Julia Collection Band 62
Ende des Beckens.
„Wie viele Bahnen hast du noch?“, fragte er sie, als er wieder zu ihr zurückgeschwommen kam.
„Noch zehn, dann bin ich fertig.“
Er nickte und begann wieder zu schwimmen. Cat vollendete ihr Restprogramm und stieg dann aus dem Wasser. Sie hatte noch keine fünf Schritte getan, als sie ihn hinter sich hörte.
„Also zieht ihr morgen aus?“ Es klang wie eine Herausforderung.
„Zählst du schon die Stunden?“, schoss sie sofort zurück.
„Du weißt, dass ich das nicht tue.“
„Ich weiß gar nichts, Patrick.“ Plötzlich fühlte sie sich vollkommen erschöpft.
Zu erschöpft, um seine Anziehungskraft noch weiter zu bekämpfen. Zu müde, um weiterhin so zu tun, als wenn er nicht jedes Mal ihre Sinne verwirrte, wenn sie ihn sah. Zu ängstlich, sich weiter zu fragen, ob er wusste, wie sehr er sie berührte.
„Also, ich sage dir, was ich denke, ja?“ Er griff nach ihrer Hand. „Ich möchte dich wiedersehen. Ich kann nicht glauben, dass das das Ende sein soll.“
Cat seufzte und schüttelte seine Hand ab. „Liegt es nur daran, dass du noch nicht bekommen hast, was du wolltest.“
„Ach Himmel, sind wir wieder da angelangt?“ Frustriert wandte er sich ab, dann drehte er sich ihr wieder zu. Seine blauen Augen schienen zu glühen.
„Um nichts anderes geht es dir doch!“, schleuderte sie ihm entgegen. Aber war dem wirklich so? In Wahrheit hatte sie die Anklage aus der Luft gegriffen, aus reiner Selbstverteidigung. Hastig lief sie in Richtung der Umkleidekabinen.
„Sag mir, Catrina Brown“, rief er, während er ihr folgte. „Ist dir nicht aufgefallen, dass ich für einen Mann, der angeblich nur eine Sache will, sehr viel Geduld dabei aufbringe, genau das nicht zu bekommen?“
„Ist es Geduld, oder bist du dir einfach nicht sicher, was du willst, Patrick? Ich hatte mehr als einmal das Gefühl, dass du selbst nicht weißt, ob du dir eine unverbindliche Affäre wünschst oder irgendetwas anderes. Das hast du selbst auch schon einmal zugegeben, richtig? Und da ich weder für das eine noch das andere bereit bin, finde ich es nicht überraschend, dass du dich so ‚geduldig‘ gezeigt hast.“
„Weder das eine noch das andere?“, wiederholte Patrick so frustriert, dass er die Worte kaum herausbrachte. Er sehnte sich nach ihr. „Ist da nichts zwischen uns, Cat?“
Verdammt, in den letzten Tagen hatte er sich so sehr bemüht, sich zurückzuhalten. Er hatte versucht, sie und ihre Familie kennenzulernen. Er hatte geglaubt, dass sie echtes Vertrauen zueinander aufgebaut hätten, und jetzt leugnete sie alles.
Cat hatte die Arme über der Brust verschränkt, kleine Wassertropfen liefen das Tal zwischen ihren Brüsten hinab. Am liebsten hätte er die Tropfen einzeln weggeküsst.
Guter Gott, ihre Wimpern und Lippen waren nass, und das Haar war durch das Wasser dunkel geworden. Ihr Gesicht schien ihm vollkommen makellos, ohne eine Spur der Verstellung. Und in diesem Moment wusste er, dass sie die aufrichtigste und mutigste Frau war, die er je getroffen hatte.
Er wusste auch, dass er sie nicht ohne den Kampf seines Lebens gehen lassen würde.
„Was ist mit Heirat?“
„Heirat?“
„Ja, verdammt noch mal, heirate mich!“ Mit einem Ruck zog er Cat an sich. „Das ist es, was ich will. Wenn es dir beweist, dass ich nicht nur auf der Suche nach unverbindlichem Sex bin, dann mache ich es. Ich mache dir einen Antrag. Heirate mich, Catrina Brown, und überzeuge dich davon, wie gut es dir tut!“
„Nein!“ Sie lachte zynisch auf. „Niemals, Patrick! Himmel, was für eine Art Antrag ist das?“
„Ein echter. Ich meine es ernst, Catrina.“
„Dann bist du verrückt.“
Er grinste, war sich sicher, ihr Nachgeben zu spüren. „Es ist ein gutes Gefühl.“
Sein Tonfall schien sie zu liebkosen. Ungeduldig starrte Patrick auf ihre feuchten Lippen. „Ich denke, ich bin mehr als ein bisschen verrückt, seit ich dich kenne.“
Er streifte ihren Mund, schmeckte das Chlor, aber auch die bekannte Süße. Die Sicherheit, dass dies absolut richtig war, dass er diese Frau heiraten und den Rest ihres Lebens beweisen sollte, dass all ihre Skrupel und Verdächtigungen keine Bedeutung hatten, machte ihn schwindlig.
Doch nach nur einer Sekunde presste sie die Lippen zusammen und drehte den Kopf zur Seite.
„Ich werde dich nicht heiraten, Patrick. Ganz egal, wer verrückt ist und wer nicht.“
„Ist es dir zu plötzlich? Zu unromantisch? Wolltest du Blumen und Kerzen? Das kriege ich alles
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