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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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Merris Einwand absichtlich und strahlte Juanita begeistert an. „Das Kleid geht selbstverständlich auf meine Rechnung. Merri muss zum Wohl der Stiftung dabei sein, es handelt sich also quasi um Arbeitsstunden. Und dafür muss der Arbeitgeber natürlich aufkommen. Keine Widerrede. Soll sie nicht gleich ein paar Sachen anprobieren, wo wir doch schon mal hier sind? Wir haben schließlich für Änderungen nicht viel Zeit. Der Ball ist morgen.“
    „Aber …“, versuchte Merri zu protestieren, wurde jedoch sofort von Juanita unterbrochen.
    „Das ist nicht nötig. Ich weiß genau, welche Größe …“ Sie stockte und fuhr dann schnell fort: „Ich meine, ich kann sehen, was ihr passt und auch, was ihr steht. Ich werde etwas aussuchen und es dann morgen zusammen mit deinen geänderten Sachen bringen lassen. Dann kann Merri alles in Ruhe zu Hause anprobieren und fühlt sich nicht so unter Druck.“
    „Danke“, sagte Tyson. Dann, nach einer kurzen Pause: „Könntest du vielleicht etwas ganz Besonderes aussuchen? Vielleicht ein rotes Kleid?“
    „Nein!“, riefen beide Frauen entrüstet.
    Alle drei sahen sich an, und Merri versuchte, in ihren Blick die Wut zu legen, die sie darüber empfand, dass man einfach über sie bestimmte. „Etwas Gedecktes wäre für eine Wohltätigkeitsveranstaltung sicher eher angebracht“, stieß sie dann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Ich möchte auf keinen Fall auffallen.“ Wenigstens darauf würde sie bestehen. Dass sie zu dem Ball gehen musste, war schon schlimm genug. Damit hatte sie nicht gerechnet, sonst hätte sie sich eine glaubwürdige Ausrede zurechtgelegt. Jetzt war es zu spät. Sie musste sich in ihr Schicksal ergeben und das Beste daraus machen.
    Glücklicherweise schien Juanita ganz ihrer Meinung zu sein, was das Kleid betraf. Offensichtlich erinnert sie sich daran, dass sie versprochen hat, mich nicht zu verraten, dachte Merri. Das war nur ein kleiner Trost, aber immerhin.
    „Blau oder Schwarz wäre für Merri sicher passender“, sagte Juanita an Tyson gewandt. „Vertraue mir. Ich werde schon das Richtige finden.“
    „Na gut.“ Tyson war noch nicht ganz überzeugt. „Wenn du meinst. Es ist sehr nett von dir, dass du dich darum kümmern willst. Aber denk daran, dass wir nicht zu einer Beerdigung gehen. Ich möchte Merri jetzt nach Hause bringen. Es ist schon sehr spät, und so eine Einkaufstour ist anstrengend.“
    Ja, es ist spät, dachte Merri, du hast ja keine Ahnung, wie spät. Es war viel zu spät, um ihm die Wahrheit zu sagen und zu hoffen, dass ihre Beziehung nicht drastisch darunter leiden würde.
    Was sollte sie nur tun?
    Sie hatten fast schon das Haus erreicht, in dem Merri wohnte, als Tyson endlich das Schweigen brach. „Wer bist du wirklich, Merri?“
    Sie hob erschrocken den Kopf, und ihre Stimme zitterte. „Was meinst du damit?“
    „Ich weiß überhaupt nichts von dir. Ich weiß nichts über deine Familie, nicht, wo du zur Schule gegangen bist, wo zum College? Hast du Geschwister? Was hast du für Freunde? Wieso warst du mit einem Mann verlobt, an dem dir gar nichts lag? Was hat dich in unser Nest verschlagen?“ Tyson atmete tief durch. „Ich möchte mehr von dir wissen. Du weißt, woher ich stamme, wer ich bin. Ich bin für dich ein offenes Buch und möchte jetzt endlich die echte Merri Davis kennenlernen.“
    „Die echte Merri Davis ist die Frau, die du kennst“, antwortete sie leise. „Das ist die, die von einem einfachen Leben in einer Kleinstadt träumt und etwas für Menschen tun will, die Hilfe brauchen.“
    Tyson schüttelte den Kopf, sah sie jedoch nicht an. „Das mag ja alles sein, aber es gibt noch etwas, das du mir nicht sagst. Ich weiß nicht genau, was es ist …“ Er zögerte und fuhr dann fort: „Hast du zum Beispiel als Kind oder junges Mädchen ein Internat besucht? In Europa vielleicht? Manchmal hast du so etwas wie einen europäischen Akzent. Und dann deine Körperhaltung. Wenn du dich nicht beobachtet fühlst, gehst du aufrecht wie eine Königin. Du bewegst dich, als wärst du ein Model.“
    „Also …“ Merri dachte fieberhaft darüber nach, was sie auf diese Fragen antworten konnte, ohne sich zu verraten. „Ja, ich habe verschiedene Internate besucht, ein paar Jahre auch in Europa. Deshalb habe ich vielleicht einen europäischen Akzent, obgleich mir das noch nie aufgefallen ist.“ Das war die Wahrheit, und vielleicht konnte sie ihn damit von der Frage nach ihrem Auftreten ablenken.
    Er begann

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