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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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er nur so lange Interesse an ihr, wie sie sein Kind erwartete. Bange fragte sie sich, was danach wohl geschehen würde. Sie wusste darauf keine Antwort. Wenn Calder doch nur nicht so liebenswert und charmant wäre! Dann würde es ihr viel leichterfallen, nicht ihr Herz an ihn zu verlieren.
    „Lass mich sofort runter“, bettelte Lisette.
    „Kommt nicht infrage. Ich bringe dich hier raus“, entgegnete Calder entschlossen.
    Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie darüber froh war. Doch die neugierigen Blicke der anwesenden Gäste in der Cafeteria der Highschool waren ihr furchtbar peinlich. Also schloss sie einfach die Augen, um nichts mehr sehen zu müssen. Als Calder die schwere Eingangstür aufstieß und Lisette die kalte Winterluft entgegenschlug, atmete sie tief durch. Sofort fühlte sie sich besser.
    „Es lag an dem Kaffeeduft“, wisperte sie.
    „Ja, das dachte ich auch, als du plötzlich kreidebleich wurdest und dich am Tisch festhalten musstest.“ Er trug Lisette bis zu seinem Wagen, wo er sie behutsam auf dem Beifahrersitz absetzte. „Kannst du aufrecht sitzen bleiben?“, fragte er besorgt.
    Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich zurück. „Ja, mir geht es auch schon viel besser. Das Ganze ist mir unheimlich peinlich.“
    „Miss Ella hat mich angestarrt, als hätte ich vor, dich zu entführen und auf direktem Weg in mein Bett zu schleppen.“
    Lisette lächelte. Plötzlich riss sie die Augen auf. „Cal, wir haben meinen Mantel und die Tasche vergessen!“
    „Suzanne bringt uns bestimmt die Sachen hinterher“, sagte er beruhigend, ging um den Wagen herum und setzte sich hinter das Lenkrad. Dann warteten sie.
    Lisette spürte den kühlen Luftzug, als Suzanne die Beifahrertür öffnete, und atmete noch einmal tief durch. Die rot gelockte Reporterin reichte ihr die Sachen. „Leg dich zu Hause sofort hin, Lisette.“
    „Danke, das werde ich auch tun, Suzanne. Ich weiß gar nicht, was genau passiert ist. Plötzlich drehte sich alles um mich und …“
    „Du brauchst jetzt Ruhe. Geh ins Bett“, unterbrach Suzanne sie, verabschiedete sich und schloss die Wagentür.
    „Das nenn ich einen guten Rat. Ich bring dich jetzt ins Bett. Und ich weiß auch, was wir dort Schönes tun können“, witzelte Calder, ließ den Motor an und wendete den Wagen.
    „Oh, sag nur nichts davon.“ So hatte schließlich alles angefangen. Lisette dachte nach. Sie konnte sich nicht erinnern, dass es ihr während der anderen Schwangerschaften jemals so schlecht gegangen war. Vielleicht war es der Stress: der Umzug in eine fremde Stadt, eine neue Umgebung, der Verlust aller Freunde und Bekannten, die Gründung einer eigenen Existenz. Sie hatte sich einfach zu viel zugemutet.
    Calder schaute sie besorgt an. „Wann hast du den nächsten Termin bei Doc Hawley?“
    „Nächste Woche Mittwoch“, sagte sie mit schwacher Stimme. „Mir geht es jetzt schon viel besser, Cal. Mach dir keine Sorgen.“
    Aber er machte sich Sorgen. Schließlich erwartete Lisette ein Kind. Sein Kind. Und er fühlte sich ziemlich hilflos, denn er wusste nicht recht, wie er ihr helfen konnte. „Soll ich jemanden für dich anrufen?“
    „Anrufen?“
    „Ja, Eltern, Geschwister, irgendwelche Verwandten, die dich jetzt unterstützen könnten.“
    „Ich habe keine Geschwister. Ich war Einzelkind. Meine Eltern verunglückten, als ich fünf war. Meine Großmutter, die mich aufzog, wanderte mit mir nach Amerika aus, wo sie gute Freunde hatte. Sie starb, als ich heiratete. Das war vor sieben Jahren. Sonst habe ich niemanden mehr außer sehr weit entfernten Verwandten in Europa. Von denen bekomme ich hin und wieder zu Weihnachten eine Karte, das ist alles.“
    Sie schloss erneut die Augen und lehnte sich erschöpft zurück. Mit Schrecken dachte sie an die vielen Aufträge, die sie für Thanksgiving angenommen hatte. „Ich muss Mona fragen, ob sie mehr Stunden arbeiten kann“, sagte sie leise.
    „Warum ziehst du nicht für eine Zeit zu uns auf die Ranch? Mac kümmert sich um die Mädchen, und du könntest dich ein wenig ausruhen.“
    „Das geht doch nicht.“
    „Warum nicht? Ist es wegen deines Geschäfts?“
    „Ja“, sagte sie nur. Danach schwiegen sie, bis er auf dem Hof hinter der Bäckerei anhielt.
    „Bleib sitzen.“ Flink öffnete er die Autotür und sprang heraus. Als er an Lisettes Seite war, hatte sie die Tür bereits geöffnet und atmete tief die frische, würzige Bergluft ein.
    „Mir geht es jetzt schon bedeutend besser, du musst

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