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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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später mit ihm darüber reden.“
    Das muss ich auch, dachte Cat, wobei ihr Verstand nun wieder zu arbeiten begann, und sie merkte, wie Rebellion und Entschlossenheit sich in ihr aufbauten. Es handelte sich um dieselben Gefühle, die sie auch zwei Tage nach dem Mirabeau-Ball verspürt hatte, als er bei der Eishalle aufgetaucht war.
    „Verdammt noch mal“, murmelte sie laut durch zusammengebissene Zähne, „das muss ich auch!“
    „Sie hat sehr viel Glück gehabt und befindet sich, in Anbetracht ihres Alters und was sie durchgemacht hat, in guter Verfassung“, meinte die Schwester auf der Intensivstation des städtischen Krankenhauses.
    „Dann wird sie also überleben?“, fragte Cat. Pixie sah so schwach und grau aus in diesem weißen Bett. Sie hatte eine Beruhigungsspritze bekommen und atmete nun schwer in ihre Sauerstoffmaske. „Sie … sie kommt ganz sicher wieder in Ordnung?“
    „Ja. Machen Sie sich keine Sorgen. Allerdings wird sie ein paar Tage hierbleiben müssen, denn wir wollen die Wirkung dieses ganzen Rauchs, den sie eingeatmet hat, aus ihrem Körper bekommen.“
    „Ich kann nicht bleiben“, erklärte Cat. „Ich möchte es gerne, ich will hier sein, wenn sie aufwacht, aber meine Stiefschwestern sind zurzeit nicht da, und ich muss mich um Sam kümmern …“
    Er war in Patricks Wagen eingeschlafen. Ja, in Patricks Auto. Sie hatte sein Angebot, sie herzufahren, nur angenommen, weil sie Pixie so schnell wie möglich folgen wollte. Patrick hatte den Kleinen zur Intensivstation hinaufgetragen, als wenn er gar nichts wiegen würde, doch dann war der Junge wach geworden und hatte nach seiner Tante verlangt. Also hatte sie ihn wieder auf den Arm genommen, und nun schlief er auf ihrem Schoß, den Kopf schwer auf ihrer Schulter.
    Er weinte leise, wann immer er halb erwachte, und Cat wollte ihn so schnell wie möglich in ein Bett bekommen und Jill und Suzanne in New York anrufen.
    Plötzlich kam ihr das klaffende Loch, dort, wo einmal der Eingang von Pixies Haus war, in den Sinn, und sie fügte einen weiteren dringenden Punkt, der heute noch erledigt werden musste, ihrer Liste hinzu. Ihre ganze Habe, der weltliche Besitz von fünf Menschen, war immer noch im Haus, und das stand jetzt jedem offen, der daran vorbeiging. Wenigstens hatten sie Pixie letztes Jahr davon überzeugt, das Gebäude zu versichern, aber …
    Was musste getan werden? Die Öffnung mit Brettern verrammen?
    „Ich muss mir ein Motel suchen“, sagte sie der Schwester. „Wenn ich ein Zimmer habe, rufe ich hier an und hinterlasse die Nummer, sodass Sie mir Bescheid geben können, wenn sich ihr Zustand verändert. Ich werde morgen früh versuchen, so bald wie möglich herzukommen.“
    „Sicher“, beruhigte sie die Schwester mit einem zusätzlichen Lächeln. Sie sah mitfühlend und vor allem sehr kompetent aus.
    „Hier ist meine Privatnummer.“ Patrick kritzelte etwas auf ein kleines Papier und gab es der Krankenschwester. „Vergessen Sie das Motel. Catrina und Sam werden bei mir wohnen.“
    Cat widersprach nicht. Jetzt nicht. Sie ging mit Patrick in die Eingangshalle, Sam in ihren Armen und mit pochenden Kopfschmerzen vor lauter Stress.
    Und auch in der Eingangshalle stritt sie nicht, sie sagte lediglich: „Ich werde nicht bei dir wohnen, Patrick.“
    „Ich habe vier Schlafzimmer. Da ist ein eigener Raum für dich und einer für Sam. Ein Badezimmer auch.“
    Sie ignorierte ihn. „Ich nehme ein Taxi zu dem Motel in Lincoln.“
    „Lincoln? Ich bin die Straße ein paarmal entlanggefahren. Die Zimmer da werden stundenweise vermietet.“
    „Oder für einen ganzen Monat“, entgegnete sie.
    „Welche Art Kundin bist du?“, schoss er zurück.
    „Die Art, die nirgendwo anders hingehen kann.“
    Sie starrte ihn aus glasigen Augen an und fühlte sich verwundbarer, als sie jemals zugeben würde. Patrick hatte die ruhelose Energie, die ihm das Adrenalin verschafft hatte, verloren, doch wenn überhaupt, wirkte er dadurch noch stärker, noch zuversichtlicher, noch fähiger.
    „Ich habe schon gesagt, dass …“, begann er nun.
    „Und ich habe bereits gesagt – zwar bereits vor zwölf Tagen –, dass es für dich keinen Platz in meinem Leben gibt, Patrick Callahan. Ich …“ Sie dachte daran, was er heute Abend getan hatte, dass er Pixies Leben gerettet hatte, und fühlte sich etwas unwohl, doch das ignorierte sie und fuhr fort: „Ich traue dem Ganzen hier nicht. Vielen Dank für alles. Bei Gelegenheit möchte ich mich gerne dafür

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