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Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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und Matt von deinem Auftrag erzählt“, sagte sie. „Matt wird es Dad mitteilen. So herzlos hätte Dad nie sein können, Cade.“
    „Dann frag ihn, Katherine.“
    „Das habe ich vor.“
    „Wenn er es leugnet, lügt er. Weshalb sollte ich diese Geschichte jetzt erfinden?“
    Das fragte sie sich auch. „Lass uns nach Fort Worth zurückfahren.“
    „Okay, aber schau dir vorher noch die Räume an, die ich als Atelier und Büro für dich vorgesehen habe. Vielleicht hast du da noch Wünsche.“
    Mit widerstreitenden Gefühlen folgte sie ihm in einen Raum mit einem Schreibtisch aus Glas und Chrom, mit Schränken aus Eiche, einem Computerarbeitsplatz mit Kopierer, Fax und Peripheriegeräten. Durch die deckenhohen Fenster und die großen Oberlichter drang heller Sonnenschein herein.
    „Dies ist das Atelier.“ Cade ging in den Nebenraum. Katherine folgte ihm und sah einen Zeichentisch, Staffeleien, alle Arten von Arbeitsmaterial, einen Werktisch und Aktenschränke. Ein großes Waschbecken fehlte ebenso wenig wie ein angrenzendes Bad.
    „Wunderbar“, sagte sie, obwohl sie kaum etwas wahrnahm. Das soeben Gehörte beschäftigte sie zu sehr, sie zweifelte an Cades Worten – undenkbar, dass ihr Vater das alles getan hatte.
    „Wenn du noch etwas brauchst, sag es meinem Architekten. Deine Wünsche haben oberste Priorität“, sagte Cade. „Möchtest du jetzt noch mehr vom Haus sehen?“
    „Lass uns das auf ein anderes Mal verschieben. Ich möchte nach Hause und mit Dad reden.“
    „Bei dem Gespräch wäre ich gern anwesend, Katherine.“ Sie gingen den breiten Flur entlang und die Treppe hinunter.
    „Warum das?“
    „Ich möchte hören, was er dazu sagt. Außerdem habe ich mein Versprechen, zu schweigen, nicht gehalten. Und ich will ihm das Geld zurückgeben.“
    „Sollte er deine Vorwürfe zurückweisen, stünde Aussage gegen Aussage. Ich würde ihm glauben“, erklärte sie. Allerdings war sie da nicht so sicher, wie sie behauptete, denn sie kannte die Skrupellosigkeit ihres Vaters, wenn es um seine Interessen ging. Nur hatte er bisher seine Kinder herausgehalten.
    „Unsere Mutter verließ uns, als wir noch ganz klein waren. Sie hatte sich in einen anderen Mann verliebt“, bemerkte Katherine.
    „Vielleicht solltest du die Geschichte auch einmal überprüfen“, schlug Cade vor.
    „Nein. Da hat Dad uns bestimmt nicht belogen, obwohl wir alle unsere Zusammenstöße mit ihm hatten, bis auf Jeff.“
    „Dein Bruder starb bei einer Klettertour, nicht? Ich habe davon gelesen.“
    „Ja. Er war verwöhnt und abenteuerlustig, und Dad ließ ihm jeden Willen. Matt dagegen ist so starrköpfig wie mein Vater, und sie hatten ihre Kämpfe. Aber Dad hätte uns nie so sehr verletzt, außer …“ Sie brach ab.
    „Außer was?“, fragte Cade nach.
    „Er versuchte Olivia zu bestechen, damit sie Matt nicht heiratet“, fuhr sie leise fort. Allmählich regte sich in ihr der Verdacht, Cade könnte doch die Wahrheit sagen.
    „Falls er es leugnet, ist da noch die halbe Million Dollar, die er in Kalifornien auf mein Konto einzahlte. Woher hätte ich damals so viel Geld haben sollen?“
    Katherine überlegte. „Ja, du hast wahrscheinlich recht. Für meinen Vater musste stets alles nach seinem Willen gehen. Aber dass er zu so etwas fähig gewesen sein soll …“
    „Er war doch überzeugt, dass es zu deinem Besten war, Katherine.“
    „Aber es war meine eigene Entscheidung. Ich wollte dich heiraten.“
    „Das erklärt nicht, weshalb du meine Anrufe nicht angenommen hast.“
    „Ich war so wütend auf dich, ich wollte dich nie wieder sehen.“
    „Du hättest dir denken können, dass ich dir eine Erklärung liefern wollte.“
    „In dem Moment war mir alles egal. Ich hätte keine Erklärung akzeptiert. Manche Wunden gehen zu tief, Cade.“
    Sie verließen das Haus. Katherine sah einen Muskel an Cades Wange zucken.
    Sie strich sich über die Stirn. „Wie sollen wir nach alldem zusammenarbeiten?“
    Er legte ihr leicht eine Hand auf die Schulter. „Das schaffen wir schon. Immerhin reden wir ja noch miteinander. Vielleicht fliege ich für eine Weile nach Kalifornien, dann hast du das Haus für dich allein.“
    Als sie ins Auto stiegen, donnerte es laut, und Cade holte sein Handy heraus. „Ich frage meinen Piloten, was der Wetterbericht sagt. Er sprach von einem drohenden Unwetter.“
    Er unterhielt sich kurz mit dem Mann, dann sagte er: „Wir sollten jetzt nicht starten. Wollen wir essen gehen und warten, bis das Gewitter

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