Julia Collection Band 63
Suzanne sagte sich, sie wäre töricht, sich zu verlieben, und sie wollte es auch nicht. „Diese Sache geht nur dich und mich etwas an. Sonst braucht keiner etwas davon zu wissen.“
Owen setzte sich auf das Bett. „Süße, die ganze Stadt weiß Bescheid.“
Dieses dumme Festival. Natürlich. „Das habe ich ganz vergessen. Ich sage aber niemandem etwas, wenn du es nicht willst.“
„Sag mir nur, dass du deine Meinung geändert hast und heute nicht abfährst.“
„Owen, du brauchst eine Frau, keine Affäre.“ Sobald diese Worte aus ihrem Mund waren, tat es Suzanne leid. „Entschuldige.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Heißt das, du bittest mich, dich zu heiraten?“
„Nein, natürlich nicht.“ Völlig durcheinander, verschüttete sie etwas Kaffee auf der Bettdecke. „Ach verdammt.“
„Warte.“ Owen ging ins Badezimmer und kam mit einem Handtuch zurück. „Hast du dich verbrannt?“
„Nein, es ist schon okay. Ich habe nur gerade eine Schweinerei angerichtet, das ist …“ Das Lacken verrutschte, als Owen sich neben sie setzte und den Kaffee von der Bettdecke wischte. Sein Arm streifte ihre nackte Brust, und es durchzuckte Suzanne heiß. Das Gefühl wurde stärker, als Owen sich zu ihr niederbeugte und mit der Zunge über ihre harten Brustspitzen strich.
„Owen“, keuchte sie und schloss die Augen.
„Pst.“ Er nahm ihr den Becher aus der Hand und zog ihr das Laken weg. Und dann spürte sie seine Lippen in der Mulde zwischen ihren Brüsten. Langsam glitt er tiefer. „Wenn du weg bist“, meinte er, und sein Atem strich über ihren Bauch, „will ich wissen, wie du schmeckst.“
Viel später, nachdem sie sich geduscht und angezogen und die notwendigen Anrufe erledigt hatte, stand Suzanne in der Küche und hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie sie sich verabschieden sollte. Wie konnte denn eine verantwortungsvolle und unabhängige Frau sich in einen Rancher in Montana verlieben? Noch dazu schon in so kurzer Zeit – sie war gerade mal fünf Tage hier.
„Ich habe deinen Wagen frei geschaufelt“, sagte Owen. „Und die Zufahrt ist auch frei.“
„Wann hast du denn das alles gemacht?“
„Heute Morgen. Ich konnte nicht schlafen. Ich wollte dich die ganze Zeit aufwecken, also habe ich lieber Schnee geschaufelt.“
„Ich muss jetzt los.“
„Bist du sicher, dass du nicht noch zuerst Mittagessen willst?“
Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie vermochte nicht an Essen zu denken. „Nein, aber trotzdem danke. Ich sollte mich jetzt auf den Weg machen.“
Aber du bleibst doch heute Nacht noch in Bliss?“
„Ja. Ich habe Mrs Whitlow angerufen. Mein Zimmer ist immer noch frei.“
„Und was machst du morgen?“
„Dann fahr ich nach Hause.“ Suzanne hielt seinen Blick einen Moment lang aus. Sie lebten in vollkommen verschiedenen Welten.
„Willst du heute Abend mit uns essen? Ich muss Darcy um halb fünf von der Schule abholen. Wir könnten wieder zu Sam’s gehen und dich mit Pommes frites und Apfelkuchen vollstopfen.“
„Du kennst den Weg zu meinem Herzen.“
„Nicht wirklich, aber ich bin dabei, es zu lernen.“
„Ich will ihn nicht lieben“, wiederholte sie unablässig laut auf dem Weg nach Bliss. „Ich werde Liebe nicht mit Lust verwechseln. Oder so tun, als wäre mehr im Spiel als sexuelle Anziehung.“
Als Suzanne die Stadt erreichte, kratzte ihr Hals, und so ging sie zuerst in die Bliss-Bar. Sie trank eine eiskalte Margarita, aß ein paar Kartoffelchips und sagte sich, sie würde darüber hinwegkommen, wenn sie diese verrückte Stadt erst einmal verlassen hatte.
„Sie ist zurück“, flüsterte Grace. „Sie ist wieder in ihrem Zimmer.“
Ella hielt den Hörer dichter ans Ohr. „Grace? Bist du es?“
„Natürlich.“ Grace sprach jetzt lauter. „Kannst du mich hören?“
„Jetzt ja. Flüsterst du aus einem bestimmten Grund?“
„Ich wollte nicht, dass jemand mithört.“ Grace klang verärgert, weshalb Ella versuchte, das Gespräch auf das ursprüngliche Thema zurückzuführen.
„Unsere Miss Greenway ist also zurück. Hat sie was gesagt?“
„Nur dass sie morgen ihre Recherchen für den Artikel beenden würde und noch ein paar Fotos machen wollte. Sie will, dass ich mit ein paar Gästen im Esszimmer posiere. Ist das nicht nett?“
Louisa eilte in die Küche. „Redest du von Suzanne? Ist sie zurück?“
„Sehr nett. Einen Augenblick, Grace.“ Ella teilte ihrer Schwester die letzten Neuigkeiten mit und wandte ihre Aufmerksamkeit
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