Julia Collection Band 50 - Ebook
laut Hallo. Der Wind trieb seine Rufe wieder zurück, aber dann konnte er die zusammengekauerte Gestalt eines Reiters und die Herde erkennen.
„Zach? Bist du das?“, fragte der Cowboy, als Zach ihn erreicht hatte. „Mann, bin ich froh, dich zu sehen.“
„Verdammt, Skinny! Was zum Teufel tust du hier oben?“
„Sehen Sie, Boss, Willie befahl mir, mitzukommen und die Herde hier hinaufzutreiben und …“
„Die Befehle erteile ich, nicht Willa. Du solltest die Zäune des Korrals reparieren. Wenn ich einem Mann einen Auftrag erteile, erwarte ich, dass er ihn ausführt. Verstanden?“
„Ja, Sir.“
Zach sah sich wütend um. Das Vieh stand dicht aneinandergedrängt, die Rücken mit Schnee bedeckt. Auf der anderen Seite der Herde sah er zwei weitere Reiter, beide waren zu groß und breit, um Willa sein zu können.
„Wo ist sie?“
„Uns sind ein paar Kühe verloren gegangen. Sie wollte sie suchen. Aber jetzt ist sie schon zwanzig Minuten weg, und wir machen uns langsam Sorgen.“
Zach fluchte. „Warum habt ihr die Tiere nicht gesucht?“ Der Mann wich verlegen seinem Blick aus. „Sie hat uns befohlen, unter allen Umständen bei der Herde zu bleiben.“
„Welche Richtung hat sie genommen?“
„Nördlich, durch diese Büsche hindurch.“
„Also gut. Während ich nach ihr suche, werdet ihr die Herde so schnell ihr könnt wieder ins Tal hinunterbringen.“
Selbst durch den Schnee hindurch sah Zach, wie der Mann blass wurde. „Bei diesem Wetter? Wir werden uns innerhalb von zehn Minuten verirren oder stürzen von einem Felsen.“
„Hier, nimm das.“ Zach griff in seine Satteltasche, holte einen Kompass heraus und reichte ihn dem Arbeiter. „Sag den anderen, dass ihr ständig auf den Boden achten und immer nach Südwesten gehen müsst. In einer Stunde müsstet ihr den schlimmsten Sturm überwunden haben, und wenn ihr euch nicht aufhaltet, werdet ihr vor Einbruch der Dämmerung bereits im Tal sein. Von dort aus ist es einfach für euch. Jetzt los. Jede Minute ist kostbar.“
Zach blieb nicht stehen, um sich irgendwelche Ausreden anzuhören. Er trieb seinen Wallach an und ritt durch die Büsche gen Norden.
Die Bedingungen wurden grausam. Der Schnee fiel als dichter Vorhang, und der böige Wind wirbelte die Flocken umher, sodass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Innerhalb weniger Minuten befand sich Zach in einem weißen Niemandsland, in dem es nirgendwo Pferdespuren oder einen Hinweis auf Willa gab. Also ritt er ganz langsam, schaute sich wachsam um und blieb hin und wieder stehen, um den Schal hinunterzuschieben und Willas Namen zu rufen.
Er hatte keine Ahnung, wie lange er suchte. Es kam ihm wie Stunden vor. Mittlerweile war er bis auf die Knochen durchgefroren. Eis hing an seinen Augenbrauen und Wimpern. Seine Fingerspitzen und Zehen begannen sich taub anzufühlen. Zach wusste, dass er bald Zuflucht vor der Kälte suchen musste oder selbst in große Gefahr kam, aber er konnte sich einfach nicht dazu bringen, die Suche aufzugeben. Willa musste irgendwo da draußen sein.
Es war reiner Zufall, dass er sie plötzlich fand. Er war stehen geblieben, um erneut nach ihr zu rufen, als er den geisterhaften Schatten eines Reiters durch den dichten Schnee vor sich sah. Dann drehte der Wind, und das Weiß verschluckte sie wieder.
„Willa, Willa!“, schrie er voller Panik. „Willa, bleib stehen.“ Er kickte dem Pferd in die Flanken und galoppierte los. In wenigen Sekunden war sie wieder in Sicht, aber sie reagierte nicht auf sein Rufen. Du lieber Himmel, sollte sie bereits vor Kälte ohnmächtig sein?
„Wil…laaa! Wil…laaa!“
Endlich hob sie den Kopf und schaute sich fragend um.
„Hier! Hier bin ich“, schrie er, in dem Versuch gegen den Wind anzukommen. Dann hatte er Bertha erreicht und packte ihre Zügel, um sie anzuhalten.
„Z…Zach?“ Willa starrte ihn benommen an. Auch an ihren Wimpern klebten Eiskristalle. „Ja, ich bin es. Wie geht es dir?“
Nach der ersten Überraschung trat nun Erleichterung auf ihr Gesicht. „Du hast mich gefunden. Du hast mich gefunden.“ Sie griff nach seinem Arm, als ob sie ganz sichergehen wollte, dass sie auch wirklich nicht träumte, und schloss die Augen. „Ich dachte … ich dachte, ich müsste sterben“, stieß sie mit bebenden Lippen hervor.
„Nun, wir laufen beide in Gefahr, genau das zu tun, wenn wir nicht Schutz vor diesem Sturm finden. Komm jetzt.“ Er ergriff Berthas Zügel und ritt langsam los.
Es würde bald dunkel sein, und
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