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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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schob die beiden mit übertriebener Höflichkeit hinein.
    „Bitte“, sagte sie, „hier seid ihr ungestört. Aber du weißt, was ich denke, Cat.“
    Also lautete ihr Name tatsächlich Catrina. Cat als Abkürzung. Das gefiel ihm.
    „Ja, das weiß ich, und ich stimme dir zu.“ Die Tür schloss sich hinter ihnen, und Patrick und Catrina waren allein. „Was auch der Grund ist, weshalb ich nicht mit Ihnen Kaffee trinken werde, Patrick Callahan.“
    Cat zitterte immer noch etwas in den Kniekehlen, da sie den Schock noch nicht überwunden hatte, ihn mit Jill zusammen zu sehen. Sie und ihre Schwester hatten gestern noch darüber gesprochen. Oh Gott, und wie! Suzanne hatte in der Bibliothek gearbeitet, und Pixie war mit Sam in die Kirche gegangen, sodass Jill und Cat allein zurückgeblieben waren.
    „Was war das denn für ein Kerl, mit dem du die ganze Zeit getanzt hast?“, wollte Jill wissen. „Hatte er irgendwas mit Wainwright zu tun?“
    „Nein, er war nur eine Ablenkung“, schoss es aus Cat heraus.
    „Ablenkung ist gut! Eure Engtanznummer war ganz schön auffällig.“
    „Ich weiß.“ Cat verzog das Gesicht. „Ich werde ihn aber nie wieder sehen. Keine Ahnung, was das war. Wir haben ein bisschen geflirtet, schätze ich … ganz harmlos. Außerdem ist er nicht mein Typ.“
    „Was, reich und ohne Seele?“
    „Exakt! Das muss ich dir ja nicht erklären, oder?“
    „Da ein Mann dieser Art mein Leben ruiniert hat? Nein!“
    „Hat er wirklich dein Leben ruiniert, Jill? Ich meine, du liebst doch deinen Sohn.“
    „Natürlich“, betonte Jill, während ihr Gesichtsausdruck ganz weich wurde. „Ich bin verrückt nach Sam, und seine Geburt war der glücklichste Moment meines Lebens. Aber schwanger zu werden und dann zusehen zu müssen, wie Curtis Harrington mir in dem Moment, in dem er es herausgefunden hat, seinen Ivy League-Rücken zugewandt hat, war nicht gerade spaßig. Dadurch sind wir bei Mom rausgeflogen, richtig? Für vier Jahre mussten wir auf diesem Campingplatz wohnen!“
    „Da leben wir aber jetzt nicht mehr.“
    „Nein, weil wir Glück hatten. Weil Mom irgendwann diese ganzen Kisten mit den Sachen deines Vaters bei dir abgeladen hat und wir dadurch auf die Briefe zwischen deiner Mutter und Pixie gestoßen sind, als du noch nicht einmal wusstest, dass deine Mom eine Cousine hatte. Also leben wir jetzt in einem alten viktorianischen Haus mit einer sich senkenden Veranda. Einem Haus, das Pixie zweimal die Woche diesem Schuft Grindlay überlassen will. Wir teilen die älteste Klapperkiste von einem Auto, die man sich vorstellen kann. Das College kostet dich enorm viel Zeit, abgesehen von dem Job, den du im Krankenhaus hast. Wie Mom sagen würde – wenn sie noch mit uns sprechen würde –, wir haben bekommen, was wir verdienen. Und ich glaube nicht, dass Männer wie Curtis Harrington III oder dein Typ von gestern Abend es mit Mädchen wie uns ernst meinen.“
    „Das ist wohl wahr“, stimmte ihr Cat zu, bevor sie fortfuhr, „glücklicherweise werde ich Patrick Callahan nie wieder sehen, und da ich das auch gar nicht möchte, ist es überhaupt kein Thema.“
    Nur, dass er jetzt hier war. Mit einer Absicht.
    „Ist Kaffee so eine große Sache?“, unterbrach er sie in ihren Gedanken.
    Er wirkte absolut selbstsicher, kühl, intelligent und unglaublich gut aussehend in seinem dunklen Anzug. Lässig lehnte er mit einer Hand auf dem Schreibtisch der Managerin und schaute sie durch seine langen Wimpern hindurch an.
    „Nein, Kaffee ist keine große Sache“, gab sie ihm mit einer äußeren Ruhe, die sie innerlich gar nicht empfand, recht. „Aber Sie müssen sich selber fragen, warum Sie das tun, Patrick.“
    „ Ich muss mich fragen?“
    „Ja, genau, weil ich die Antwort schon kenne.“
    Trotzig schob sie ihr Kinn noch ein Stückchen weiter vor und blickte ihm gerade ins Gesicht. Sie war sich seiner Anziehungskraft mehr als bewusst, doch mit Jills Worten im Hinterkopf fühlte sie sich dagegen immun. Die Tatsache, dass eine anstrengende und schlaflose Nacht im Kinderkrankenhaus hinter ihr lag, half zusätzlich.
    „Ich habe Sie neugierig gemacht. Ich war ein bisschen anders als die Frauen, mit denen Sie sonst so zu tun haben, richtig?“
    „Mehr als ein bisschen, Cinderella.“
    „Bei diesem ganzen Lady-Catrina-Gezwitscher … da wollten Sie wissen, wo ich herkomme. Dann haben Sie es herausgefunden. Wie Sie eben sagten, war ich diese Nacht das Aschenputtel, das sich seinen Weg zu dem Ball gebahnt

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