Julia Collection Band 51
möchte mit dir schlafen.“
„Ich weiß“, murmelte sie und spielte befangen mit dem Riemen ihrer Handtasche.
„Und ich weiß, dass du es auch willst.“
Sie schwieg.
„Na schön, vielleicht irre ich mich auch. Vielleicht fühle nur ich diese Anspannung. Aber ich fühle sie, das steht fest. Ich will dich. Bisher habe ich in dir nie etwas anderes als eine Freundin und Arbeitskollegin gesehen, aber jetzt, Patricia …“ Er hielt inne. „Ich würde alles dafür geben, jetzt mit dir in deine Wohnung zu gehen, dir dieses Sommerkleid von den Schultern zu streifen und dich für Stunden zu lieben.“
„Und Rex’ Teeparty verpassen?“
Sam nickte. „Ja.“
Ihr Herz jubelte. Das war alles, was sie sich je gewünscht hatte. Er hatte sie bemerkt, hatte endlich die Frau in ihr gesehen. Er wollte sie.
Und obwohl die eiskalte Dusche vorhin ihre Wirkung getan hatte, flammte das Feuer erneut in ihr auf. Wie gern würde sie ihm jetzt sagen: Ja, lass uns nach oben gehen. Lass es uns tun. Aber erst muss ich dir noch etwas sagen. Da gibt es ein klitzekleines Detail, was mich betrifft … Ich habe es noch nie getan, Sam. Bitte zeige mir, wie es geht.
„Aber solche Gedanken werde ich mir abgewöhnen, ich verspreche es“, fuhr er fort. „Du steckst voller Überraschungen, Patricia, aber eines weiß ich ganz sicher: Du bist keine Frau für eine flüchtige Affäre, auf der Suche nach einem Abenteuer. Und ich bin kein Mann, der dir mehr bieten kann.“
„Tja, damit wäre die Sache dann wohl geklärt, nicht wahr?“
„Ja, das denke ich auch.“
Patricia lehnte sich in den Sitz zurück und schloss die Augen. Es war, als hätte Sam gerade eine Tür direkt vor ihrer Nase zugeschlagen.
Doch sie besann sich auf ihren Stolz, und als der Butler in der Barrington-Villa Mr Sam Wainwright und seine Verlobte, Patricia Peel, ankündigte, setzte Patricia ein so glückliches Lächeln auf, wie man es von einer Braut erwartete.
12. KAPITEL
Zuerst landeten rote Seidenboxershorts auf ihrem Schreibtisch, dann ein Hausschlüssel, gefolgt von einem elektrischen Rasierapparat, einer Zahnbürste, einem Basketballtrikot der Universität Arizona, ein Baseball mit Grasflecken samt Baseballschläger.
Patricia blickte völlig verdutzt von der neuen Gehaltskalkulation auf, an der sie den ganzen Morgen gearbeitet hatte.
Melissa stand vor dem Schreibtisch und rieb befriedigt die Handflächen aneinander. „So, das war’s! Ich bin fertig mit Sam Wainwright. Hiermit gebe ich die Sachen zurück, die ihm gehören. Er ist aus meinem Leben gestrichen. Er hat praktisch nie für mich existiert.“
Patricia hatte sich wieder gefangen. Sie nickte und fragte: „Und was ist mit den Smaragdohrringen, die Sie da tragen? Die sind doch von Sam. Er hat Sie Ihnen am Valentinstag geschenkt.“
„Himmel, sind Sie kleinlich! Kein Wunder, dass Sie in dieser Firma arbeiten“, fauchte Melissa unfreundlich. Sie fühlte sich ertappt, trotzdem gab sie nicht nach. „Die behalte ich. Schließlich war das ein Geschenk. Außerdem bräuchte ich überhaupt nichts zurückzugeben, außer den Verlobungsring natürlich. Wie ich sehe, tragen Sie ihn jetzt.“
Melissa beugte sich vor und hüllte Patricia in eine Wolke teuren Parfums ein. Sie griff nach Patricias Hand und studierte den Ring.
„Ja, ich trage ihn jetzt“, sagte Patricia – leider lange nicht so fest und überzeugend, wie sie das vorgehabt hatte.
„Nun, ich kann nur hoffen, dass Sie mehr Glück haben als ich“, meinte Melissa schnippisch. „Er ist gar nicht fähig, eine Frau zu lieben. Dazu hält er viel zu viel von sich zurück. Außerdem hätte ich ihn sowieso nicht geheiratet. Er ist einfach zu unkultiviert.“
„Tatsächlich?“
„Stammt aus ärmlichen Verhältnissen, kein anständiger familiärer Hintergrund, eben ein Selfmademan. Am Anfang mag das ja ganz reizvoll und interessant scheinen, aber es wird schnell langweilig. Mein Vater finanziert mir einen längeren Aufenthalt in Europa, damit ich schneller über diese unerfreuliche Erfahrung hinwegkomme. Ach, übrigens“, fuhr Melissa fort, „tun Sie mir doch bitte noch einen Gefallen.“
„Nämlich?“
„Könnten Sie in Sams Büro nachsehen, ob da noch ein Bild von mir auf seinem Schreibtisch steht? Wenn ja, dann möchte ich es zurückhaben. Wissen Sie, ich möchte ihm nicht unbedingt über den Weg laufen, deshalb wäre es nett von Ihnen, wenn Sie das für mich tun könnten.“
„Gut, einverstanden. Warten Sie solange hier. Und bitte,
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