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Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
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mögen, sobald sie drin lag.“ Am Ende des Flurs war eine Tür, und Mrs Whitlow machte sie vorsichtig auf und ging auf Zehenspitzen hinein, gefolgt von Suzanne und Owen.
    Das Baby lag friedlich schlafend auf dem Bauch, der Spitzenkragen seines Schlafanzugs lugte aus der Decke hervor. Das Zimmer war groß; auf dem Doppelbett waren Decken aufgetürmt, in der Ecke standen zwei Eichenkommoden und ein Schaukelstuhl. Eine Tür am anderen Ende des Zimmers führte ins Bad.
    Owen beugte sich zu Melanie hinunter und zog die Decke ein wenig höher. Dann richtete er sich auf und zuckte mit den Achseln, als wüsste er nicht, was zu tun sei. Grace ging mit ihnen in den Flur.
    „Sehen Sie?“, flüsterte sie. „Sie können doch nicht im Ernst daran denken, dieses Kind jetzt nach draußen in den Schneesturm zu nehmen.“
    „Es ist ja nicht gerade ein Schneesturm“, meinte Owen. „Aber ich verstehe Sie.“ Er seufzte. „Was ist, wenn sie mitten in der Nacht aufwacht und die anderen Gäste aufweckt.“
    „Ich bleibe bei ihr“, sagte Suzanne und fragte sich zugleich, warum sie sich in etwas einmischte, was sie nichts anging. „Ich ziehe mit ein paar meiner Sachen in das Zimmer. So ist sie nicht allein und ich kann sie hören, wenn sie aufwacht. Kriegt sie die Flasche?“
    Owen und Grace starrten sie an.
    „Ich habe zwei Nichten und einen Neffen“, sagte Suzanne. „Alle unter sechs.“
    „Das kann ich nicht zulassen“, meinte Owen, der plötzlich sehr müde aussah.
    „Fahr nah Hause“, sagte Suzanne, immer noch flüsternd, als sie zur Treppe gingen. „Komm morgen früh wieder, wenn du die Kühe gefüttert hast, und hol Mel ab.“ Sie wandte sich an Grace. „Haben wir genug Windeln?“
    „Ich habe extra welche gekauft“, erwiderte Owen. „Und es ist auch Babynahrung in dem Windelbeutel.“
    „Okay.“
    „Wahrscheinlich wacht sie gegen fünf auf, aber mit etwas Glück schläft sie auch länger.“ Er zog seine Handschuhe an und wandte sich Grace zu. „Sie haben doch meine Telefonnummer, oder?“
    „Sicher“, sagte Grace und tätschelte Owen den Rücken. „Gehen Sie jetzt nach Hause, mein Sohn, und ruhen Sie sich aus. Sie sehen aus, als könnten sie es gebrauchen.“
    Er lächelte, und als er sich Suzanne zuwandte, dachte sie nicht zum ersten Mal, was für ein gut aussehender Mann er war, obwohl er nicht dem klassischen Ideal entsprach. Er verkörperte genau den rauen, kantigen Typ, von dem die meisten Frauen heimlich träumen.
    Suzanne zwinkerte ihm zu. „Geh“, meinte sie, „du brauchst dich nicht zu sorgen.“
    „Danke“, sagte er; er war nahe genug bei ihr, um sie zu küssen. Es war ein sehr kurzer Kuss, doch er sandte einen heißen Schauer durch Suzannes Körper.
    Und dann war Owen fort, und Grace Whitlow wirkte sehr zufrieden mit sich selbst.
    „Ich kann gar nicht warten, Louisa das zu erzählen“, meinte sie und sah auf die altmodische Standuhr neben der Treppe. „Schade, dass es schon so spät ist.“
    „Keine Verkuppelungsversuche mehr, Mrs Whitlow“, warnte Suzanne. „Ich tue dem Mann nur einen Gefallen, was noch lange nicht bedeutet, dass ich ihn heiraten werde.“
    „Aber er hat Sie geküsst.“
    „Es war nur ein kleines Dankeschön fürs Babysitten. Glauben Sie, ich sollte das Fläschchen jetzt schon mit nach oben nehmen, falls die Kleine aufwacht?“
    „Owen Chase küsst sonst keine Babysitter.“ Grace lächelte; sie war sehr zufrieden mit sich. „Ich glaube, wir machen Fortschritte.“
    Es war kalt, wie Owen merkte, als er durch sein Haus ging. Es war komisch, so allein hier zu sein, ohne die Mädchen. Ohne seine Schwester oder seinen Schwager oder seine Nichten kam ihm das Haus wirklich sehr leer vor. Owen fühlte sich auch innerlich leer. Er dachte daran, den Blumenstrauß aus der Bar in eine Blumenvase zu stellen, dann schenkte er sich einen Bourbon ein und setzte sich auf seinen Lieblingsplatz, einen alten grünen Ledersessel, der schon bessere Tage gesehen hatte – was auch für das Haus selbst galt. Manchmal dachte er daran, etwas Neues zu bauen, aber das alte zweistöckige Haus war solide und noch gut in Schuss, und es hatte viel Platz für eine größer werdende Familie. Er hatte schon daran gedacht, sich ein eigenes Haus zu bauen und seiner Schwester Judy und ihrem Mann dieses Haus zu überlassen, aber dazu war keine Zeit gewesen.
    Innerhalb weniger Monate hatte sich alles verändert. So war das Leben nun einmal. Vor wenigen Tagen war er allein in das Haus der

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