Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
meine?“
April lächelte. „Sehr gut sogar.“
Luke wurde aus dem Ganzen immer weniger schlau. „Bist du auch zum Essen eingeladen?“, fragte er April.
„Nein!“
„Ich weiß nicht …“
Beide Frauen hatten gleichzeitig geantwortet – May entschieden ablehnend, April etwas unbestimmter.
„Ich weiß nicht, ob ich erwünscht bin“, vollendete sie ihren Satz.
„Schade“, murmelte Luke nach einem raschen Blick auf Mays abweisendes Gesicht.
Er hätte die beiden Frauen gern länger zusammen beobachtet. Vielleicht wäre er dahintergekommen, was zwischen ihnen vorging und wo die Ursache für ihre gegenseitige Abneigung lag. Allerdings schien die Abneigung eher auf May beschränkt zu sein. April machte mehr einen erschöpften als zornigen Eindruck.
„Dann überlasse ich euch jetzt eurem Dinner“, sagte sie mit der einstudierten Leichtigkeit, die trotz allem etwas bemüht wirkte. Auch ihr strahlendes Lächeln schien jetzt weniger herzlich zu sein, als es sonst der Fall war.
Luke sah May spöttisch an. „Ich muss mich erst vergewissern, ob May meine Einladung nicht vergessen hat“, meinte er. „Wenn ich sie so ansehe, mehr Bäuerin als Gastgeberin …“
Mehr sagte er nicht, um May die freie Entscheidung zu lassen. Sie hatte nach dem Gespräch vom Mittag offenbar nicht mehr mit ihm gerechnet, und es erfüllte ihn mit Genugtuung, dass er sie durch sein Kommen überrascht hatte.
„Ich habe die Einladung nicht vergessen“, erwiderte sie jetzt ihrerseits mit Genugtuung. „Das Hühnchen schmort schon seit geraumer Zeit im Backofen.“
Das bezweifelte Luke nicht, aber er bezweifelte, dass May ernsthaft daran gedacht hatte, es mit ihm zu teilen!
„Reicht ein Hühnchen nicht für drei?“
May runzelte die Stirn. „Ich …“
„Es tut mir leid, aber ich bin schon zum Essen verabredet“, mischte sich April ein. „Um genau zu sein …“, sie warf einen Blick auf ihre goldene Armbanduhr, „… ich muss mich beeilen, wenn ich nicht zu spät kommen will.“ Sie wandte sich an May. „Ich hoffe, wir sehen uns noch, bevor ich abreise.“
„Wie lange willst du denn bleiben?“, fragte May frostig.
April zögerte. „Ich habe mich noch nicht entschieden …“
„Dann wünsche ich dir eine gute Reise, falls wir uns nicht mehr sehen.“
Mit anderen Worten: Bleib so lange, wie du willst, aber trau dich nicht noch einmal hierher! dachte Luke.
Er war noch nie Zeuge einer so seltsamen Begegnung gewesen und hatte noch nie eine so seltsame Unterhaltung mit angehört. Zwei Frauen, die sich zu seiner Verwunderung duzten, aber Todfeindinnen zu sein schienen … Er wurde nicht schlau aus April Robine und May Calendar, und das irritierte ihn über die Maßen.
„Ich danke dir“, antwortete April mit ihrer dunklen rauen Stimme, ehe sie sich wieder an Luke wandte. „Wir sehen uns doch später?“
Luke nickte. „Darauf kannst du dich verlassen.“
April schien die Antwort erwartet zu haben. „Es war schön, dich wiederzusehen, May“, sagte sie noch, ohne die geringste Reaktion zu bekommen. May stand nur da, als wäre sie aus Stein gemeißelt oder zu Eis erstarrt.
Was war hier los?
Welchen Grund konnte May haben, April mit so deutlicher Abneigung zu begegnen? April musste diese Abneigung selbst spüren, sonst wäre sie nicht zum Hof herausgefahren, um allein mit May zu sprechen.
Luke sah ihr nach, während sie zu ihrem Auto ging und langsam vom Hof fuhr. So blass, müde und erschöpft hatte er sie noch nie gesehen. Ein Grund mehr, das Geheimnis der beiden Frauen zu lüften.
Er würde die Wahrheit herausbekommen – ob von May oder April, war ihm ziemlich gleichgültig.
6. KAPITEL
May ließ Luke nicht aus den Augen, während der rote Zweisitzer mit April Robine am Steuer den Hof verließ.. Nach der Szene im „Red Lion“ konnte er kaum erwartet haben, die Schauspielerin hier anzutreffen. Er musste völlig verblüfft gewesen sein und grübelte jetzt vermutlich darüber nach, welche Beziehung zwischen den beiden Frauen bestand und warum sie sich so merkwürdig verhielten.
Nun, May würde ihm nicht die gewünschte Erklärung geben, und wenn sie die wenigen Worte, die ihre Mutter nach seiner Ankunft noch geäußert hatte, richtig deutete, würde die es auch nicht tun.
Ihre Mutter. April Robine …
Auch jetzt war es May unmöglich, anders als mit ihrem vollen Namen an diese Frau zu denken. Sie war zwar ihre Mutter, aber das Wort „April“ hatte alle Bedeutung für sie verloren, seit sie als Kind
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