Julia Collection Band 50 - Ebook
du gern, nicht wahr? Ich bin ausgebrochen, um meinen Sohn zu holen. Ich habe in der Zeitung den Artikel über dieses Heim gelesen. Das Foto hat dich verraten. Da sitzt du frech auf der Veranda und hätschelst meinen Sohn. Hast du geglaubt, nur weil ich sein Gesicht nicht sehe, würde ich ihn nicht erkennen? Ich habe das Muttermal auf seinem Arm gesehen. Seit Wochen suche ich jeden See im Staat nach diesem Haus ab, um meinen Sohn zu finden. Und jetzt ist es mir endlich gelungen.“
„Dieses Muttermal, wie Sie es nennen, ist eine der vielen Narben, die Sie ihm zugefügt haben. Was auch der Grund ist, warum Ihnen und Ihrer Frau das Sorgerecht entzogen worden ist.“
Er trat einen Schritt näher, das Gesicht zu einer grotesken Grimasse verzogen. „Wenn du nicht bei Gericht ausgesagt und dem Richter nur Lügen erzählt hättest, wäre das nie passiert.“
Maude Ann roch seinen Whiskyatem und sah, dass seine Pupillen so erweitert waren, dass die Iris nur noch ein schmaler grauer Ring war. Der Mann war nicht nur betrunken, sondern hatte wahrscheinlich auch andere Drogen genommen.
Maude Anns Herz begann noch schneller zu schlagen, aber sie hob entschlossen ihr Kinn. „Ich habe nur die Wahrheit gesagt, und das wissen Sie genau, Mr Perkins.“
„Das spielt keine Rolle. Weder du noch so ein dämlicher Richter wird mir mein Kind wegnehmen. Er gehört mir.“ Er schaute über die Schulter zur Wohnzimmertür hinüber. „Ich höre die Kinder. Er muss da drinnen sein.“
Maude Ann versuchte ihn aufzuhalten, doch er stieß sie beiseite, sodass sie fast zu Boden gefallen wäre.
Die Kinder hatten sich um Jane gekauert, ihre Gesichter waren weiß vor Angst. Timothy schluchzte leise.
„Timmy, hör auf zu heulen und komm her zu mir! Du fährst mit mir mit.“
„Nein! Sie werden auf keinen Fall das Kind mitnehmen!“ Maude Ann wollte an ihm vorbeilaufen und sich schützend vor den Jungen stellen, doch er packte sie bei den Haaren und zog sie daran zurück. Es schmerzte so sehr, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb.
„Lass sie los!“, schrie Tyrone und warf sich auf den Mann.
Jane schritt ein, bevor der Mann Tyrone schlagen konnte, und zog den Jungen zu sich. „Sie Mistkerl.“
„Halt deine Schnauze, oder es wird dir noch leidtun.“
Er rückte noch näher an Maude Ann heran. Ihr wurde übel von seinem stinkenden Atem. „Ich werde meinen Jungen mitnehmen, aber zuerst werde ich dafür sorgen, dass du niemandem mehr sein Kind wegnimmst.“ Er schob den Pistolenlauf in ihren Bauch und grinste bösartig.
„Nein! Bitte nicht vor den Kindern“, bettelte sie.
Er schaute zu den Kindern hinüber, die sich weinend an Jane klammerten. „Du hast recht. Zu viele Zeugen. Wir werden einen kleinen Spaziergang machen.“
„Ihr geht jetzt alle auf die Veranda“, befahl er und bedeutete Jane und den Kindern mit dem Pistolenlauf, voranzugehen. „Und dass niemand auf dumme Gedanken kommt. Sonst ist die Lady hier gleich dran.“
Er packte Maude Ann erneut an den Haaren, und sie schrie auf, als er sie zur Tür zerrte. Auf dem Weg nach draußen sah er das Handy auf dem Flurtisch liegen. „Das werde ich mitnehmen. Du wirst es nicht mehr brauchen.“
„Wohin bringen Sie sie? Was haben Sie vor?“, fragte Jane angsterfüllt, als er Maude Ann an den Kindern vorbei die Treppe hinunterschubste.
„Halt deinen Mund! Und rührt euch nicht von der Stelle.“
Er stieß Maude Ann die Pistole in den Rücken und ging mit ihr zum Wagen hinüber. Dort holte er mit einer Hand eine Kleberolle aus dem Handschuhfach und band ihr damit die Hände hinter dem Rücken zusammen. Dann packte er sie erneut, zog sie zum Wagen hinüber und zerstach alle vier Reifen mit dem Jagdmesser, das er am Gürtel trug.
Schließlich sah er wieder zu den Kindern hinüber. „Timmy, komm her und geh in den Wagen.“
Der Junge schluchzte laut und klammerte sich fester an Jane. Erst als sein Vater noch lauter schrie, er solle sofort zum Wagen kommen, rannte er tränenüberströmt los.
Maude Ann wollte sich Perkins widersetzen, doch sie wusste, dass sie sich dadurch nur noch mehr Schmerzen einhandeln würde und sie Timmy trotzdem nicht helfen konnte.
„Der Rest von euch bleibt, wo er ist. Ich warne euch, wenn ich jemandem nachjagen muss, wird er das bitter bereuen. Das Telefon könnt ihr vergessen, da ich jetzt die Kabel durchschneiden werde.“ Er schob erneut die Pistolenmündung in Maude Anns Rücken und zwang sie, ums Haus zu gehen. Nachdem er die Kabel
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