Julia Collection Band 63
keinen Bräutigam.“
Calder stöhnte. „Du scheinst ja fest entschlossen, etwas anderes zu wollen als ich. Es wird nicht einfach sein, dich umzustimmen.“
„Ich muss jetzt die Torte zusammensetzen, es wird Zeit.“
Verlangend schaute er auf ihren Mund. „Kann ich dir doch nicht irgendwie helfen?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht Amie und Cosette beaufsichtigen?“
„Mach ich. Das schaffe ich doch mit links.“ Aber als er sich umdrehte und sah, dass Amie immer wieder mit ihren kleinen Fingern in die Schüssel mit der Buttercreme langte und sie sich genüsslich abschleckte, während Cosette gerade versuchte, die niedliche Porzellanbraut auf ihrem Kopf zu balancieren, beschlichen ihn doch Zweifel, ob er sein Versprechen nicht voreilig gegeben hatte.
Louisa saß am Tisch und trank ihren Tee, während Ella, wie versprochen, Mac anrief.
„Also, Mac, ist unsere Hilfe noch erwünscht oder nicht?“, kam sie sofort zur Sache.
„Du kannst Calder von deiner Liste streichen, Ella. Wir haben nämlich einen eigenen Plan.“
Ella stutzte. Seit wann waren Männer gut im Pläneschmieden? Nur einer war gut gewesen, ihr Vater. Obwohl ihr inzwischen Zweifel kamen. Denn waren seine Pläne wirklich gut für Lou und sie selbst gewesen? Oder nur bequem für ihn? Damals war kein Mann gut genug für seine Mädchen gewesen.
„Möchtest du mir nicht mehr verraten, Mac?“
„Hm, Calder ist auf jeden Fall entschlossen, Mrs Hart zu heiraten.“
„Sind die beiden denn schon verlobt? Trägt Lisette womöglich schon einen glitzernden Diamanten an ihrem Finger, den sie stolz herumzeigen kann?“
„Ganz so weit ist es noch nicht“, gab Mac ein wenig kleinlaut zu.
„Das heißt also, dass Lisette Hart Calders Heiratsantrag abgelehnt hat.“ Und das wollten die beiden Männer allein bewältigen? Unmöglich. Sie brauchten professionelle Hilfe.
„Mehr möchte ich dazu nicht sagen, Ella. Das ist schließlich privat.“
„Ha, und als ich dir von dem Test erzählt habe, war das nicht auch privat? Was hättest du ohne meine Information gemacht? Ich vermute nämlich, dass Calder der Vater des Kindes ist, das Lisette erwartet.“
„Hast du denn gedacht, wir würden das ganze Theater veranstalten, wenn das nicht Cals Kind wäre?“ Mac schrie jetzt so laut, dass Ella den Hörer weit weg halten musste, um ihr Trommelfell zu schonen.
Sie setzte sich auf die Tischkante und wartete geduldig, bis Mac sich wieder beruhigt hatte. „Also, sie weigert sich, hab ich recht?“
„Ja, aber du kennst ja Cal. Er hat es bis jetzt eigentlich immer geschafft, das zu bekommen, was er wollte. Ich wäre sogar bereit, darauf eine Wette abzuschließen.“
„Hm, dieses Mal wäre ich mir nicht so sicher, Mac. Mrs Hart hat ihren eigenen Kopf. Es könnte schwierig werden. Also entscheide dich. Brauchst du uns noch oder nicht? Sonst nehmen wir etwas Neues in Angriff. Aber weil wir uns dir gegenüber verpflichtet haben, würden wir die Geschichte auch gern zu einem glücklichen Ende bringen.“
„Ella, du warst schon immer gut im Reden. Deine scharfe Zunge …“
„Ach, vergiss meine Zunge“, unterbrach Ella ihn so lautstark, dass Louisa vor Schreck die Teetasse aus der Hand fiel und zerbrach. Prompt begann sie zu weinen über ihr Missgeschick, doch Ella ließ sich nicht ablenken. „Also, Mac, was ist?“, fragte sie scharf.
„Meinst du nicht, du hängst dich viel zu sehr in diese Partnerschaftsgeschichten? Du benutzt das Festival doch nur, um deine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken.“
„Was soll das denn wieder heißen?“ Macs Kritik machte sie rasend. Am liebsten hätte sie das Telefon gegen die Wand geworfen. Aber als Lady widerstand der Versuchung.
„Ella, du hast immer geglaubt, du wüsstest alles besser, hast immer getan, als wäre niemand gut genug für dich.“
„Das ist nicht wahr.“ Seine Worte verletzten sie jetzt tief, auch wenn sie einundachtzig war, Falten im Gesicht hatte und ihr Haar inzwischen grau geworden war. Ganz gleich, wie alt ein Mensch war, die Gefühle schienen nie zu altern. „Wir haben uns nicht aufgedrängt, Mac. Du hast uns um Hilfe gebeten, erinnerst du dich?“
„Ja, Ella, das stimmt. Ich schlage dir vor, dass wir persönlich darüber sprechen. Ich lade dich zu dem Abschiedsessen in der Highschool am Sonntag um 17.30 Uhr ein.“
„Das nenn ich eine Überraschung.“
„Sei pünktlich, Ella. Außer du glaubst immer noch, dass du zu gut für einen Brown bist“,
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