Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 55 (German Edition)

Julia Collection Band 55 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 55 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Herter
Vom Netzwerk:
auch an Jennifer denken. „Die würden uns auf jeden Fall hier rausholen.“
    Jennifer schien nicht begeistert. „Das würde ja noch mehr Wirbel verursachen.“
    „Daran hatte ich gar nicht gedacht.“ Stirnrunzelnd dachte er daran, wie es sich in den Nachrichten machen würde, wenn er die Polizei alarmierte. „Vielleicht sollten wir es dennoch tun.“
    „Kannst du denn nur an Werbung denken?“, fragte Jennifer verärgert. „Wenn es herauskommt, dass wir beide nach Ladenschluss noch hier waren, werden alle annehmen … na ja, du weißt schon. Für die meisten Leute haben wir doch längst eine heiße Affäre, seit wir uns im Schaufenster küssen. Wie kannst du nur daran denken, die Polizei zu rufen?“
    „Ich habe dabei nur an dich gedacht. Du wolltest doch unbedingt hier raus.“
    „Das ist richtig. Aber ich möchte nicht, dass alle denken, dass wir …“
    „Verstehe.“ Es wurmte ihn, dass sie die Idee so abstoßend fand.
    „Wäre das denn eine Werbung, die Derring’s gefallen würde?“, fragte Jennifer zweifelnd. „Immerhin ist das ein Kaufhaus für die ganze Familie. Meinst du, es wäre gut für dieses Image, wenn der neue Direktor in einer eindeutigen Situation mit einer seiner Angestellten angetroffen wird? Die Darbietung im Schaufenster ist doch schon der Tiefpunkt des Geschmacks.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Ich in diesen dünnen Nachthemden, du in Pyjamas.“
    „Aber wir halten doch immer meterweiten Abstand.“
    „Es geht um die Idee, die wir damit verbreiten!“
    „Den Leuten scheint es zu gefallen. Selbst die Medien haben uns noch keine Geschmacklosigkeit vorgeworfen.“
    „Noch nicht.“ Unruhig wanderte sie im Raum herum. „Aber wenn die Presse herausbekommt, dass wir auch nur eine Stunde in diesem Aufzug allein im Kaufhaus verbracht haben, dann ist die Hölle los.“
    „Das glaube ich nicht, aber ich will mich nicht streiten. Wenn du nicht willst, dass ich die Polizei anrufe, dann werde ich das nicht tun. Ich möchte dich nicht in Verlegenheit bringen.“
    „Was machen wir dann?“
    Im ersten Moment wusste auch Charles nicht, was er sagen sollte, aber dann kam ihm plötzlich die Erleuchtung. „Mein Vater! Ich hätte früher daran denken müssen. Seine Nummer kenne ich auswendig, und er müsste jetzt zu Hause sein. Ich rufe ihn an. Er kann Hilfe schicken.“
    „Dem Himmel sei Dank!“ Jennifer fiel ein Stein vom Herzen.
    Charles ging zum Telefon und wählte die Nummer seines Vaters. Doch er musste sich mit dem Anrufbeantworter zufriedengeben. Missmutig beschrieb er knapp, was passiert war, und hängte ein.
    „Er war nicht zu Hause?“ Jennifer sah Charles an, der nachdenklich auf seine Armbanduhr blickte.
    „Nein. Meine Mutter besucht vielleicht ihre Schwester. Aber Dad sollte zu Hause sein. Ich habe ihn doch weggehen sehen. Aber mach dir keine Gedanken, er ruft bestimmt bald zurück. Hast du Hunger?“
    „Ja.“
    „Dann lass uns runtergehen und die Lebensmittelabteilung plündern. Wir können uns ein paar Snacks holen und sie hier oben essen, während wir auf den Anruf warten.“
    Zum ersten Mal seit längerer Zeit lächelte sie. „Das klingt gut. Aber ich sollte mich umziehen.“
    „Dann musst du ja wieder ins Erdgeschoss. Du solltest deine Kleider holen, wenn wir befreit werden.“
    „Klingt logisch“, gab sie widerwillig zu. „Ich war so verwirrt, als ich entdeckte, dass wir hier allein sind, dass ich völlig vergessen habe, mich umzuziehen. Zum Glück habe ich wenigstens an meine Handtasche gedacht.“
    „Frierst du nicht? Es ist hier nicht so warm wie im Schaufenster.“
    „Ein bisschen. Aber mir wird schon wärmer werden, wenn ich etwas gegessen habe.“
    Charles nickte. „Du bist eine echte Kämpferin! Na, dann lass uns mal die Lebensmittelabteilung leer räumen.“
    Sie stiegen drei Stockwerke hinab, und schon standen sie zwischen Bergen von Dosen und eingeschweißten Lebensmitteln, die in chromblitzenden Regalen ausgestellt waren.
    „Ist es denn in Ordnung, wenn wir uns etwas nehmen?“, fragte Jennifer.
    „Nimm, was du möchtest. Das geht auf meine Rechnung.“
    Sie entschied sich für Gouda, Knäckebrot und gefüllte Weinblätter.
    Charles besorgte etwas Gänseleberpastete, Cracker und einen Dosenöffner. Dann griff er hinter die Kasse und holte Plastikbesteck hervor. Schließlich ging er in die Weinabteilung und nahm eine Flasche Champagner aus dem Kühlregal.
    „Möchtest du sonst noch etwas?“
    „Nein, dass ist mehr als genug. Wozu brauchen wir

Weitere Kostenlose Bücher