Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
seine Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken, und jetzt saß er wahrscheinlich schmollend im „Red Lion“ und trank sein drittes oder viertes Glas Bier! Das Auto, das sie unterwegs überholt hatte, war jedenfalls kein Ferrari gewesen.
March schlich bis zum ersten Küchenfenster und sah vorsichtig hinein. Sie hätte sich die Mühe sparen können, denn die Küche war leer.
Also waren die Einbrecher schon oben. Sie konnten ja nicht wissen, dass dort nichts zu holen war. Die wenigen Schmuckstücke, die sich im Lauf der Jahre angesammelt hatten, wurden täglich von den Schwestern getragen und stellten keinen Wert dar, der einen Einbruch gelohnt hätte.
Doch das änderte nichts daran, dass sich jemand im Haus befand, der dort nicht hingehörte! Das Telefon, ihre einzige Verbindung zur Außenwelt, stand im Flur. Vielleicht konnte sie es unbemerkt erreichen, aber sobald sie den Versuch machte, mit der Polizei zu sprechen …
Das Handy! Sie benutzten alle drei dasselbe Handy, um sich während der Arbeit auf dem Hof verständigen zu können. March sah es auf der Anrichte in der Küche liegen. Falls es ihr gelang …
Ein Geräusch ließ sie zusammenzucken. Bevor sie sich umdrehen konnte, fragte May: „Was treibst du denn hier?“
March stockte für einen Moment der Atem. „Und warum bist du nicht mehr in London?“, fragte sie, als sie den ersten Schreck überwunden hatte. Allem Anschein nach kam May aus der Scheune, wo sie nach den Lämmern gesehen hatte.
May war schon halb in der Küche. „Meine Londoner Angelegenheiten waren erledigt. Es bestand kein Grund, für eine weitere Übernachtung unnötig Geld auszugeben.“
March folgte ihrer Schwester mit klopfendem Herzen. Sie hätte heute Abend jeden erwartet – nur nicht May!
„Außerdem dachte ich, du würdest dich nach dem langen Wochenende vielleicht einsam fühlen und nach Gesellschaft sehnen“, fuhr May fort, während sie den Wasserkessel aufsetzte. „Das war offenbar ein Irrtum. Als ich vor einer Stunde zurückkam, war der Hof verwaist.“
March schoss das Blut ins Gesicht. „Will hat mich zu einem Drink in den ‚Red Lion‘ eingeladen“, erklärte sie wahrheitsgemäß, denn Ausflüchte wären bei May zwecklos gewesen.
„Tatsächlich?“ May drehte sich überrascht um. „Warum hat er dich dann nicht nach Hause gebracht?“
March verzog das Gesicht. May sprach nur aus, was nicht zu übersehen war. Oder zu überhören, denn der Ferrari hatte einen starken Motor.
„Nun, er …“ Sie verstummte und wagte nicht, ihre Schwester anzusehen.
„Hast du unseren Mieter etwa wieder beleidigt?“, fragte May scherzhaft.
March errötete von Neuem und beschloss, lieber gleich die Wahrheit zu gestehen. May war doch nicht zu betrügen.
„Wenn es beleidigend ist, jemandem Wein über den Kopf zu gießen – dann ja“, antwortete sie.
„Oh March, das ist mehr als beleidigend!“ May begann zu lachen und schloss March impulsiv in die Arme. „Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich vermisst habe! Was hat der arme Will nur angestellt, um eine solche Behandlung zu verdienen?“
„Frag mich nicht.“ March schob ihre Schwester sanft zurück. „Erzähl mir lieber, was in London passiert ist. Waren die Probeaufnahmen ein Erfolg? Und was für ein Mann ist dieser David Melton? Sieht er gut aus, und ist er Junggeselle? Wann werdet ihr …“ Sie schwieg irritiert, denn May wandte sich ab und sagte etwas Unverständliches.
„May?“, fragte March unsicher. „Wollte der Regisseur dich heute Abend nicht zum Essen einladen? Noch heute früh hast du am Telefon davon gesprochen.“
„Wir haben unsere Pläne geändert“, erklärte May kurz und bündig. Nach einer Pause fügte sie hinzu: „Und die Rolle in dem Film übernehme ich auch nicht.“
„Auch nicht?“ March war sprachlos. May hatte am Telefon so fröhlich und optimistisch gewirkt, dass diese Wendung der Dinge kaum zu verstehen war. „Sagtest du nicht, dass alles gut gegangen sei? Dass …“
„Ich habe mich geirrt“, unterbrach May sie schroff.
„Aber …“
„Könntest du es bitte dabei bewenden lassen, March?“ Ein gequälter Ausdruck erschien auf Mays Gesicht. „Es war naiv von mir, zu glauben …“ Sie unterbrach sich und schüttelte den Kopf. „Das Ganze war ein Fehler, einverstanden? Ein großer, ungeheurer Fehler … viel schlimmer, als ich mir vorstellen konnte. Ich möchte nie wieder darüber sprechen!“
„Aber ich verstehe das alles nicht!“, rief March irritiert.
May
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