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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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noch nicht so gut kannte und ihre Reaktion nicht einschätzen konnte, hatte ich einfach Angst, sie könnten mich verraten.“ Sie sah auf ihre Hände und seufzte leise. „Außerdem, und ich weiß nicht, ob Sie mir das glauben können, will ich einfach ein normales Leben führen, ohne Glamour und Glanz. Ich will, dass man mich wie eine ganz normale Frau behandelt. Ich will endlich einmal echte Freunde finden, Menschen, die sich nicht Vorteile von einer Bekanntschaft mit mir versprechen, sondern mich um meiner selbst willen mögen.“
    Janie lehnte sich zurück und sah Merri lange nachdenklich an. „Ja, ich kann Ihre Gründe schon ganz gut verstehen, dennoch begreife ich nicht, wieso Sie Jewel und Ty nicht längst reinen Wein eingeschenkt haben. Sie kennen die beiden doch jetzt und sollten wissen, dass Sie ihnen vertrauen können.“
    Merri schüttelte traurig den Kopf. „Vielleicht würde Jewel das verstehen, aber Ty ganz sicher nicht. Er kann Lügen nicht ausstehen und ist in dem Punkt besonders empfindlich. Das hat wohl mit der großen Enttäuschung in seinem Leben zu tun.“
    Janie neigte den Kopf leicht zur Seite und musterte Merri ernst. „Hm, aber das kann doch nicht ewig so weitergehen. Irgendwann müssen Sie ihm die Wahrheit sagen.“
    Merri ließ den Kopf sinken. „Ich weiß. Aber ich dachte, wenn ich ein paar Monate warte, dann haben die Klatschblätter vielleicht ihr Interesse an mir verloren. Und vielleicht haben mich Ty und Jewel als die kennen und schätzen gelernt, die ich wirklich bin. Dann würden sie mir die Verstellung nicht ganz so übel nehmen.“
    Janie dachte ein paar Sekunden nach. „Wenn Sie sich da nur nicht täuschen. Ich fürchte, das Gegenteil wird der Fall sein. Je länger Sie Tyson die Wahrheit vorenthalten, desto ärgerlicher wird er wahrscheinlich sein.“
    „Bitte, lassen Sie es mich versuchen“, bat Merri. „Geben Sie mir ein paar Monate Zeit. Wenn Sie recht behalten, muss ich eben mit der Situation fertig werden. Bis dahin will ich meine ganze Kraft für Tysons Schützlinge einsetzen. Ich bin sicher, dass ich da einiges bewegen kann. Außerdem rechnet er mit meiner Hilfe.“
    „Okay.“ Janie war nicht überzeugt, das war ihrem Tonfall deutlich anzumerken. „Wenn Sie sich um die Kinder kümmern, dann haben Sie auch bei Tyson einen Stein im Brett. Aber seien Sie vorsichtig. Wenn Sie ihn enttäuschen und ihm wehtun, dann bekommen Sie es mit mir zu tun. Ich habe Mittel und Wege, Ihnen das Leben schwer zu machen. Das sollten Sie nicht vergessen. Das Ganze ist noch längst nicht ausgestanden.“
    „Ich weiß“, flüsterte Merri. „Danke.“
    Tyson schlenderte durch das untere Stockwerk und trat dann in den Aufzug. Zu seiner Überraschung hatte er tatsächlich einiges eingekauft, und es hatte ihm sogar Spaß gemacht. Er fasste die Pakete fester und ertappte sich dabei, wie er vor sich hin pfiff. Das hatte er schon lange nicht mehr getan. Seit Merri da war, hatte sich sein Lebensgefühl stark verändert. Er lächelte. Sie hatte einen guten Einfluss auf ihn, wenn auch nicht immer einen beruhigenden. Zumindest nicht auf seine Libido. Je häufiger sie zusammen waren, desto mehr sehnte er sich danach, ihr auch körperlich näherzukommen.
    Da würde er sich wohl etwas einfallen lassen müssen. Und das möglichst bald.
    Er verließ den Fahrstuhl und erblickte die beiden Frauen, die ihm den Rücken zuwandten, in der Kinderabteilung. Als er langsam auf sie zuging, hatte er Zeit, Merri eingehend zu betrachten. Sie war groß und schlank und hielt sich sehr gerade. Wie eine Königin. Er musste über sich lachen. Seltsam, dass ihm das bisher nie aufgefallen war. Sonst hatte sie eher eine geduckte Haltung. Vielleicht wirkte sie auch nur neben der kleinen, zierlichen Juanita so beeindruckend. Obgleich Juanita mit ihrem pechschwarzen Haar und dem gut sitzenden Kostüm die elegantere Erscheinung war, hatte Tyson nur Augen für Merri.
    „Hallo, meine Damen“, sagte er, als er auf Hörweite herangekommen war. „Ich hoffe, Sie haben mich nicht allzu sehr vermisst.“
    Beide drehten sich zu ihm um. Juanita lächelte, Merri dagegen wirkte beinahe ängstlich, als fühle sie sich ertappt, und nahm sofort wieder die schüchterne, ein wenig nach vorn gebeugte Haltung ein. Sie versuchte zu lächeln.
    „Wir waren viel zu beschäftigt, als dass wir dich vermissen konnten“, sagte sie. „Janie und ich haben ein paar sehr hübsche Sachen für die Modenschau ausgesucht. Und stell dir vor, Janie will

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