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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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Feuerwehren kämpften nicht nur gegen die Flammen an, sondern auch gegen den Wind. Wir unterstützten einander, wie immer, als der Wind plötzlich drehte, und damit auch das Feuer. So wurden wir von der restlichen Crew abgeschnitten.“
    Lincoln schwieg einen Augenblick, ehe er fortfuhr. „Lucky studierte Landkarten immer sehr genau – er erinnerte sich an einen Fluss. Wir rannten los und gerieten dabei in einen Erdrutsch. Unsere Funkgeräte gingen zu Bruch. Durch eine Kopfverletzung war ich benommen und sehr unsicher auf den Beinen. Ich konnte nicht mehr.“
    „Und Lindsey und Lucky?“, warf Haley ein. „Konnten sie weiterlaufen?“
    „Nur Lucky.“ Lincoln trat ans Fenster. Im Geist sah er vom Wind angefachte Flammen und rutschende Erdmassen. „Das Feuer drehte erneut, und wir stießen auf eine Hütte, die auf sicherem Terrain stand. Inzwischen war klar, dass ich eine Gehirnerschütterung hatte. Lucky ging davon aus, dass der verbrannte Boden, der Erdrutsch und der Fluss das Feuer aufhalten und wir etwas Zeit haben würden, bis uns die Flammen erreichten. Er bat Lindsey, sich um mich zu kümmern, und ging allein los, um Hilfe zu holen.“
    „Durch das Feuer?“
    „Nein, aber über verbrannten Boden, aus dem jederzeit erneut Flammen auflodern konnten. Wenn das passiert wäre …“ Lincoln warf Haley einen trostlosen Blick zu. „Lucky hat sein Leben für mich riskiert.“
    „Und für Lindsey“, murmelte Haley, die sehr wohl seinen tiefen, bisher verborgen gehaltenen Schmerz bemerkte.
    Als sie gemeinsam Tiermedizin studierten, hatte Lincoln nie Persönliches enthüllt. Das würde er auch jetzt nicht, wenn er nicht so erschöpft gewesen wäre. Doch wie sie Lincoln kannte, hatte er ihr längst nicht alles erzählt. „Du hast sie geliebt, nicht wahr?“
    „Das haben wir beide.“
    „Du hast ihm also den Vortritt gelassen.“ Als er nicht antwortete, fragte sie: „Wo ist Lucky denn jetzt?“
    „Lucky ist gestorben.“ Er wandte sich ab. „Vor vier Monaten.“
    „Oh, das tut mir leid.“
    „Ja.“ Er presste kurz eine Hand auf die Augen. „Mir auch.“
    „Und jetzt suchst du seine Frau. Um ihr zu helfen.“
    „Um Luckys willen. Ich war nicht da, als er mich brauchte, aber ich dachte …“ Gedankenverloren brach er für einen Moment ab. „Kurz nach seinem Tod zog Lindsey aus Oregon weg, und ihre Spur verlor sich. Da sie keine Familie hat, könnte sie überall sein. Alle meine Nachforschungen waren bisher vergeblich.“
    Lincoln verstummte, und Haley fragte nicht weiter nach, warum er Lucky Stuarts Witwe suchte. Welchen Grund auch immer er dafür hatte, er tat es sicher nicht, um die Zeit zurückzudrehen, selbst wenn er Lindsey noch liebte. Lincoln Cade war kein Mann, der den Schmerz anderer ausnutzte.
    Haley hoffte jedenfalls, dass er Lindsey Stuart fand. Hoffte, falls es ihnen bestimmt war, dass sie miteinander glücklich wurden. Aber das ging sie nichts an, das mussten die beiden selbst herausfinden.
    „Es ist spät, Lincoln. Du bist erschöpft, und ich bin am Verhungern. Wollen wir diese Leckereien hier im Korb nicht gemeinsam aufessen und Feierabend machen?“
    Er schien ihren Trick, ihn zum Essen zu bewegen, zu durchschauen, denn er lächelte. Doch als sie ihm ein Sandwich reichte, merkte Haley, dass sein Lächeln seine Augen nicht erreichte.
    Lincoln besah sich den Stacheldraht und das daran hängende braune Fellbüschel. Am ramponierten Zaun der westlichen Weide hatte er diese Woche bereits zum zweiten Mal den Beweis dafür gefunden, dass ein Tier ihn passiert hatte. Zuerst dachte er an Wild. Bei näherem Hinsehen eher an Hunde.
    In Belle Rêve gab es jedoch keine braunen Hunde.
    Die westliche Weide lag fernab bewohnter Häuser oder Farmen, sodass streunende Haushunde nicht infrage kamen. Blieben verwilderte Hunde. Und die konnten ein Pferd aus purer Jagdlust durchaus zu Tode hetzen.
    Da sein Bruder Jackson auf der Plantage kostbare Araber züchtete, musste er ihn unbedingt davor warnen, dass es in der Gegend womöglich ein Rudel wilder Hunde gab. Natürlich würde er ihm auch seine Hilfe anbieten, die Tiere zu fangen.
    Lincoln bestieg sein Pferd, und dann verharrte er einen Moment unschlüssig, weil ihn der Pfad jenseits des Zauns magisch anzog. Der Pfad, der zur Stuart-Farm führte. Doch schließlich gab er einer geheimen Sehnsucht nach, gegen die er schon seit Wochen ankämpfte.
    „Kann ja nicht schaden, dort mal nach dem Rechten zu sehen.“ Er tätschelte Diablo den Hals. „Könnte

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