Julia Collection Band 62
Wette an Wylie Stannard, aber seine Kinder haben sich immer noch nicht damit abgefunden. Sie wollten sie zurück, doch mein Vater hat ihren Preis überboten. Darüber waren sie nicht gerade glücklich. Sie haben mir eine Reihe von Angeboten gemacht, aber ich verkaufe nicht.“ Er presste die Unterkiefer zusammen. „Dad wollte dieses Land, und er hatte recht damit, auch wenn es uns ganz schön belastet. Ich werde es schaffen, so, wie Dad es auch geplant haben muss. Wenn wir es einmal in Ordnung gebracht haben, werden wir mit Flaming Hills zusammen ein wunderschönes Areal haben.“
Stolz blickte er über das weite Land und lehnte sich für einen Moment an den letzten Pfosten in der Zaunreihe. Jills Atem stand still, als sie ihn beobachtete.
Gott, er liebte diese Ranch! Sie spürte, dass er das Land in einer Art und Weise liebte, wie er es niemals ausdrücken würde. Harte Arbeit, klares Verständnis und unausgesprochene Befriedigung spielten dabei mit. Und auch eine tief gehende Angst, zu scheitern und damit seinen geliebten Vater im Stich zu lassen. Hatte sich Frank mit dem Kauf der zweiten Ranch übernommen? Oder war Gray derjenige, der Fehler machte? Es schien schwer, das Ganze so zu betrachten.
„Wir haben ziemlichen Ärger mit den Thurells“, fuhr er fort. „Ihr Vater war niemals ein besonders guter Rancher gewesen, und von der Art, wie Ron und C. J. ihre Geschäfte führen, gibt es keinen Grund zu glauben, dass sie es besser machen würden.“
„Ja, ich war weder von Rons Werkstatt noch von seinem Auto besonders beeindruckt.“
„Sie würden alles noch mehr abwirtschaften, als es jetzt schon der Fall ist. Und das wäre eine Schande, denn Thurell Creek könnte ein wunderschönes Fleckchen Land sein, wenn man es nur richtig bearbeitet. Vielleicht war Dad deshalb bereit, uns so zu belasten. Er konnte es nicht ertragen, es in falschen Händen zu sehen.“
Sie nickte wieder und wollte etwas sagen. Etwas, das ihm signalisierte, dass sie ihn verstand. Nichts kam heraus, und bevor sie die richtigen Worte formulieren konnte, fügte er hinzu: „Wie macht sich die Säge?“
„Ganz gut, denke ich.“
„Willst du lernen, wie man sie benutzt?“
Nein danke. Ich bin nur noch eine Woche hier, wenn es Sam weiterhin so gut geht. Es ist keine Fähigkeit, für die ich in der Zukunft viel Verwendung habe.
Diese Antwort wäre am vernünftigsten gewesen. Ja. Definitiv.
Stattdessen kam aus ihrem Mund ein gestelztes, aber entschlossenes: „Sicher!“
Verrückt. Impulsiv. Wie üblich.
Dann erinnerte sie sich daran, was ihr Stiefvater sie immer gelehrt hatte. „Wenn dir jemand die Chance gibt, etwas Neues zu lernen, dann greife zu. Du weißt nie, wann du es brauchen wirst.“ Hatte David Brown dabei an Kettensägen gedacht? Unwahrscheinlich. Dennoch glaubte sie, dass er das Ganze gutheißen würde.
Daher machte sie sich nach Grays Anleitung mit der Kettensäge über weiteres Bruchholz her und bekam ihre Belohnung, als Louise und Sam zurückkamen und Louise verkündete, dass es Zeit fürs Mittagessen sei.
„Die Kühe haben Angst vor mir“, berichtete Sam stolz, als seine Mutter die Kettensäge abstellte.
„Vielleicht liegt das an den Pusteln in deinem Gesicht“, neckte Jill ihn.
„Er hat sich tapfer geschlagen“, lobte Louise. „Und Sie auch, Jill.“
„Oh … danke.“
Wieder einmal wusste sie nicht, was sie erwidern sollte. Sie wollte keinesfalls zeigen, wie sehr Louises Anerkennung sie freute. Warum gab es ihr einen solchen Kick, für Dinge gelobt zu werden, dem sich kein selbstbewusstes Stadtmädchen auch nur zwei Sekunden widmen sollte?
Sie hatte Angst, über die Antwort auf diese Frage weiter nachzugrübeln.
Es war eine Erleichterung, sich stattdessen den Sandwiches und dem Butterkuchen zuwenden zu können. Zuerst schenkte sie Sam ein wenig Eistee ein, dann reichte sie den anderen Erwachsenen Kaffee. Louise drückte auf die Hupe des Pick-ups, woraufhin Pete aus den knochigen Bäumen auf der anderen Seite des Bachs auftauchte.
Sam beendete sein Essen zuerst und fragte, ob er am Wasser spielen könnte.
„Ja, mein Schatz, weil wir Extrakleidung für dich mitgenommen haben, falls du nass wirst“, meinte Jill. „Was aber nicht heißt, dass du schwimmen gehen solltest. Du willst doch nicht wieder krank werden.“
„Mist“, rief Gray. „Da sind ja noch ein paar Kühe auf Thurell Creek. Willst du sehen, ob du genauso gut beim Rinderjagen bist wie dein Sohn, Jill?“
„Mach schon, Mom“,
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