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Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
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an dir liegen könnte?“, fragte Jasper.
    „Schon möglich. Ich glaube, ich bin einfach nicht für die Ehe geschaffen. Noch bin ich jedenfalls nicht bereit dafür.“
    Jasper schaute ihn scharf an, und Jake wünschte, er wüsste, was im Kopf seines Vaters vorging. Auf keinen Fall würde er seine Aussage unwidersprochen hinnehmen. Also wechselte Jake lieber das Thema und berichtete von seinen meteorologischen Forschungen.
    Jasper gähnte, als Cheri zum Essen rief. Schweigend saßen sie am Tisch und aßen die beste Mahlzeit, die Cheri jemals zubereitet hatte. Aber Jasper beobachtete die beiden ohne Unterlass.
    „Der Lammbraten ist hervorragend“, bemerkte er schließlich. „So zart und würzig. Wie hast du ihn gemacht?“
    „Ich habe ihn in Wein und Gewürzen mariniert und dann einige Stunden geschmort. Darum ist er so zart.“
    „Zu schade, dass diese Methode nicht auch bei Jake klappt.“
    Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Cheri. „Ja, einfach zu schade. Aber ich glaube nicht, dass es funktionieren würde. Er hat ein viel zu dickes Fell.“
    Jake schnitt schweigend sein Fleisch. Er überlegte sich, welche Richtung ihre Unterhaltung wohl einschlagen würde, denn Cheri hatte seit Tagen nicht so viel mit ihm geredet.
    Cheri legte ihre Gabel beiseite. „Jasper, ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“
    Jake war der merkwürdige Unterton in ihrer Stimme nicht entgangen, und er blickte auf.
    „Ich möchte, dass du mich zurück nach Chicago mitnimmst.“
    Jake wäre fast das Messer aus der Hand gefallen, und ihm stockte der Atem.
    Jasper blickte sie ernst an. „Aber warum denn, meine Liebe?“
    „Ich kann einfach nicht mehr hierbleiben. Es ist dir doch bestimmt schon aufgefallen, dass Jake und ich einfach nicht miteinander auskommen. Ich glaube, ich schaffe es nicht, ein Jahr lang durchzuhalten. Ich verzichte auch auf dein Geld, weil das Jahr ja noch nicht um ist. Ich möchte einfach nur weg. Das ist alles.“
    Jake lehnte sich entsetzt zurück. Das hätte er niemals von Cheri erwartet. Was für einen Plan verfolgte sie damit?
    „Es ist dir doch klar, dass Jakes Universität dann auch auf die Spende verzichten muss“, gab Jasper zu bedenken.
    Cheri blickte ihn bestürzt an. „Aber ich breche doch ab. Wieso willst du ihn dafür bestrafen?“
    Dass sie ihn auch noch verteidigte, erschütterte Jake. Sie verfolgte keinen Plan, sie nahm sogar die ganze Schuld auf sich. Er hatte sich wie ein Schwein verhalten. Cheri war ein viel besserer Mensch als er.
    „Es ist meine Schuld“, erklärte er. „Ich habe ihr das Leben vermiest. Warum behältst du nicht einfach dein Geld, Dad, und wir gehen alle getrennte Wege? Das ist die beste Lösung, und niemand schuldet irgendjemandem etwas. Lass es uns einfach als eine weitere Erfahrung abhaken.“
    Er sah, dass Cheri auf den Küchentisch starrte, während ihr die Tränen die Wangen herunterliefen. Sie sah schrecklich traurig aus. Warum nur? Und wieso wollte sie nur so schnell weg?
    Jasper reichte ihr ein Taschentuch. „Nicht weinen, Cheri. Du musst dich nicht so aufregen. Wir werden schon eine Lösung finden. Du musst einfach stark sein.“
    „Es gibt keine Lösung. Es ist vorbei.“
    „Es sieht nur so aus“, meinte Jasper beschwichtigend.
    „Nein, es ist endgültig.“ Neue Tränen liefen über ihr Gesicht. „Das verstehst du nicht, Jasper. Ich muss die Insel verlassen. Sofort!“
    Jasper legte nachdenklich einen Finger auf seinen Mund. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht überreden. Natürlich kannst du mitkommen. Ich wollte nur sagen, dass auch wieder glückliche Tage kommen werden.“
    Sie blickte ihn fragend an, und Jasper antwortete mit einem Lächeln.
    Jake fragte sich, was zum Teufel zwischen den beiden los war. Wieso fühlte er sich so ausgeschlossen? Eine Stimme in seinem Inneren quälte ihn mit der Einsicht, dass er derjenige sein sollte, der Cheri beruhigte, und nicht sein Vater.
    Nach dem Essen informierte sie seinen Vater, dass ihre Koffer schon gepackt seien, und er versprach ihr, dafür zu sorgen, dass sie in der gleichen Maschine nach Chicago zurückfliegen würden.
    „Kann ich meine Katze mitnehmen?“
    „Aber sicher! Ich buche einen Extrasitz für sie.“
    Als Cheri erleichtert lächelte, war Jakes Verwirrung komplett.
    „Was erwartest du jetzt von mir?“, fragte er seinen Vater. „Soll ich hierbleiben oder nach Madison zurückgehen?“
    „Das bleibt dir überlassen. Was wäre dir am liebsten?“
    „Meine Studien auf der Insel

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