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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Haarsträhnen um den Finger und zog die Augenbrauen verärgert zusammen. Was sollte sie mit so einem Mann machen? Sie hatte ihm den Spiegel, also den Schlüssel zur Lösung seines Problems, direkt in die Hand gegeben, hatte ihm sogar gesagt, wie er ihn zu verwenden hatte. Er brauchte den Spiegel doch nur hochzuheben und hineinzusehen. Aber offenbar hatte er nicht begriffen, welchen Wert dieses Erbstück hatte.
    Bisher hatte er sich immer nur weiter in Schwierigkeiten gebracht. Die Erfüllung seines Herzenswunsches war zum Greifen nahe, aber er ignorierte die magische Kraft, die der Spiegel hatte. Selbst jetzt folgte er nicht ihrem Rat, sondern war kurz davor, einen gefährlichen, abweichenden Kurs einzuschlagen.
    Ihr waren die Hände gebunden. Der Zauber wirkte nur, wenn Tyson sich selbst darum bemühte. Sie seufzte und blickte erneut beschwörend in die Kristallkugel. Würde dieser Mann wirklich die große Chance seines Lebens verpassen? Das durfte nicht sein, aber sie konnte nichts dagegen tun. Sie konnte Tyson Steele nur weiterhin in ihrer Kristallkugel beobachten. Es war bitter mit anzusehen, wie er alles verlor. Das hatte Lucille Steele nicht verdient.
    Merri stöhnte, als sie über den glühenden Asphalt des Parkplatzes ging. Das Kleid klebte ihr am Körper. Es war erst Frühling, aber die Hitze machte ihr jetzt schon zu schaffen. Wie mochte es erst im Sommer sein? Diese Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit war sie nicht gewohnt.
    „Ich glaube, Juanita wird dir gefallen“, sagte Tyson munter.
    Merri stellte fest, dass ihm die Hitze absolut nichts auszumachen schien. Er sah noch genauso kühl und entspannt aus wie am Morgen. Sie vermutete, dass ihre Erschöpfung nicht nur der Außentemperatur zuzuschreiben war, sondern auch damit zu tun hatte, dass sie mehrere Stunden neben Tyson im Auto gesessen hatte. Anstatt an murmelnde Bäche und schattige Wälder zu denken, hatte sie sich während der ganzen Fahrt vorstellen müssen, wie sie den Mann neben sich in glühender Leidenschaft umarmte. Kein Wunder, dass ihr jetzt kochend heiß war.
    Und dabei sollte sie solche Gedanken gar nicht erst zulassen. Sie hatten sich angewöhnt, miteinander über harmlose Dinge zu plaudern, und waren auf dem besten Weg, eine echte Freundschaft zu entwickeln. Tyson hatte den Kuss wahrscheinlich längst vergessen. Wenn ihr das nur auch gelänge. Aber immer wenn er ihr gerade eine komische Geschichte erzählte oder ihr seine Pläne für die Stiftung darlegte, erinnerte sie sich unpassenderweise daran, wie er sie in den Arm genommen und voll Verlangen geküsst hatte. Und sie sehnte sich nach mehr.
    „Ich hoffe, dass Juanita etwas hat, was wir auf der Modenschau vorführen können“, stieß sie schließlich hervor und versuchte verzweifelt, Tyson nicht auf den Mund zu starren. Sie liebte seine Lippen.
    „Das wird sie sicher.“ Tyson lächelte. „Sie gilt als Expertin in Modedingen. Die Firma, für die sie arbeitet, hat ihren Hauptsitz in New York. Ich bin sicher, dass sie weiß, wie man eine Modenschau organisiert.“
    „So?“ Das klang gefährlich. Merri war beunruhigt. Schließlich hatte sie auch häufiger als Model in New York gearbeitet.
    Sie betraten das elegante Kaufhaus und wurden von einer Angestellten in ein Büro im ersten Stock geführt.
    Merri stand trotz der klimatisierten Umgebung der Schweiß auf der Stirn. Es gab kaum jemanden in der Modewelt von New York, den sie nicht kannte. Sie versuchte verzweifelt, sich an eine Juanita zu erinnern. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Frau sie erkannte, war groß. Entsetzlich, dann würde alles auffliegen.
    „Da ist sie ja“, sagte Tyson. „Hallo, Janie.“ Er winkte einer Frau zu, die ihnen auf dem langen Flur entgegenkam.
    Janie? Du meine Güte! Das war doch nicht etwa Janie Ramirez?
    „Janie?“, fragte Merri voller Angst. „Ich dachte, sie heißt Juanita? Das hast du doch gesagt.“
    „Janie ist ihr Spitzname. Hier bei uns sagt man beides, in New York wird sie wohl nur Janie genannt.“
    Zu spät. Es gab kein Zurück mehr. Als sie gemeinsam auf Janie zugingen, versuchte Merri, sich hinter Tyson zu verstecken. Ihre Gedanken überschlugen sich in dem verzweifelten Bemühen, einen Ausweg zu finden. Aber ihr fiel nichts ein.
    „Hallo, Juanita“, sagte Tyson lächelnd. „Ich möchte dir meine neue Assistentin Merri Davis vorstellen. Stell dir vor, sie hat Jewels kleines Haus gemietet.“
    Merri hielt die Augen gesenkt, als sie der Frau die Hand gab. „Guten Tag, Miss

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