Julia Collection Band 50 - Ebook
Stunden vergangen, seit er von dem Haus am See abgefahren war?
Sie schauten einander an und wussten beide, dass sie nur knapp einer Katastrophe entgangen waren.
„Du bist zurückgekommen“, flüsterte Maude und strich ihm zärtlich über das Haar.
„Ja, ich musste.“
„Wenn du es dir nicht anders überlegt hättest, dann …“ Sie schloss die Augen und erschauerte.
„Ich bin zurückgekommen. Das ist alles, was zählt.“
Sie nickte. „Ja. Du hast recht. Aber du bist angeschossen worden. Es tut mir so leid, Matt. Wenn du mir nicht zur Hilfe geeilt wärst, dann …“
„Dann hätte ich dich verloren, und das hätte ich nicht überlebt.“ Er schaute auf sein verbundenes Bein hinunter. „Kannst du dir das vorstellen? Perkins hat es geschafft, einen Zentimeter von der alten Wunde entfernt in mein Bein zu schießen. Der Arzt hat gesagt, dass ich jetzt auf keinen Fall mehr auf der Straße arbeiten kann.“
„Oh, Matt, das ist schrecklich. Es tut mir so leid.“
„Das ist schon in Ordnung.“
„Wie kannst du das sagen, wir wissen doch beide, wie viel dir dein Beruf bedeutet.“
„Nicht mehr.“ Er lächelte, als er ihren skeptischen Blick sah. „Willst du denn nicht wissen, warum ich zurückkam?“
„Warum?“
„Weil ich auf einmal wusste, dass ich gar nicht ohne dich leben kann. Ich konnte mir auf einmal vorstellen, ohne meine Arbeit zu leben, aber nicht ohne dich. Siehst du, ich hatte bereits eine Entscheidung gefällt, bevor diese Kugel mich getroffen hat.“
„Oh, Matt.“
„Ich habe dir nicht viel zu bieten, Liebling. Ich habe keine Arbeit mehr, und wahrscheinlich werde ich für immer hinken. Aber ich liebe dich, und falls du meine Liebe erwiderst, würde ich gern den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Außerdem möchte ich die Kinder adoptieren.“
Maude Ann sah ihn an, als könnte sie nicht glauben, was sie hörte. „Willst du damit sagen, dass …“
„Ich möchte um deine Hand anhalten, Maude Ann. Willst du mich heiraten?“
Tränen stiegen ihr in die Augen, und eine nach der anderen rollte langsam ihre Wangen hinunter. „Oh, Matt“, stieß sie mit bebender Stimme hervor und küsste ihn zärtlich auf den Mund. „Natürlich heirate ich dich, Liebling. Ich liebe dich mehr als mein Leben.“
– ENDE–
Goldfieber
1. KAPITEL
„Kündigen! Was meinst du damit? Du kannst nicht kündigen!“, brüllte Charlie Van Horn aufgebracht.
Der Chefredakteur des Houston Herald hob angriffslustig das Kinn und schaute seinen Starreporter über den großen, mit Papieren übersäten Schreibtisch hinweg an. Bei seinem herausfordernden Blick und dem drohenden Gesichtsausdruck hätte jeder andere die Nerven verloren.
Doch J.T. Conway lächelte nur.
„Natürlich kann ich das, Charlie. Das hier ist eine Zeitung, kein Gefängnis.“ Die Beine ausgestreckt und an den Knöcheln übereinandergeschlagen, schaute J.T. seinen Chef mit humorvoll glitzernden Augen an. Ein Bild puren männlichen Selbstvertrauens.
Die Adern an Charlies Hals schwollen an, und sein Gesicht verfärbte sich alarmierend. Er legte die Hände auf den Tisch, erhob sich und beugte sich vor. Doch J.T.s Lächeln wurde angesichts der drohenden Haltung seines Chefs noch breiter.
„Jetzt hör mir mal zu, Conway. Ich weiß nicht, was für ein Spiel du spielen willst, aber was es auch ist, ich habe keine Zeit dafür. Jetzt geh wieder zu deiner Arbeit zurück. Ich habe zu tun.“
„Das ist kein Spiel, Charlie.“ J.T. zog einen Umschlag aus der Innentasche seines Jacketts heraus und warf ihn Charlie auf den Tisch. „Das ist meine Kündigung. In zwei Wochen gehe ich.“
Charlie zerriss den Umschlag, ohne sich die Mühe zu machen, ihn zu öffnen, und warf die beiden Hälften über seine Schulter in Richtung des überquellenden Papierkorbes.
„Netter Versuch“, bemerkte J.T., als die zerrissenen Papierteile auf dem überfüllten Korb landeten und dann zu Boden glitten. „Aber ich werde trotzdem gehen.“
Charlie stieß eine Reihe von Flüchen aus, bei denen sogar ein abgebrühter Seebär errötet wäre. Aber als auch das keine Wirkung auf J.T. zu haben schien, ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen, nahm eine angekaute Zigarre aus dem Aschenbecher und steckte sie in den Mund. „Also gut. Was ist los?“, knurrte er. „Ist das ein Bluff, um mehr Geld herauszuschlagen? Verdammt, Mann, du bist bereits der bestbezahlte Reporter in ganz Houston. Ganz zu schweigen von den großzügigen Spesen, die du
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