Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
meinte David, ohne sonderlich überzeugt auszusehen. Das war für May das Signal, schleunigst das Thema zu wechseln.
„Bleiben Sie länger bei uns?“, erkundigte sie sich.
„Noch zwei oder drei Tage.“ David stellte sein Glas hin und beugte sich vor. „May, es gibt da jemanden, dem ich Sie vorstellen möchte.“
„Wirklich?“ May sah ihn misstrauisch an. Soweit sie wusste, kannte er nur sie selbst und die Familie seiner Schwester, und der wollte er sie bestimmt nicht vorstellen.
„Ja.“ David nickte und ließ sie nicht aus den Augen. „Sehen Sie …“
„Ah, Miss Calendar!“, ließ sich in diesem Moment eine ihr wohlbekannte Stimme hinter ihnen vernehmen. „Dann verbringen Sie doch nicht Ihre ganze Zeit damit, Kühe zu melken und Hühner zu füttern.“
May schloss vorübergehend die Augen. Luke Marshall war der letzte Mensch, dem sie heute Abend begegnen wollte. Am liebsten hätte sie ihn gar nicht beachtet, doch das war nicht leicht, denn er sah faszinierender denn je aus! David Melton konnte sich in seinem dunklen Anzug durchaus sehen lassen, aber Luke Marshall im Smoking war etwas ganz anderes!
Die breiten Schultern, die schmalen Hüften, die langen Beine, das weiße Hemd, das seine natürliche Bräune betonte, und die grauen Augen …
May nahm sich zusammen. „Oder Gummistiefel und alte Wollmützen zu tragen, Mr Marshall“, ergänzte sie in dem Bewusstsein, heute bedeutend vorteilhafter auszusehen.
Luke musterte das enge grüne Kleid, das ihre schlanke Figur betonte, mit Kennerblick. Auch ihr üppiges dunkles Haar, das ihr jetzt über die Schultern fiel, und das dezente Make-up fanden seinen Beifall.
„Nein, offensichtlich nicht“, meinte er und wandte seine Aufmerksamkeit ihrem Begleiter zu. „Ich glaube, wir haben uns noch nicht bekannt gemacht, Mr …“
Da David nicht die Absicht hatte, Luke so unhöflich zu begegnen wie dieser ihm am Tag zuvor, stand er auf und streckte die Hand aus. „David Melton.“
„Luke Marshall“, antwortete Luke sichtlich belustigt, wobei er über den Namen nachzudenken schien. „Melton … Melton … Irgendwie kommt mir der Name bekannt vor.“
„Ich glaube, unser Tisch ist frei geworden.“ May hatte den Ober bemerkt, der an der offenen Restauranttür stand und versuchte, auf sich aufmerksam zu machen. „Wenn Sie uns bitte entschuldigen, Luke …“
Sie glitt von ihrem Barhocker und blieb einen Moment stehen, um Luke zu zeigen, dass sie ihm nicht etwa aus Verlegenheit auswich. Er bemerkte die Absicht und musterte sie langsam von oben bis unten. Als sich ihre Blicke wieder begegneten, hatten sich Mays Wangen leicht gerötet. Ihr Atem ging schneller, und sie hatte das Gefühl, am ganzen Körper zu beben.
„Sie essen im Hotel?“, fragte er scharf.
May sank der Mut. Als sie Davids Einladung angenommen hatte, war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass Luke in demselben Hotel wohnen könnte. Wirklich dumm von ihr, denn es handelte sich um das erste Hotel der Stadt, und wo würde ein Mann wie Luke Marshall sonst absteigen?
Doch das war noch nicht alles. May hatte sich bisher nicht gefragt, warum er einen Smoking trug. Erst jetzt wurde ihr klar, dass er ebenfalls die Absicht hatte, sein Dinner im Hotel einzunehmen.
„Allerdings“, antwortete sie herausfordernd. „Und Sie?“
„Ich ebenfalls“, erklärte er. „Ich warte nur noch auf meine Begleiterin. Vielleicht treffen wir uns nach dem Essen zu einem Drink?“, setzte er mit spöttisch hochgezogenen Brauen hinzu.
Nicht, wenn May es verhindern konnte. Sie war mit David hier, und wie sie Luke kannte, war seine Begleiterin eine Schönheit. Wenn er glaubte, dass sie sich den Abend auf diese Weise verderben lassen würde, hatte er sich verrechnet!
„Lieber nicht“, wehrte sie ab. „Sie wissen ja … ich muss früh aufstehen.“
„Ach ja, die Kühe und die Hühner“, murmelte Luke.
„Trotzdem vielen Dank“, sagte David, um den Austausch weiterer „Höflichkeiten“ zu verhindern. Dann nahm er Mays Arm und folgte dem Ober in das Restaurant.
May fühlte den kühlen Blick, der ihnen folgte, bis sie den reservierten Tisch erreicht hatten. Dort sank sie erschöpft auf ihren Stuhl, denn sie hatte plötzlich ein weiches Gefühl in den Knien. Was hatte Luke Marshall an sich, dass sie so extrem auf ihn reagierte? Entweder wollte sie ihn schlagen oder küssen, und in diesem Augenblick kam nur Ersteres infrage!
„Es tut mir wirklich leid, David.“ Sie versuchte, mit einem Lächeln über den
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