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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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und versuchte nicht herauszufinden, was sein Vater geplant hatte.
    „Jill, oh Gott, ich will dich.“ Er liebkoste ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, sodass er in die Tiefe ihrer Augen blicken konnte. „Ich weiß nicht, wie ich es besser ausdrücken kann. Ich meine nicht nur … Du weißt, ich meine nicht nur …“
    „Ich weiß, ich weiß, Gray.“
    Sanft berührte sie seinen Nacken. Dann streiften ihre Finger durch sein Haar, und er bebte und konnte sich nicht mehr vorstellen, dass sie noch etwas sagen mussten, um dies zu untermauern. Er wollte sich einfach nur in ihrem Mund, in ihrem ganzen Körper verlieren.
    Während er sie immer noch hielt, setzte er mit großer Mühe einen Fuß vor den anderen, oder sie würden nie das Haus erreichen. Er plante auch nicht, in der Küche haltzumachen. Sie würden einfach nur so leise wie möglich direkt die Treppe hinaufgehen und …
    Unmöglich.
    „Mom?“ Seine Stimme war nur ein heiseres Krächzen. „Warum bist du noch auf?“
    Er wusste, dass es sehr spät sein musste.
    Am Küchentisch sitzend, schaute Louise von einer Teetasse auf, in die sie gestarrt hatte, und er sah ihre geröteten Augen. Sie sagte kein Wort.
    „Was ist passiert?“ Atem und Energie verpufften wie die Luft in einem Ballon, der zerplatzt, und Gray ließ sich auf den nächsten Stuhl fallen. „Es ist Grandpa, richtig?“
    Jill füllte den Wasserkessel nach und stellte ihn auf den Herd. Sie musste irgendwie versuchen, ihre innere Spannung abzubauen.
    Louise versuchte zu lächeln. „Nein, mit Grandpa ist alles in Ordnung. Aber ich habe einen Anruf von Mitch bekommen, das ist alles …“
    Gray fluchte innerlich. Zur Hölle mit dir, großer Bruder, dachte er. Nach zwei Jahren rufst du endlich an. Es hätte sie glücklich machen sollen, doch natürlich endet es wieder mit Mom in Tränen aufgelöst. Warum musst du ihr das immer noch antun? Du bist sechsunddreißig Jahre alt!
    „Was hat er gesagt?“, schnaubte er wütend. „Was hat er gemacht?“
    „Nichts.“ Sie schluckte. „Es ist … lass es mich erklären, okay? Es war nicht wirklich Mitch, der angerufen hat, sondern seine … Freundin. Sie hat mir gesagt, dass sie schon seit mehr als sechs Monaten versucht, ihn zu überzeugen, mit mir zu sprechen. Sechs Monate! Gray, sie haben einen Sohn.“
    „Einen Sohn!“
    „Er und dieses Mädchen – sie klang sehr nett, ihr Name ist Lena – haben ein sechseinhalb Monate altes Baby namens Cody, und ich habe nichts davon gewusst. Wenn Lena nicht gewollt hätte, dass ihr Sohn seine Großmutter trifft, wenn sie Mitch nicht gedrängt hätte, wann hätte ich es erfahren?“
    Erneut traten Tränen in ihre Augen. Der Wasserkessel pfiff. Ruhig füllte Jill Louises Tasse neu auf und schenkte auch sich und Gray Tee ein.
    „Wie lange sitzt du schon hier?“, fragte Gray.
    Seine Mutter zuckte die Achseln. „Eine Stunde, anderthalb. Ich wusste, dass ich nicht würde schlafen können.“
    „Herzlichen Glückwunsch zu deinem Enkelkind, Louise“, sagte Jill sanft und drückte sie fest.
    „Danke, Honey.“ Louise lächelte schwach und erwiderte die Umarmung. Dann fuhr sie fort: „Es sind natürlich gute Neuigkeiten. Ich meine, ich bin Großmutter! Das Baby ist gesund und wächst und fängt bald an zu krabbeln. Es hat braune Augen und lockiges Haar, sagte Lena. Aber ihr versteht, wann hätte ich es erfahren, wenn sie nicht angerufen hätte?“
    Eine ganze Zeit lang nicht. Niemand sprach das aus, doch sie wussten es beide. Das Baby musste gerade erst ein oder zwei Wochen alt gewesen sein, als Gray Mitch in Las Vegas getroffen hatte. Sein Bruder hatte nicht ein Wort gesagt.
    „Du willst den Kleinen so schnell wie möglich sehen, nehme ich an. Lena will das auch, richtig? Und es wäre eine Chance für dich und Mitch, zu …“
    „Du weißt, dass ich nicht fahren kann, Gray. Nicht, so wie die Dinge momentan liegen. Ich … ich werde einfach warten müssen, bis er größer ist.“
    Ihr Ton und ihre Haltung taten das Ganze ab, doch als sie die Tasse umklammerte, sah er, dass sie zitterte.
    „Wie lange?“
    „Na ja, so in … in …“ Sie konnte nicht weitersprechen.
    In einem Jahr? Zwei? So lange würde es mit Sicherheit dauern, bis die Dinge auf der Ranch einfacher würden. Wenn sie Glück hatten.
    „Nein!“ Er explodierte fast. „Das ist nicht richtig. Es wird viel früher sein, Mom, okay?“
    „Wie?“, fragte sie nur. „Wie denn, Gray?“
    „Irgendwie. Das ist mir egal. Wir werden es einfach möglich

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