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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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das willst du doch sicher nicht. Nicht in deinem Alter. Habe ich dir übrigens schon gesagt, wie bezaubernd du aussiehst? Rot steht dir wirklich ganz ausgezeichnet.“
    „Ja, das haben Sie. Trotzdem vielen Dank.“ Maggie fragte sich, ob es ihr durch ein geschicktes Anrempelmanöver in Lisettes Richtung gelingen könnte, sich zu retten. Die pummelige, immer freundliche Louisa Bliss war eine reizende alte Dame, aber Maggie hatte kein Interesse daran, die Aufmerksamkeit des „Clubs der Herzen“ auf sich zu ziehen. Schnell versuchte sie, das Thema zu wechseln. „Was für hübsche Hüte Sie und Ihre Freundinnen heute tragen.“
    „Ja, nicht wahr? Ella hat sich anfangs ein wenig geziert, aber als sie gesehen hat, wie gut ihr Blau steht, hat sie nachgegeben. Und jetzt tut sie so, als wäre es von Anfang an ihre Idee gewesen.“ Louisa nickte mit dem Kopf in Richtung ihrer Schwester, die sich gerade mit Grace Whitlow und Georgie unterhielt. „Sie hat einen Verehrer.“
    „Wirklich?“
    „Du kannst dir wahrscheinlich nicht vorstellen, dass wir auch einmal jung gewesen sind, doch das waren wir. Und wir galten sogar als ausgesprochene Schönheiten, wenn ich das so sagen darf.“ Louisa kicherte, und bei jeder Bewegung wippten die fuchsienroten Seidenblüten auf ihrem Hut auf und nieder. „Und vor vielen Jahren, als wir noch jung und hübsch waren, hat Mac Brown Ella den Hof gemacht.“
    „Mac und Miss Ella? Das wusste ich ja gar nicht.“
    „Unser Vater, Gott hab ihn selig, war etwas altmodisch. Er fand, dass niemand gut genug für seine Töchter war.“ Louisa seufzte leise. „Und damals befolgten Töchter noch das, was ihre Väter ihnen sagten. Na ja, die meisten jedenfalls.“
    „Und deshalb hat keine von Ihnen beiden je geheiratet?“ Maggie sah, wie Mac mit einem Glas Brandy zu Ella zurückkehrte. Dann gesellte sich auch Cal zu der Gruppe. Georgie sah aus, als ob sie es sehr genießen würde, die Erwachsenen zu unterhalten. Es hatte sie noch nie gestört, im Mittelpunkt zu stehen. Hoffentlich benahm sie sich ordentlich. Maggie beobachtete, wie Joe mit einem Teller voller Kekse auf ihre Tochter zukam.
    „… und jetzt versuchen wir, die versäumte Zeit nachzuholen“, sagte Louisa gerade, doch Maggie hörte nur mit einem Ohr zu. „Er mag mich wirklich sehr gern, und wir verstehen uns ganz hervorragend. Ella sieht es zwar gar nicht gern, aber ich habe ihr gesagt, dass es höchste Zeit wird, dass wir endlich auch ein Liebesleben haben. Was meinst du dazu?“
    „Da haben Sie absolut recht.“ Sie hatte keine Ahnung, wovon Louisa redete. Hoffentlich hatte Georgie Joe nicht zu einem Wettessen herausgefordert. Vermutlich sollte sie besser gar nicht hinsehen. Maggie wandte sich wieder Louisa zu. Hatte die dreiundachtzigjährige Miss Bliss wirklich gerade etwas über ihr Liebesleben gesagt? „Ich glaube, ich sollte mal nach den Kindern schauen“, murmelte Maggie verlegen.
    „Denk doch einmal über einen Mann für dich nach, Liebes. Wir würden dir sehr gern behilflich sein. Und die Mädchen brauchen auch sicherlich einen Vater.“ Sie neigte sich herüber und senkte vertraulich die Stimme. „Du bist noch eine so junge Frau. Du solltest dein Leben nicht verschwenden, wenn du verstehst, was ich meine.“
    „Ich werde darüber nachdenken“, antwortete Maggie. Sie wollte ganz sicher keinen neuen Mann, jedenfalls keinen in der Art, wie sie ihn gehabt hatte. Man sollte nicht schlecht über Verstorbene denken, aber Jeff hatte sie belogen und betrogen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wie sehr er sie damit verletzte. Es hatte ihr das Herz gebrochen. Aber ihr Leben zu verschwenden … das klang auch nicht gerade verlockend.
    „Nenn uns ein paar Namen, und wir kümmern uns darum“, versprach die alte Dame. Kurz darauf entdeckte sie Missy Perkins in der Menge und verabschiedete sich.
    Maggie seufzte erleichtert. Dann sah sie sich nach Lanie um, die zuletzt mit Lisettes älterer Tochter unterwegs gewesen war.
    „Lanie geht es gut“, beruhigte Lisette sie, als könnte sie Gedanken lesen. Sie reichte Maggie ein Glas Champagner, das diese dankend annahm. „Sie spielt mit Cosette oben im Kinderzimmer. Ich glaube, der Trubel hier unten ist ihnen etwas zu viel geworden.“
    „Das ist für uns alle ein aufregender Tag“, sagte Maggie. „Wie geht es dir denn?“
    „Ich genieße jede Minute“, gestand Lisette. „Ich finde, jeder sollte heiraten.“
    Maggie zog eine Grimasse. „Nein

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