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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Hunger?“
    Tyson drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Nein, danke. Ich muss zurück ins Büro. Merri hat vielleicht Fragen. Übrigens hattest du mir doch versprochen, das Häuschen vorläufig nicht zu vermieten, wenigstens so lange nicht, bis ich die notwendigen Reparaturen vorgenommen habe.“
    „Übertreib nicht. Das Wichtigste hast du doch schon erledigt. Den Rest kannst du machen, wenn du mehr Zeit hast. Und Merri wusste nicht, wo sie bleiben sollte. Wie du weißt, liegen die nächsten Apartmenthäuser ziemlich weit von Stanville entfernt, nämlich in Edinburgh.“
    Jewel zeigte auf einen Stuhl in der Küche. „Setz dich doch einen Moment. Ich mache schnell ein paar Sandwichs, die du mit ins Büro nehmen kannst. Dann kann ich wenigstens sicher sein, dass du und Merri in der Mittagspause etwas Vernünftiges zu essen habt.“
    Sie öffnete den Kühlschrank. „Außerdem kann ich jemanden für die Reparaturen kommen lassen, wenn du zu viel zu tun hast. Merri wusste nicht, wohin, und ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Sie hat ausgezeichnete Manieren, und es würde dir nichts schaden, wenn du dir einiges von ihr abguckst.“
    Merri verschloss das letzte Kuvert und lehnte sich aufatmend in Tysons Schreibtischsessel zurück. Sie hatte viel geschafft. Im Nachhinein konnte sie ihrer Nanny nur dankbar sein, denn die hatte darauf bestanden, dass ihr Schützling sich immer schriftlich für Geschenke bedankte. Das war ihr als kleines Mädchen nicht leichtgefallen, aber ihre Nanny hatte ihr bei schwierigeren Formulierungen geholfen. Ihre Mutter hatte sich darüber lustig gemacht und gemeint, das hätten Menschen ihrer Gesellschaftsschicht nicht nötig.
    Während ihres Studiums musste sie auf Wunsch ihrer Mutter in einem Penthouse in der Nähe des Campus wohnen. Das Studentenwohnheim kam natürlich nicht infrage. Selbstverständlich diente das angeblich nur ihrer Sicherheit, das hatte ihre Mutter wenigstens immer behauptet. Aus demselben Grund musste sie es sich auch gefallen lassen, das Haus nie ohne Bodyguard zu verlassen. Das hatte schließlich dazu geführt, dass sie das Studium aufgab, weil die anderen Studenten sie ansahen wie ein exotisches Tier. Deshalb konnte sie auch keine freundschaftlichen Kontakte knüpfen.
    Als Model hatte sie gehofft, dem Einfluss ihrer Eltern entgehen zu können, aber statt der Bodyguards folgten ihr jetzt die Reporter der verschiedenen Zeitschriften auf Schritt und Tritt. Schließlich wurde ihr klar, dass sie dem Image der erfolgreichen Tochter aus reichem Hause nur entgehen konnte, wenn sie irgendwo lebte, wo niemand sie kannte.
    Und das war ihr bisher ziemlich gut gelungen. Immerhin wohnte sie jetzt in einem hübschen Häuschen in einer gemütlichen Kleinstadt und hatte einen normalen Job.
    Sie schlüpfte aus den hässlichen Schuhen und zog die Beine an. Tys Sessel war so viel bequemer als der Schreibtischstuhl in ihrem Büro, wo sie die meiste Arbeit erledigen musste. Vielleicht sollte sie sich wenigstens ein Kissen besorgen.
    Sie fuhr hoch, als die Tür geöffnet wurde, und stellte die Füße wieder auf den Boden.
    Ty betrat das Büro. In den Armen trug er eine große Papiertüte. „Hallo, Merri. Wie ist es gelaufen?“
    „Sehr gut, Sir“, sagte sie zögernd, während sie mit den Zehen nach ihren Schuhen angelte. Sie mussten unter den Schreibtisch gerutscht sein.
    Tyson schüttelte unwillig den Kopf, während er die Tüte auf den Schreibtisch stellte. „Bitte nennen Sie mich Ty, und nicht Sir. Kommen Sie, ich habe etwas zum Lunch mitgebracht.“
    „Lunch?“ Wo waren bloß diese verdammten Schuhe? „Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich esse im Allgemeinen mittags nichts.“ Als Model hatte sie sehr wenig gegessen, und so hatte sie sich im Laufe der Zeit daran gewöhnt.
    „Dann wird es Zeit, dass Sie das ändern. Sie sehen ja aus, als ob der leichteste Windhauch Sie umblasen könnte. Schöne Augen allein genügen nicht. Um gesund zu bleiben, muss man richtig essen und sich Bewegung machen.“
    Merri saß plötzlich ganz still da. „Sie finden meine Augen schön?“ Sie hatte sich solche Mühe gegeben, ihr gutes Aussehen zu verbergen. Allerdings hatte sie Angst gehabt, farbige Kontaktlinsen könnten den Augen schaden, und deshalb hatte sie darauf verzichtet. Sie hatte gehofft, die Brille würde ausreichen. Sie schüttelte abwehrend den Kopf.
    „Wieso? Hat Ihnen bisher noch niemand gesagt, dass Sie schöne Augen haben?“ Tyson lachte. „Sie müssen ja ein sehr

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