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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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bezwang er seinen Ärger und hob die Hand, um zum Haus hinüberzu­winken.
    „Cade.“
    Lincoln erstarrte.
    „Cade? Wo bist du, Tiger? Du solltest lieber ins Haus kommen, ehe es dunkel wird.“
    Schockiert, dass sie offenbar wusste, dass er im Schatten der Bäume verharrte, gab Lincoln keine Antwort.
    In das fassungslose Schweigen hinein hörte er Hundegebell und Gelächter, dann eine Kinderstimme. „Ich bin hier, Mom. In der Scheune, mit Brownie.“
    Und schon erschien ein kleiner Junge an der Scheunentür. Ein Junge namens Cade und sein Hund.
    „Brownie.“ Lincoln hätte nicht sagen können, warum er den Namen des Hundes vor sich hinmurmelte. Oder warum er an braune Hundehaare im Stacheldraht denken musste. Aber es freute ihn, dass ein brauner Hund einen so treffenden Namen hatte und dass das Rätsel um die Fellbüschel am Zaun gelöst war.
    Es war nichts weiter als ein instinktives Ausweichmanöver, damit er sich nicht dem anderen, viel wichtigeren Rätsel stellen musste. Obwohl Rätsel nicht das richtige Wort war, denn das Bild, das sich ihm bot, sagte mehr als genug.
    Lincoln war der Mund trocken, sein Kopf schmerzte und sein Herz klopfte so heftig, dass er fürchtete, es würde zerspringen. Eigentlich wollte er nicht bleiben, aber er konnte den Blick nicht von dem Jungen wenden, als dieser durch den Garten rannte und die Treppe hinauf, direkt in die Arme seiner Mutter.
    Sie wirbelte ihn wieder und wieder im Kreis herum und überschüttete ihn dabei mit Küssen. Der Kleine lachte und kreischte vor Vergnügen, während der Hund um die beiden herumsprang und mitspielen wollte.
    Schließlich hielt Lindsey inne. Lincoln beobachtete, wie der Junge ihre Haarspange löste, sodass ihr das Haar weit über die Schultern fiel.
    Lachend griff er mit seinen Händen hinein. „Wie schön.“
    Auch Lindsey lachte. „Ach, Unsinn, Sir“, zog sie ihren Sohn auf. „Ich wette, das sagen Sie zu allen Mädchen.“
    „Nein.“ Kichernd wand sich der Junge hin und her, als sie ihn zu kitzeln begann. „Nur zu dir.“
    „Na, das wird sich in ein paar Jahren ändern.“ Sie drückte ihn fest an sich. „Es gefällt dir hier, nicht wahr, Cade?“
    „Klar.“ Der Junge nickte eifrig. „Aber ich möchte dich was fragen.“
    „Nämlich?“
    „Kann ich ein Pferd haben?“
    „Hm.“ Lindsey überlegte. „Eines Tages vielleicht. Was für ein Pferd möchtest du denn?“
    „So ein riesiges schwarzes, wie es der große Mann hat.“
    Lincoln hielt den Atem an, darauf gefasst, dass Lindsey ihn in der anbrechenden Dämmerung erspähte.
    „Ein großer Mann mit einem riesigen Pferd? Ich weiß nicht, was du meinst, Tiger.“ Die Veranda lag inzwischen im Schatten, sodass Lindseys Miene nicht mehr deutlich zu erkennen war. „Ist das jemand aus dem Fernsehen?“
    Nachdrücklich schüttelte der Junge den Kopf. „Nein. Den Mann gibt es wirklich.“ Er streckte den Arm aus. „Er war dort drüben.“
    „War?“ Lindsey fuhr herum. Stirnrunzelnd blickte sie in die Richtung, in die ihr Sohn gezeigt hatte. „Siehst du ihn jetzt auch?“
    „Nein. Aber ich konnte ihn vom Heuboden aus sehen.“ Der Junge, dessen Haar im Gegensatz zu dem seiner Mutter ganz dunkel war, deutete erneut zu dem von der Veranda aus sichtbaren Teil des Waldpfads hinüber.
    „Du warst auf dem Heuboden?“ Lindsey wurde ernst, obwohl ihr Ton freundlich blieb. „Wir haben doch darüber gesprochen, dass wir uns hier vorsichtig bewegen müssen. Das Haus und die Scheune sind alt, seit Langem hat sich niemand darum gekümmert. Erinnerst du dich, was ich sonst noch gesagt habe?“
    „Dass da morsche Bretter sein könnten, durch die man fallen kann, und Spinnen und Schlangen. Ich wusste das noch, Mom, und ich war vorsichtig. Ganz bestimmt.“
    „Warum warst du denn da oben?“
    „Ich wollte nur mal raufklettern und rausgucken. Ich konnte den Fluss sehen, Mom, und viele Bäume. Aber ich werde nicht mehr hinaufgehen, wenn du das nicht willst.“
    „Versprochen? Bis ich den Bretterboden repariert habe?“
    Der Junge legte seine kleine Hand auf sein Herz. „Versprochen.“
    „Versprechen angenommen.“ Liebevoll stupste Lindsey mit einem Finger seine Nase an. „So, und was hältst du davon, wenn wir jetzt den restlichen Schokoladenpudding essen?“
    „Kann ich denn ein Pferd bekommen?“
    „Ein ganz großes?“
    „Klar.“
    Lindsey umarmte ihn erneut ganz fest. „Wir wollen mal sehen. Reicht das?“
    „Klar.“
    „Kannst du denn auch mal mit Ja antworten,

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