Julia Collection Band 61 (German Edition)
uns sämtliche Kleidung, die wir brauchen, kostenlos zur Verfügung stellen. Ist das nicht wunderbar?“
„Das ist wirklich sehr großzügig von dir.“ Tyson umarmte Juanita herzlich. „Ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll, Janie. Bist du sicher, dass du das auch verantworten kannst? Was sagen deine Vorgesetzten dazu? Jewel bringt mich um, wenn du deswegen in Schwierigkeiten kommen sollest. Und das möchte ich lieber nicht riskieren. Vielleicht sollte ich die Kleider doch lieber aus der eigenen Tasche bezahlen?“
Juanita schüttelte energisch den Kopf. „Sei nicht albern. Das ist doch eine fabelhafte Werbung für die Firma. Sie sind immer sehr daran interessiert, etwas für die Allgemeinheit zu tun. Du weißt schon, nach dem Motto: Tu Gutes, und rede darüber.“ Sie lachte. „Und deine Stiftung ist ja nun wirklich etwas sehr Gutes.“
Jetzt erst schien sie die Pakete zu bemerken, die Tyson unter dem Arm trug. „Donnerwetter, es sieht ja so aus, als hättest du den ganzen Laden aufgekauft, während Merri und ich hier mit unseren Vorbereitungen beschäftigt waren. Willst du denn deine ganze Garderobe erneuern?“
„Ja, wirklich“, ließ sich jetzt auch Merri hören. „Willst du auf einen Rutsch dein ganzes Image aufpolieren? Damit du die ganze Einkauferei dann hinter dir hast?“
„Nein, Ma’am“, sagte Tyson und lachte. „Obgleich das vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre, oder? Tatsache ist aber, dass meine Jeans wirklich mal ersetzt werden sollten.“
„Was hast du denn gekauft?“ Merri musterte die vielen Pakete misstrauisch. Was mochte er sich ohne ihre Unterstützung ausgesucht haben? Hoffentlich hatte ihn jemand fachgerecht beraten.
„Ach, dies und das“, sagte Tyson fröhlich.
Als Merri ihn immer noch skeptisch ansah, merkte er, dass er sich wohl näher erklären musste. Mit dieser ausweichenden Antwort würde sie sich nicht zufriedengeben. „Das ist nicht alles, was ich gekauft habe. Ich habe mir auch einen Anzug und einen Smoking ausgesucht, aber beides muss noch geändert werden.“
„Einen Smoking? Warum hast du dir denn einen Smoking gekauft? Wann willst du den denn tragen?“
„Gut, dass du das fragst. Ich hatte ganz vergessen, es dir zu erzählen. Vorhin habe ich mit Frank telefoniert, und er erinnerte mich daran, dass morgen der Wohltätigkeitsball stattfindet, den der Gouverneur jedes Jahr veranstaltet. Mit diesem Ball sollen alle karitativen Organisationen von Texas geehrt werden. Und in diesem Jahr sind wir mit unserer Stiftung auch dabei.“ Er machte eine kurze Pause, als er Merris Gesichtsausdruck sah. Sie blickte ihn ernst und abwartend an.
„Es ist eine große Ehre und auch eine sehr gute Werbung für uns, aber eigentlich hatte ich trotzdem nicht vor, hinzugehen. Irgendwie passt diese Art von Veranstaltung nicht zu mir.“
„Da hast du nicht ganz unrecht. Aber warum hast du dann deine Meinung geändert?“, fragte Juanita.
„Zum einen habe ich jetzt etwas anzuziehen“, antwortete er lachend. „Zum anderen habe ich jetzt Merri, die mich begleitet und mich beraten kann, wie man sich bei so einem Anlass benimmt. Möglicherweise kann sie mich auch unauffällig auf besonders schlimme Patzer hinweisen.“
Bevor Merri protestieren konnte, griff Tyson nach ihrer Hand und sagte bittend: „Du kommst doch mit, oder? Es ist so wichtig für die Stiftung und vor allem für unsere Kinder. Bei dieser Gelegenheit werden wir Menschen kennenlernen, die uns von großem Nutzen sein können.“
Verdammt, dieser Mann hatte wirklich zu viel Charme. Aber sie würde sich nicht einwickeln lassen. „Tut mir leid“, sagte Merri kühl und entzog ihm ihre Hand. „Du musst mit jemand anderem gehen. Ich … ich habe für so einen Ball nichts anzuziehen. Außerdem wäre es sehr unpassend, wenn du eine kleine Angestellte zu diesem Ereignis mitnimmst.“ Das war eine lahme Ausrede, aber ihr fiel im Augenblick nichts Besseres ein.
Das Herz wurde ihr schwer, als sie sah, wie Tyson enttäuscht zu Boden blickte. Als ob ihre Weigerung ihn persönlich getroffen hätte.
„Ich bin doch auch noch da“, mischte sich jetzt Janie ein. „Habt ihr vergessen, dass hier eine Expertin für Abendroben vor euch steht? Das will ich nicht hoffen. Sie brauchen etwas für einen Ball? Kein Problem.“
„Nein, nein“, wehrte Merri hastig ab. „Ich meine, ich kann nicht … das heißt, ich kann es mir nicht leisten.“
„Was für eine wunderbare Idee, Janie!“ Tyson überhörte
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