Julia Collection Band 63
danke.“
Lisette schmunzelte. „Ich habe gehört, dass die Damen vom ‚Club der Herzen‘ ihre Netze für dich auswerfen wollen. Soll ich den Brautstrauß in deine Richtung werfen?“
„Wirf ihn lieber Ella oder Louisa zu“, schlug Maggie vor. „Das würde ihr Glück für heute vollkommen machen.“
Lisette nahm einen Schluck Champagner. „Gabe O’Connor ist ein sehr gut aussehender Mann“, stellte sie fest, während sie ihn im Gespräch mit Cal beobachtete. „Warum nicht er?“
„Wovon redest du?“
„Tu nicht so, als ob du nicht wüsstest, was ich meine. Warum nicht du und Gabe?“
Maggie verdrehte entnervt die Augen. „Ich werde nie wieder auf eine Hochzeit gehen“, schwor sie. Waren denn jetzt alle völlig übergeschnappt? Das Festival war vorbei, es waren nur noch wenige Tage bis Weihnachten, und trotzdem schien es eine Verschwörung zu geben. Ganz offensichtlich wollte man sie unter die Haube bringen.
„Louisa hat mir gerade erzählt, dass ich mein Leben verschwende und faltig werde, und jetzt versuchst du, mich mit Gabe zu verkuppeln. Ich bin mit den Kindern und mit meiner Arbeit völlig ausgelastet. Glaub mir, ich habe gar keine Zeit, um über Beziehungen oder Hochzeiten nachzudenken.“
„Du musst ja nicht gleich heiraten“, sagte Lisette verschmitzt, während sie über den Rand ihres Champagnerglases hinweg ihren Bräutigam beobachtete. Cal und Gabe kamen durch den Raum auf sie zu. „Wie wäre es denn mit einem romantischen Wochenende? Gabe ist doch sehr nett. Ganz abgesehen davon, dass er umwerfend aussieht.“
Die Männer waren nun fast bei ihnen, daher wechselte Maggie schnell das Thema. „Georgie hat sich letzte Woche über meine Kochkünste beschwert. Ich wünschte, ich hätte nur halb so viel Talent wie du.“ Wie in aller Welt war sie darauf gekommen? Vielleicht, weil romantische Wochenenden mit ihrem Leben ebenso viel zu tun hatten wie Fünfsterneküche.
Lisette hatte eine schnelle Auffassungsgabe. „Ich habe schon darüber nachgedacht, Kochkurse anzubieten. Was würdest du denn gern lernen?“
„Wie man Autos repariert“, antwortete Maggie gedankenverloren. Sie wünschte, Gabe sähe nicht ganz so gut aus. Warum hatte er damals unbedingt Carole Walker heiraten müssen? „Ich glaube, mein Wagen braucht ein neues Getriebe.“
3. KAPITEL
„Selbstverständlich müssen wir uns nach einem anderen Mann für Maggie umsehen“, murmelte Ella. Mac widersprach nicht, doch er wirkte auch nicht sehr interessiert.
„Vergiss diese Sache doch jetzt einmal. Ich habe nämlich eine kleine Überraschung für dich.“
„Was denn für eine Überraschung?“ Ella mochte so etwas überhaupt nicht. Sie bevorzugte es, in jeder Situation gut vorbereitet zu sein.
Sein Augenzwinkern erinnerte sie wieder einmal daran, wie attraktiv er immer noch war.
„Das wirst du schon sehen“, antwortete Mac geheimnisvoll, während er seinen Enkel und dessen Braut herbeiwinkte. Dann erhob er die Stimme. „Meine lieben Freunde, würdet ihr mir bitte folgen.“ Mac reichte Ella seinen Arm und führte sie und die anderen Gäste durch den Flur bis zu einer großen Flügeltür. „Zu einer anständigen Hochzeit gehört Musik“, verkündete er. Macs Augen blitzten vor Vergnügen, als er mit großer Geste die Tür öffnete.
Dahinter befand sich die ehemalige Scheune, die direkt ans Haupthaus angrenzte. Sie war nicht mehr in Gebrauch, seit die Browns vor einigen Jahren neue Ställe und Wirtschaftsgebäude hatten bauen lassen. Nun erstrahlte der alte Raum in festlichem Glanz. Überall hingen Luftballons und Girlanden. An den Seitenwänden waren große Buffettische aufgebaut, und auf einem Podest am anderen Ende der Scheune spielte eine Band wie auf Kommando eine fröhliche Melodie. Ehe Ella sich versah, legte Mac ihr die Arme um die zierliche Taille und fegte mit ihr über die Tanzfläche.
„Wie hübsch!“, rief sie atemlos, während sie versuchte, mit seinem Tempo mitzuhalten. „Ihr müsst ja tagelang gearbeitet haben, um die Scheune so herzurichten.“
„Na ja, ich habe mir nicht nur für die Hochzeit solche Mühe gemacht. Ich wollte vielmehr auf keinen Fall die Gelegenheit versäumen, mit dir zu tanzen“, antwortete Mac und zog sie noch etwas näher an sich heran. Zu nah, wie Ella fand. Ihre Schwester mochte sich vielleicht wie ein liebestoller Backfisch aufführen, sie selbst würde sich jedoch nicht von den Schmeicheleien und Aufmerksamkeiten eines attraktiven Mannes den Kopf verdrehen
Weitere Kostenlose Bücher