Julia Collection Band 63
sich schwach.
„Meinst du wegen des Babys?“ Seine Augen wurden dunkel. „Unseres Babys?“, korrigierte er sich.
„Nein, nicht deswegen.“ Für Lisette war das Baby sowieso noch nicht real. Obwohl der Test positiv war und sie die Abneigung gegen Kaffee noch immer heftig spürte. „Nein, es ist wegen Cosette und Amie. Sie könnten jede Minute hier hereinplatzen.“
„Dann gib wenigstens zu, dass du nichts lieber möchtest, als die ganze Nacht hier mit mir zusammen zu verbringen?“ In seinen Augen lag wieder dieses verräterische Funkeln.
„Du bist für mich eine einzige große Versuchung“, gab sie seufzend zu.
„Das ist immerhin etwas.“ Calder schob ihre Schenkel auseinander und legte sich auf sie.
Lisette stöhnte auf, als ihre Zungen sich zu einem erotischen Spiel fanden. Dann schloss sie die Augen, vergaß für kurze Zeit, dass sie Mutter war und dass sich ihre Kinder ganz in der Nähe befanden. In diesem Augenblick war sie nur Frau und gestattete sich, die Lust voll und ganz auszukosten, die Calder ihr bereitete. Er war ihr so nah, sie spürte seine Erregung und wünschte sich nichts sehnlicher, als mit ihm eins zu werden.
Plötzlich hörte sie von irgendwoher eine Kinderstimme. „Mommy!“
„Verflixt!“ Calder erhob sich und reichte Lisette die Hand. Doch sie war noch völlig verwirrt. Der kurze Moment der Lust war viel zu schnell vorbei. „Von jetzt ab müssen wir einen besseren Zeitplan machen, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt“, stöhnte er.
Lisette strich sich die Haare zurück und ordnete ihre Kleider. „Du bist ein sehr gefährlicher Mann, Calder Brown.“
„Gefährlich, nein. Entschlossen, ja.“
„Soll das eine Warnung sein?“
„Das heißt, dass ich unsere Hochzeit plane. Und das noch früh genug, bevor die Leute hier anfangen zu tuscheln. Alles, was du dabei tun musst, ist, nur pünktlich in der Kirche zu erscheinen.“
„Cal, wenn du doch nur ein einziges Mal auf mich hören würdest. Auf so einer Basis kann man keine Ehe gründen.“
„Es wurden schon aus weitaus schwächeren Motiven Ehen gegründet. Du solltest mir nur eine ehrliche Chance geben.“
Zusammen verließen sie das Schlafzimmer und gingen quer durch die Halle ins Wohnzimmer, wo sie die Mädchen schon von Weitem lachen und sprechen hörten.
Mac zeigte ihnen gerade, wie man ein ordentliches Feuer im Kamin anzündete. Die zwei waren hellauf begeistert und halfen tüchtig mit, Holz nachzulegen. Während Lisette ihnen dabei zusah, dämmerte es ihr, dass ihre Entscheidung viel schwieriger sein würde, als sie angenommen hatte. Denn sie war ja nicht mehr allein betroffen. Wenn sie in die Heirat mit Calder nicht einwilligte, würden die Mädchen nicht nur diesen liebenswerten Grandpa verlieren, sondern auch Calder, der bereit war, die Vaterrolle für sie zu übernehmen. Und sie selbst? Sie würde wieder endlos lange Nächte allein in ihrem Bett verbringen und sich einsam fühlen.
Aber eine Frau sollte nicht heiraten, weil sie sich nur einsam fühlte. Dazu kam, dass sie Angst hatte, eine Verbindung mit einem so gut aussehenden Mann einzugehen, dem die Frauen regelrecht hinterherliefen. Ihr erster Mann war schließlich auch ein Frauenheld gewesen. Wie lange würde es mit Calder gut gehen? Bestimmt nicht lange. Er hatte sicher die ehrliche Absicht, ein guter Vater und Ehemann zu werden, aber von Liebe hatte er bis jetzt noch kein Wort gesagt. Obwohl sie seinen Worten ohnehin nicht Glauben schenken würde.
Wenn sie jemals noch einmal heiratete, dann sollte das für immer sein. Und sie wollte geliebt werden, nicht nur begehrt. Calder jedoch, dieser umwerfende sexy Rancher, der Amie gerade hoch über seine Schulter warf, sodass sie vor Freude laut quietschte, hatte bis jetzt nichts von Liebe und einer Verbindung für immer gesagt.
10. KAPITEL
Calder und sein Freund Gabe lehnten lässig an der Bar in der Cafeteria der Highschool, wo heute das Abschlussfest der diesjährigen Single-Festwochen stattfand.
„Mit achtzehn war ich hier das letzte Mal“, erzählte Calder und schob die Hände in die Hosentaschen. „Schon damals hat mich das Fest gelangweilt. Nur ein heißes Date mit Mary Lou Benning, nachdem sie gespült hatte, hat mich entschädigt.“
„Du hast nicht viel verpasst, Cal. Außer ab und zu ein gutes Essen. Dieses Jahr hat Sam die Pasteten gespendet, und ich glaube, deine Freundin die Traumtorten.“
„Meine Freundin? Ich weiß nicht, ob ich sie so nennen würde“, antwortete Cal
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