Julia Collection Band 50 - Ebook
Matt anerkennend. Das Kind lief von Baum zu Baum und gab dem Gangster keine Gelegenheit, seine Aufmerksamkeit auf Maude Ann zu lenken. Matt hätte ihn dafür auf der Stelle küssen können.
Tyrone versteckte sich schließlich hinter einem Baum in Matts Nähe.
„He, Blödmann!“, rief er Perkins zu und warf einen faustgroßen Tannenzapfen mit der Zielsicherheit eines erfahrenen Pitchers direkt an Perkins’ Schläfe. Der Gangster rannte auf den Waldrand zu, fluchte und schoss. Die Kugel zersplitterte einen Ast direkt über Tyrones Kopf.
Das reichte. Matt sprang auf und lief in die Lichtung hinaus. „Lassen Sie die Waffe fallen, Perkins.“
Der Mann verzog keine Miene, sondern schoss erneut, bevor Matt reagieren konnte. Matt spürte einen brennenden Schmerz im rechten Bein und fiel zu Boden.
„Matt! Matt!“ Tyrone kümmerte sich nicht um den schießwütigen Verrückten, sondern lief schreiend aus dem Wald auf den verletzten Matt zu.
Matt sah entsetzt, wie Perkins die Pistole hob und auf den Jungen zielte. Er hatte beim Fallen seine Waffe verloren, aber er wusste, dass er jetzt keine Zeit zum Suchen hatte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sprang er auf und rammte dem Mann seine Schulter in die Nieren. Der schrie auf und fiel zu Boden. Der Schuss löste sich aus Perkins’ Pistole und ging ins Leere. Matt holte rasch die Handschellen aus seiner Tasche, warf sich auf den Verbrecher und legte sie ihm an.
Er holte gerade erschöpft einen Moment Luft, als Tyrone zu ihm gelaufen kam.
„Oh, Mann!“, rief der Kleine. „Du blutest ganz schön.“
Matt rollte sich von Perkins herunter und schaute sein Bein an. „Ja, ich brauche etwas zum Abbinden.“
Ohne eine Miene zu verziehen, zog Tyrone sein Cowboy-T-Shirt aus, das Matt ihm geschenkt hatte. Er liebte dieses Hemd, und dass er es hergab, sprach Bände.
Kaum hatte Matt das T-Shirt um seine Wunde gewickelt, streckte er Tyrone eine Hand entgegen. „Komm, hilf mir hoch. Wir müssen zu Maude Ann.“
Tyrone schien Zweifel zu haben, aber er gehorchte. Matt nahm schnell das Messer und die Pistole des Gangsters an sich, stand dann langsam auf und humpelte mithilfe des Jungen zu Maude Ann hinüber. Sobald sie sie erreicht hatten, zog Matt ihr den Stoffknebel aus dem Mund.
„Matt, oh, Matt“, schluchzte sie.
„Ist alles in Ordnung?“
Unfähig zu sprechen, nickte sie nur.
„Dem Himmel sei Dank.“ Er hatte die Wange gegen ihre gepresst und wiederholte mit geschlossenen Augen immer und immer wieder diese Worte.
Für eine Weile standen die Drei auf der Lichtung. Matt hielt Maude Ann fest mit einem Arm umschlungen und Tyrone mit dem anderen. Es war Maude Ann, die zuerst wieder sprach.
„Bitte, meine Hände“, flüsterte sie.
„Oh, Liebling, entschuldige. Hier, Tyrone, nimm das Messer dieses Schurken und schneide das Klebeband auf. Sei vorsichtig, dass du sie nicht verletzt.“
Sobald sie frei war, legte Maude Ann die Arme um seine Taille. Matt wollte sie ebenfalls umarmen, aber der Schock und der Blutverlust zeigten langsam ihre Wirkung. Er zitterte so stark am ganzen Körper, dass er kaum noch stehen konnte. „Ent…schuldige, Liebes. I…ich …“
„Matt! Matt!“, schrie Maude Ann und versuchte ihn festzuhalten. Doch er war viel zu schwer für sie und sie sackte langsam mit ihm zu Boden.
Tyrone sah sie mit aschfahlem Gesicht an. „Ist er tot?“, fragte er mit leiser, ängstlicher Stimme.
„Nein!“, erwiderte Maude Ann rasch, war aber erst beruhigt, als sie den Puls an seinem Hals fühlte. „Er ist nur ohnmächtig geworden.“
Einige Meter entfernt stöhnte Perkins und versuchte sich aufzusetzen, und Maude Ann und der Junge zuckten zusammen. Sie nahm rasch die Pistole, die Matt dem Kriminellen abgenommen hatte, aus dem Taillenbund seiner Hose und zielte auf den Mann.
„Tyrone, ich möchte, dass du so schnell wie möglich zu Jane läufst und ihr sagst, dass sie mit Matts Wagen zum nächsten Telefon fahren und die Polizei anrufen soll.“
„Ja, Ma’am.“
J.T. wäre fast in Matts Jeep hineingefahren, als er in die letzte Kurve vor dem Haus bog. Warum, um alles in der Welt, stand Matts Wagen mit offenen Türen mitten auf der Straße? Dann schaute er zur Einfahrt hinüber und sah dort einen alten, angerosteten Wagen stehen.
„Was ist hier nur los?“, murmelte er und bekam die Frage prompt beantwortet, als Tyrone in diesem Moment aus dem Wald herausrannte.
„Mr Conway! Mr Conway. Matt ist … ist angeschossen.“
„Was?“ Er lief dem
Weitere Kostenlose Bücher