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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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mit den anderen den früheren Flug nehmen“, brummte er.
    „Hatte ich auch vor. Aber ich muss doch noch die Präsentation mit dir durchsprechen, und da du im Büro keine Zeit hattest, hat unser Reisekoordinator mir diesen Flug gebucht. Damit wir sie während des Fluges durchgehen können.“
    Na bravo! Da hatte er sich alle Mühe gegeben, ihr in den letzten beiden Wochen aus dem Weg zugehen, und nun saß er hier, auf engstem Raum, vier Stunden mit ihr zusammen!
    Dabei konnte er es ihr nicht einmal verdenken. Dadurch, dass er im Büro Zeitmangel vorgeschützt hatte, hatte er ihr die Arbeit an der Präsentation natürlich erschwert. Und dass sie wenigstens die Vorgehensweise mit ihm besprechen wollte, war nur verständlich.
    Mit einem Seufzer reichte er ihr Jenny auf den Schoß, verstaute Babytasche und Laptop und ließ sich neben ihr nieder.
    Die ganzen zwei Wochen, die er sie gemieden hatte, hatte er ständig an Rachel denken müssen. An sie und diesen vermaledeiten Wochenendtrip nach Cancun. Wie eine lästige Mücke war diese Vorstellung um ihn herumgeschwirrt, seit er davon erfahren hatte.
    Nicht, dass er mehr darüber erfahren wollte. Nein, er wollte nicht wissen, was sie getan hatte. Und vor allem wollte er nicht wissen, mit wem sie es getan hatte.
    Trotzdem fraß es an ihm. Er litt Tantalusqualen.
    „Wo ist denn Mrs Evans?“, hörte er Rachel jetzt fragen.
    „Sie musste heute noch auf eine Beerdigung. Sie kommt morgen nach.“
    Sie verfielen in Schweigen, vor allem, da jetzt die übliche Einweisung für einen eventuellen Notfall erfolgte.
    Das Flugzeug rollte über die Startbahn. In dem Moment, als es an Höhe gewann, begann Jenny verzweifelt zu brüllen.
    „He, Nüsschen, was ist denn?“ Nick wollte Jenny auf den Arm nehmen, doch sie klammerte sich an Rachel und barg ihr Gesicht an deren Schulter, ohne das Geschrei einzustellen.
    „Wahrscheinlich sind es ihre Ohren. Babys haben viel empfindlichere Ohren. Der plötzliche Höhenunterschied kann sehr schmerzhaft für sie sein. Hast du etwas zu trinken für sie dabei?“
    Hastig kramte Nick in der großen Tasche und zog eine kleine Flasche mit Saft hervor.
    Mit leise gemurmelten Worten brachte Rachel Jenny dazu, ein paar Schlucke zu trinken. Die Kleine merkte, dass Rachel ihr helfen wollte. Schließlich rülpste sie laut, und schon strahlte das kleine Gesichtchen wieder.
    Rachel lächelte Nick an. „Ich nehme mal an, dass der Druck in ihren Ohren wieder ausgeglichen ist.“
    Nick seufzte erleichtert. „Nur gut, dass du wusstest, was zu tun ist. Wenn sie weiter so geschrien hätte … Ich weiß nicht, ob ich das ausgehalten hätte. Und die anderen Passagiere wahrscheinlich auch nicht.“
    Neben der Spannung bestand auch eine Art Verbundenheit zwischen ihnen, und ein warmes Gefühl überkam ihn. Jenny schien es auch zu spüren, denn jetzt lachte sie Rachel glücklich an.
    „Ma…ma.“
    Nick stockte der Atem. „Hat sie gerade gesprochen?“
    Wie um die Frage selbst zu beantworten, wiederholte Jenny: „Ma…ma.“
    Rachel blickte überrascht auf das engelsgleiche Gesichtchen, ihre Augen strahlten vor Glück. So sah sie nicht, dass sich auf Nicks Stirn tiefe Falten bildeten.
    Er wusste, es war unlogisch und ungerecht, wusste, dass Rachel nichts dafür konnte, dass das Baby so an ihr hing. Sie konnte ja auch nichts dafür, dass er so an ihr hing.
    Trotzdem – das musste aufhören. Wenn er mit dem Feuer spielen wollte – fein, aber das Baby musste unter allen Umständen da herausgehalten werden. Es hatte gerade erst seine Eltern verloren. Es brauchte den Trennungsschmerz nicht noch einmal zu durchleben.
    Er musste Rachel aus Jennys Leben heraushalten. Und aus seinem Leben auch. Er konnte es sich nicht leisten, noch stärkere Gefühle für Rachel zu entwickeln. So war es schon schlimm genug. Ab sofort würde er ihre Beziehung auf rein beruflicher Ebene weiterführen. Am besten fing er gleich damit an.
    „Du wolltest die Präsentation mit mir besprechen?“
    Sein kühler, geschäftsmäßiger Ton verletzte sie. Ungläubiger Schmerz flackerte in ihren Augen auf, aber nur kurz, dann hatte sie sich wieder unter Kontrolle.
    „Dann nimm du Jenny bitte, damit ich meinen Aktenkoffer hervorholen kann“, erwiderte sie sachlich.
    Sie weiß es, dachte er schuldbewusst. Sie wusste, er war verletzt, weil Jenny sie Mama genannt hatte. Wusste, dass er sich mit Absicht von ihr distanzierte.
    Während sie die Akten hervorholte, lehnte er den Kopf zurück und schloss für

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