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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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lächelte ihrem Sohn dabei aufmunternd zu.
    „Und wie geht es den McCalls so?“
    „Oh gut“, murmelte sie rasch und fragte sich, ob er vor zwei Tagen zu betrunken gewesen war, um sich daran zu erinnern, was er damals geäußert hatte.
    „Ach was, Sie wirken ein bisschen wie die Ratte, die das sinkende Schiff verlässt. Ich hab gehört, der alte Pete liegt im Krankenhaus. Schwer vorstellbar, dass sie es jetzt noch schaffen sollen.“ In seinen Ton hatte sich unmissverständliche Befriedigung geschlichen.
    „Oh, sie kommen schon zurecht!“ Die falsche Zuversicht in ihrer Stimme schien Thurell zu verärgern, und er ließ die Maske fallen.
    „Nun kommen Sie schon! Erzählen Sie nicht einen solchen Blödsinn! So belastet, wie das ganze Anwesen mittlerweile ist. Die McCalls wissen, dass meine Schwester und ich unsere Familienranch wiederhaben wollen. Wieso verkaufen sie nicht an uns? Wenn ich gewusst hätte, dass sie ohne das Kapital doch noch so lange durchhalten würden …“
    Er brach unvermittelt ab.
    Jill spürte, wie sie der Schock durchfuhr. „Welches Kapital?“
    „Ohne Kapital, sagte ich.“
    „Nein, Sie sagten ohne ‚das‘ Kapital. Als wenn es eine bestimmte Summe wäre.“
    „Nein, Sie haben da etwas missverstanden, Mädchen.“ Seine Stimme war eindeutig bedrohlich geworden, und ihm standen Schweißperlen auf der Stirn.
    „Habe ich das?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und betrachtete ihn. Ihre Intuition signalisierte ihr, dass etwas nicht stimmte.
    „Ja, das haben Sie“, wiederholte er, während er immer lauter wurde.
    „Bei dem Barbecue sagten Sie, Frank wusste, dass er Kapital brauchte, um die Kosten für das ausgedehnte Gelände zu decken. Sie sagten …“
    „Halten Sie sich da raus, verstanden?“ Mit seiner schmierigen Hand packte er sie hart am Arm. Er schrie jetzt fast. „Sie kapieren besser, dass das nicht Ihre Angelegenheit ist, sonst werden Sie es sehr bereuen, glauben Sie mir.“
    Jill versuchte, sich aus seinem schmerzhaften Griff zu befreien, hatte jedoch keine Chance. Sie bemerkte kaum die rasche Bewegung an ihrer Seite, auch Ron Thurell nicht.
    „Sie werden das bereuen“, wiederholte er noch einmal.
    „Wie bitte?“ Jill zwang sich zu einem Schrei. Sam war durch die Tür verschwunden – das war die Bewegung gewesen, die sie aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte. Wollte er Hilfe holen? Gray wartete direkt vor der Tür. „Wollen Sie mir etwa drohen, Mr Thurell?“
    Draußen hörte Gray den Lärm erhobener Stimmen nur wenige Sekunden, bevor Sam aus dem Gebäude gestürmt kam. Sein kleines Gesicht war kreidebleich, doch seine kurzen Beine liefen so schnell sie konnten, und er rannte direkt auf ihn zu.
    „Es ist wieder dieser Mann“, schrie er, während er an Grays Arm rüttelte. „Der Mann, der mein Ohr verletzt hat. Diesmal will er Mom wehtun, Gray, und er meint es ernst, und du musst sie retten.“
    „Honey …!“, beruhigte Louise ihn und nahm ihn auf den Arm.
    Gray wartete nicht. Er rannte sofort zu dem Büro. In seinem Hinterkopf hatte er gerade noch einen Moment, um zu erkennen: Sam kam zu mir, als er Hilfe brauchte. Er hat mir vertraut … Dann drückte er die Tür auf und packte nach Thurells Hand auf Jills Arm.
    „Was ist hier los?“
    Jill schwankte gegen ihn, und er fing sie sicher auf.
    „Was ist hier los, Thurell?“, wiederholte er.
    „Gray, er … er sagte etwas von Kapital“, stammelte Jill. „Von ‚dem‘ Kapital. Als wenn es irgendwo Geld für euch gäbe. Eine bestimmte Summe, von der er weiß.“ Sie nahm einige von Rons Visitenkarten in die Hand, die auf seinem Schreibtisch lagen, und runzelte die Stirn. „Triple Star Versicherung“, murmelte sie langsam. „Thurell ist doch auch Versicherungsvertreter, oder? Jetzt wird alles klar. Frank McCall hatte hier eine Versicherung abgeschlossen, richtig?“
    Thurell schien in sich zusammenzusinken.
    „Dad hatte keine Versicherung bei Triple Star. Worum, verdammt noch mal, geht es hier, Thurell?“, wollte Gray zum dritten Mal wissen, gerade als Louise in den Raum kam.
    Der Mann brach zusammen. „Okay“, stöhnte er und verbarg das Gesicht in seinen schweißnassen Händen. „Ich bin kein Krimineller. Meine Schwester und ich wollten nur, was uns gehören sollte. Die ganze Sache war ein großer Fehler. Wir dachten nicht, dass es so lange dauern würde, bis ihr aufgebt. Ich werde es euch erzählen. Bleibt ruhig. Ich erzähle alles.“
    „Mr Garrett, würden Sie mir bitte diese ganze Geschichte

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