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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Lippen. Warum konnte sie bloß nie den Mund halten?
    „Ty“, sagte Merri leise und legte kurz eine Hand auf seinen Arm. „Sie sind ein sehr anständiger Mann mit dem richtigen Instinkt. Glauben Sie mir, es gibt viele Typen, die genau wissen, was sie machen müssen, um an das Geld der Sponsoren heranzukommen, die sich aber einen Dreck darum kümmern, wofür das Geld ausgegeben wird. Ihnen ist es wichtig, wofür es verwendet wird, das sieht man gleich.“ Sie machte eine kleine Pause und befeuchtete sich kurz die Lippen. „Sie brauchen nur etwas Schliff. Allerdings bin ich nicht sicher, ob gerade ich Ihnen etwas beibringen sollte …“
    Tyson griff nach ihrer Hand. „Ich glaube schon, dass Sie die Richtige sind. Außerdem möchte ich das Versprechen halten, das ich Jewel gegeben habe, und mich ein wenig um Sie kümmern. Sie sind schließlich ganz allein in einer fremden Stadt. Ich möchte, dass Sie bleiben und mir zeigen, was ich wissen muss.“
    Merri spürte seine Hand auf ihrer, und das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. Sie konnte kaum klar denken und wünschte sich, dass er sie nie wieder losließ. Aber noch wichtiger war es ihr, ihm eine echte Freundin zu sein. Sie wollte, dass er mit seinen Sorgen und Geheimnissen zu ihr kam.
    Leider würde sie ihr Geheimnis für sich behalten müssen, obgleich Tyson schon mehrmals deutlich gesagt hatte, dass er nichts mehr verabscheute als Lügen. Sie senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte dieses neue Leben so sehr, dass sie bereit war, weiter zu lügen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als die sexuelle Anziehung zwischen ihnen zu ignorieren.
    Merri nahm sich vor, einen Weg zu finden, sich Tyson zum Freund zu machen und ihm zu helfen, auch wenn es nicht leicht werden würde.
    „Ich bin hergekommen, weil ich einen neuen Anfang machen wollte.“ Welchen Grund könnte sie dafür nennen? „Und wenn Sie eine echte Freundin brauchen, dann bin ich gern für Sie da.“
    „Einen neuen Anfang? Laufen Sie vor jemandem davon? Vielleicht vor Ihrem Mann oder einem Freund?“
    Wunderbar! Er hatte ihr gerade eine gute Entschuldigung in die Hände gespielt. Und sie würde nicht einmal sehr lügen müssen, um ihn auf Distanz halten zu können.
    „Ich habe vor ein paar Wochen meine Verlobung gelöst“, sagte sie fest. „Es hat mich nicht allzu sehr erschüttert, aber ich brauche jetzt erst einmal Zeit für mich, um mich neu zu orientieren.“ Gut, das war keine Lüge. Es war zwar nicht die absolute Wahrheit, aber es musste genügen.
    „So, so. Sie scheinen mir aber nicht unter einem gebrochenen Herzen zu leiden.“
    „Das nicht. Aber ich möchte im Moment keine neue Beziehung eingehen. Das heißt nicht, dass wir nicht Freunde sein und einander helfen können. Alles Weitere müssen wir der Zukunft überlassen.“
    „Merri, ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie sich in dem Punkt keine Gedanken zu machen brauchen. Ich belästige meine Mitarbeiterinnen nie …“
    In dem Augenblick schlug ein starker Blitz nicht weit entfernt von ihnen ein, und es regnete jetzt so stark, dass die Straße kaum noch zu erkennen war.
    „Oh, oh.“ Tyson pfiff leise durch die Zähne und drosselte die Geschwindigkeit.
    „Was ist denn?“
    „Der Platzregen macht mir Sorgen.“
    „Wieso? Die Straße wird doch nicht überflutet werden? Und wir sind doch beinahe schon zu Hause.“
    Tyson verließ die Landstraße und bog in Merris Straße ein. „Ja, es ist gut, dass wir fast zu Hause sind. Wir haben heute noch einiges zu tun.“
    „Warum? Was denn?“ Sie hatte keine Ahnung, was er meinte. Wenn sie erst in ihrem gemütlichen kleinen Haus war, dann war alles gut.
    Tyson antwortete nicht. Er fuhr die Auffahrt hinauf und bremste scharf.
    „Wie viele Eimer besitzen Sie?“, rief er, löste den Sitzgurt und stieß die Wagentür auf.
    „Eimer? Wahrscheinlich einen. Warum?“
    „Beeilen Sie sich.“ Tyson war durchnässt, sobald er ausgestiegen war. „Holen Sie den Eimer, und kommen Sie in die Küche.“
    Merri glitt von ihrem Sitz und hatte Mühe, auf dem nassen Gras nicht wegzurutschen. Entschlossen zog sie sich die Schuhe aus und lief zur Haustür. Sie schloss auf, trat ein und ließ Schuhe und Handtasche auf den Boden fallen. Dann ging sie in den kleinen Raum, wo die Waschmaschine stand. Sie war sicher, dass sie dort einen Eimer gesehen hatte.
    Er stand hinter den Putzmitteln. Schnell zog sie ihn hervor, ging in die Küche und schaltete das Licht ein. Und da sah sie die

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