Julia Collection Band 55 (German Edition)
beenden.“ Jake fühlte, dass er einige Zeit allein auf der Insel verbringen musste, bevor er wieder in der Lage sein würde, an die Universität zurückzukehren.
„Dann bleibe das restliche Jahr hier“, sagte Jasper. „Ich habe das Geld dafür bereitgestellt. Ich habe dich hergeholt, also bin ich dir das schuldig. Ist das in Ordnung?“
„Ja.“
„Schön.“ Jasper blickte auf seine Armbanduhr. „Das Wasserflugzeug wird in einer halben Stunde hier sein, Cheri. Wir sollten dein Gepäck schon zum Anlegesteg schaffen.“ Dann warf er seinem Sohn einen abschätzenden Blick zu. „Den Abwasch überlassen wir Jake.“
Später, als sie am Flugzeug standen, reichte Cheri Jake die Hand.
„Alles Gute. Tut mir leid, dass es so enden musste.“ Sie schien sich mit all ihrer Kraft zusammenzunehmen.
Jake ergriff ihre Hand. „Mir auch. Ich hätte mir aber gewünscht, dass du es vorher mit mir besprochen hättest, anstatt einfach so aufzubrechen.“
„Du warst so verärgert. Wie hätte ich es dir sagen können, wo wir doch nicht mehr miteinander geredet haben?“
Ihm fiel keine passende Antwort ein. „Rufst du mich aus Chicago an? Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich nicht weiß, wie es dir geht.“
Sie starrte ihn zweifelnd an. „Mal sehen.“
Er ahnte, dass sie es nicht tun würde. „Ich möchte einfach wissen, wo du bist und was du machst.“
„Ich melde mich bei dir“, versprach sie ihm. Dann schluckte sie. „Bye.“ Sie stieg in das Flugzeug, wo Jasper schon auf sie wartete. Pulse schloss die Tür, und schon flogen sie ab.
Jake kehrte ins Haus zurück. Er fühlte sich innerlich leer. Es kam ihm so vor, als ob sein Leben zu Ende wäre.
Als Jake am nächsten Abend in der Küche saß, klingelte das Telefon. Er sprang sofort auf, doch anstelle von Cheris Stimme hörte er die seines Vaters.
„Oh, du bist’s. Hallo, Dad.“
„Du klingst ja nicht gerade begeistert“, spottete Jasper.
Jake reagierte nicht darauf. „Wie geht es Cheri? Wo ist sie?“
„Im Hotel. Bea und ich haben ihr angeboten, bei uns zu wohnen, aber das wollte sie nicht. Heute habe ich ein Apartment für sie gefunden, in das sie demnächst einzieht. Sie hat vorhin angerufen und mir erzählt, dass sie ihren alten Job bei Tucci’s wiederbekommen hat. Ich habe ihr vorgeschlagen, ihr einen Bürojob zu besorgen, aber sie hat abgelehnt.“
„In welchem Hotel wohnt sie?“
„Ich musste ihr versprechen, es dir nicht zu verraten.“
„Komm, mir kannst du es doch sagen.“
„Nein. Ich werde deinetwegen nicht wortbrüchig. Du hast deine Chance gehabt und sie verpatzt. Es ist bestimmt ziemlich einsam auf der Insel.“
Die dauernden Sticheleien seines Vaters wurmten Jake gewaltig. „Ich komme darüber hinweg.“
„Es wäre schade, wenn du es wirklich schaffst.“
„Was soll das heißen?“
„Es ist nicht einfach, eine Frau zu finden, die dich liebt. Du hattest eine, und du hast sie weggeekelt.“
„Woher willst du das wissen? Sagt sie denn, dass sie mich liebt?“
„Nein. Aber sie hat sich noch im Flugzeug Sorgen gemacht, ob du genug zu essen kriegst, wenn sie nicht mehr da ist.“
„Wieso wollte sie dann weg?“
„Ein so bedeutender Wissenschaftler wie du sollte wirklich in der Lage sein, eins und eins zusammenzuzählen.“
Jake biss vor Wut die Zähne zusammen. „Gut, ich gebe auf. Was habe ich nicht mitgekriegt?“
„Sie hat dich verlassen, weil sie denkt, dass du ihre Liebe nicht erwiderst.“ Jasper sprach jedes einzelne Wort überdeutlich aus, als wäre Jake ein kleines Kind.
„Vielleicht hat sie ja recht.“
„Tatsächlich?“
„Ist doch egal. Selbst wenn ich sie lieben würde, hieße das ja nicht, dass wir auch verheiratet bleiben würden. Ich wollte nie heiraten! Ich habe eine sehr genau Vorstellung davon, wie meine Zukunft aussehen soll. Und wenn du dich nicht eingemischt hättest, dann würde ich auch weiter daran arbeiten.“
„Ich werde dir sagen, was du hast. Einen Tunnelblick hast du. Du kannst nur noch dich und deine kleinen Ziele sehen. Alles andere verdrängst du. Sogar eine schöne, ehrliche Frau, die dich liebt, betrachtest du nur als Störung.“ Jasper seufzte laut. „Gut, wenn du dir dein Leben so vorstellst, werde ich mich nie wieder einmischen. Du wirst sicher ganz groß Karriere machen, Jake. Aber was wirst du schließlich haben?“
„Ich kann auch noch heiraten und Kinder kriegen, wenn ich fünfzig bin.“ Jake gefiel es nicht, wie sein Vater ihn beschrieb.
„Dann wird auch
Weitere Kostenlose Bücher