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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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konnte die Vergangenheit nicht ändern, doch als er mit Diablo die Farm der Stuarts verließ, schwor sich Lincoln, dass er, egal, wie lange es dauern würde, eine Schuld abtragen würde, die er vor sechs Jahren auf sich geladen hatte.
    Eine Schuld, die heute angemahnt wurde, durch einen Brief eines Verstorbenen.
    „Auf nach Hause, Diablo“, murmelte er. „Ich habe einiges zu tun, wenn ich eine Lady finden und ein Versprechen halten will.“

2. KAPITEL
    „Eine Sonderlieferung.“ Mit einem Korb in der Hand blieb Haley Garrett an der Tür stehen und wartete, dass Lincoln aufhörte, in den Abendhimmel zu starren. Als er sich umdrehte, wirkte sein sonnengebräuntes Gesicht fahl.
    „Lincoln?“ Haley war alarmiert. „Stimmt etwas nicht? Du siehst aus, als wäre dir ein Geist erschienen.“
    Lincoln blinzelte. „Nein, alles in Ordnung. Ich war in Gedanken. Ich dachte …“
    „Dass ich sie sei?“ Beunruhigt von seiner Stimmung betrat Haley sein Büro. „Lindsey Stuart, die Frau, nach der du seit Wochen suchst.“
    „Woher weißt du von Lindsey?“
    Lächelnd stellte sie den Korb mit Essen auf seinen Schreibtisch. „Es dürfte schwierig sein, nichts zu wissen, denn du hast bei deiner Suche ja oft telefoniert, und unser Büro ist nicht gerade schalldicht.“
    „Ich wollte dich nicht stören.“
    „Das hast du auch nicht. Ich habe bisher nichts gesagt, weil mich die Geschichte nichts angeht.“ Mit zurückgelegtem Kopf, weil sie deutlich kleiner war als er, blickte Haley Lincoln fest in die Augen. „Als deine Praxispartnerin und Freundin geht sie mich aber ab sofort etwas an.“
    Nervös klopfte Lincoln mit einem Kugelschreiber auf seinen Tisch. „Habe ich etwa unsere Vereinbarung nicht eingehalten?“
    Sie ergriff seine Hand, damit er mit dem Klopfen aufhörte. „Im Gegenteil. Du übernimmst dich. Nimm zum Beispiel heute. Nachts um drei wurdest du zu Petersens gerufen, um einem Fohlen auf die Welt zu helfen. Um sechs zu Hanks, um nach einer kranken Milchkuh zu sehen.“ Sie ließ ihn los. „Du hast das Frühstück ausfallen lassen, dann das Mittagessen. Wenn Miss Corey sich nicht sorgen würde und diesen Korb geschickt hätte, würdest du wohl auch das Abendessen ausfallen lassen.“
    „Was haben nicht eingenommene Mahlzeiten denn mit unserer Partnerschaft zu tun, Haley?“
    „Partnerschaft.“ Haley betonte das Wort. „Das ist es ja. Einige dieser Telefonate hätte doch ich führen können. Vielleicht sogar alle, wenn man bedenkt, wie hart du arbeitest.“
    „Ja, heute war alles zu viel für mich. Für dich nicht?“
    „Nein. Weil mich kein Problem auffrisst.“ Sie nahm eine alte Fotografie von seinem Schreibtisch. „Ist das Lindsey Stuart?“
    Lincoln warf einen Blick auf das Foto, das er von der Stuart-Farm mitgenommen hatte. „Ja. Lindsey, Lucky und ich. In Montana, als wir das letzte Mal am jährlichen Training der Fallschirmspringer der Feuerwehren teilnahmen.“
    „Lindsey Stuart sprang mit einem Fallschirm mitten in einen Waldbrand?“ Die Frau auf dem Foto war schlank und wirkte elegant. Haley konnte sich durchaus vorstellen, dass sie riskante Sportarten betrieb, nicht jedoch, dass sie als Fallschirmspringerin Waldbrände bekämpfte.
    „Wir trauten es ihr auch nicht zu.“ Haleys Fassungslosigkeit ließ Lincoln schmunzeln. „Aber sie tat es. Wie wir alle. Unsere Wege kreuzten sich bei unserem ersten Sprungtraining. Lucky und ich waren ja alte Freunde – und sie passte perfekt zu uns. Lindsey wuchs in einem Waisenhaus auf, wir wurden sozusagen ihre Familie.“ Er betrachtete erneut die drei Personen auf dem Foto, die, ausgerüstet für einen Sprung ins Feuer, der Herausforderung aufgeregt entgegensahen. „Wir waren ein Team – Lucky Stuart, Lindsey Blair, Lincoln Cade. Wir wurden nur die ‚Drei Ls‘ genannt.“
    „Das Foto wurde bei eurem letzten Training gemacht – vor eurem letzten Sprung?“
    Lincoln wurde das Herz schwer. „Sobald das Foto im Kasten war, musste Lucky nach Hause. Seine Mutter war krank. Nach ein paar Wochen kam er zurück, und wir sprangen noch einmal gemeinsam.“
    Haley fragte sich, warum nur einmal. Lincoln liebte es, mit dem Fallschirm abzuspringen. Das war ihm anzuhören. „Was ist passiert?“
    Lincoln sah Haley an, doch in Gedanken war er weit weg. Erinnerungen kamen nicht auf Knopfdruck, also wartete sie ab.
    „Wir waren inzwischen in Oregon im Einsatz.“ Seine Stimme schien von weither zu kommen. „Der Brand wütete seit Wochen, und die

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