Julia Collection Band 50 - Ebook
Willa empfunden hatte. Er hatte schreckliche Angst gehabt, sie nicht mehr rechtzeitig zu finden. Der Gedanke, sie vielleicht für immer zu verlieren, war unerträglich gewesen.
Es war die Tiefe seiner Gefühle, die ihm fast den Atem nahm. „Verdammt, Mahoney, hast du den Verstand verloren?“, schimpfte er. „Willa Simmons ist ein Temperamentsbündel, mit dem jeder Mann alle Hände voll zu tun hätte. Außerdem ist sie überhaupt nicht dein Typ.“
Doch seine Predigt half kein Stück. Willa war ihm bereits unter die Haut gegangen. Dabei hatte er sich geschworen, dass das keiner Frau jemals gelingen würde.
Zach schüttelte den Kopf und kam sich ziemlich dumm vor. Warum musste er ausgerechnet für diesen kratzbürstigen Trotzkopf etwas empfinden, für eine Frau, die ihn noch nicht einmal ausstehen konnte?
Von allen Frauen auf der Welt, warum gerade diese? Obwohl er immer schon ein Einzelgänger gewesen war, hatte er nie Mühe gehabt, Frauen kennenzulernen. Im Gegenteil, sie waren alle bemüht gewesen, seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Meistens hatte er sie allerdings ignoriert.
Das bedeutete nicht, dass er als Mönch gelebt hätte. Er hielt zwar nichts von One-Night-Stands, aber er hatte mehrere Langzeitbeziehungen gehabt. Er hatte diese Frauen auch wirklich gemocht, aber mehr auch nicht. In sechsunddreißig Jahren hatte er niemals eine Frau wirklich nahe an sich herangelassen. Bis jetzt.
Natürlich hatte er sich nicht verliebt. Zugegeben, seine Gefühle für Willa gingen tiefer und waren intensiver als alles, was er je zuvor erlebt hatte. Allein der Gedanke, sein Leben ohne sie verbringen zu müssen, war unerträglich, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sie liebte.
Verdammt, er wollte überhaupt keine Frau lieben. Liebe war ein Gefühl, dem man nicht vertrauen konnte. Sie machte blind für den wahren Charakter des Menschen und brachte nur Kummer. Nun ja, im Fall von Kate und J.T. und Matt und Maude Ann vielleicht nicht.
Nein, Zach hatte aus den Fehlern anderer gelernt.
Obwohl … jetzt wo er genauer darüber nachdachte, konnte niemand behaupten, dass Willa versuchte ihre schlechten Seiten vor ihm zu verheimlichen. Oh nein, diese Frau versteckte nichts, und niemand konnte sie der Hinterlist bezichtigen. Sie verbarg ihre Gefühle oder Meinungen nicht hinter einem höflichen Gesicht und gab nicht vor etwas anderes zu sein, als sie war – eine widerspenstige Nervensäge, die oft viel zu impulsiv handelte. Aber sie war auch loyal, arbeitete hart und war freundlich zu alten Leuten und Kindern, obwohl sie den Umgang mit Letzteren gerade erst lernte. Zu denen, die sie in ihr Herz geschlossen hatte, war sie offen und liebevoll. Wenn sie sich unbeobachtet fühlte, hatte er sie viele Male lachen und mit den Männern plaudern sehen oder bemerkt, wie sie Pete und Maria umarmt und ihnen einen Kuss auf die Wange gegeben hatte.
Zach verzog den Mund. Verflixt, es war wahrscheinlich ihre offene ehrliche Art, die ihm so gefiel. Er kannte all ihre Fehler, ihre Schwächen und Mängel, und trotzdem – vielleicht sogar deswegen – war er so verrückt nach ihr.
Er hatte die starke Anziehung, die zwischen ihnen herrschte, vom ersten Augenblick an gespürt und gehofft, dass sie durch die Feindlichkeit, die sie ihm entgegenbrachte, verschwinden würde. Doch er hatte sich geirrt.
Über die Monate hinweg war diese Anziehung sogar noch stärker geworden, obwohl er sich das bis zu diesem Moment nicht hatte eingestehen wollen.
Zach nahm an, dass etwas Wahres in dem Sprichwort lag, Gegensätze zögen sich an. Er neigte zur Verschlossenheit und ließ sich nicht gern in die Karten schauen, Willa hingegen war ein offenes Buch. Er dachte stets gründlich nach, bevor er seine Pläne umsetzte. Willa ließ sich von ihren Gefühlen leiten und reagierte impulsiv.
Eines war sicher, ein Leben mit Willa käme einer Achterbahnfahrt gleich, und sie würde einem Mann mehr als einmal Kopfschmerzen bereiten, aber verflixt, langweilig würde es bestimmt nicht werden.
Er stieß einen frustrierten Laut aus. Na toll, Mahoney, träum ruhig weiter. Bevor das passiert, friert erst die Hölle zu. Diese Frau kickt dir lieber ans Schienenbein, als dir in die Augen zu schauen. Verdammt. Warum musste er ausgerechnet für die Frau, die ihn hasste, etwas empfinden?
Wahrscheinlich würde sie sich vor Lachen den Bauch halten, wenn sie wüsste, dass er hier draußen in der Kälte wie ein liebeskranker Teenager über sie nachgrübelte. Zach
Weitere Kostenlose Bücher