Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
sie sich plötzlich wieder in ihr Leben. Was war April nur für eine Frau? Hatte sie gar kein Gefühl dafür, welche Empfindungen sie bei ihren Töchtern auslöste?
May sah sie kalt an. „Unsere Mutter ist tot.“
April wurde noch blasser. „Glauben January und March das auch?“
„Alle glauben es“, versicherte May. „Ich allein weiß, dass meine Mutter eine schöne, selbstsüchtige Frau war, der Ruhm und Reichtum mehr bedeuteten als ihr Ehemann und ihre drei kleinen Töchter. Sie starb für uns in dem Augenblick, in dem sie ihre Wahl getroffen hatte.“
April konnte nicht verbergen, wie hart sie diese Worte trafen. Sie schluckte krampfhaft, räusperte sich mehrmals und sagte dann: „Ich weiß, dass John mich gehasst hat, aber dass auch ihr drei …“
„Dad hat dich nicht gehasst“, widersprach May. „Er hat dich geliebt … nur dich … bis zu seinem letzten Atemzug …“
May konnte nicht weitersprechen. Sie dachte daran, dass ihr Vater bis zu seinem Tod keine andere Frau angesehen und in unwandelbarer Treue an seiner großen Liebe festgehalten hatte. April war sein Leben gewesen, auch nachdem er sie für immer verloren hatte.
April schloss für einen Moment die Augen, als müsste sie sich auf sich selbst besinnen. „Es hätte keine Wahl geben müssen“, sagte sie leise. „Euer Vater …“
„Ich weigere mich, mit dir über meinen Vater zu sprechen!“, unterbrach May sie heftig. „Ich habe zwanzig Jahre mit ihm gelebt, nachdem du uns verlassen hattest, und habe beobachtet, was dadurch aus ihm geworden ist. Wie kannst du nach all den Jahren hier auftauchen und auch noch die Frechheit besitzen, mich über ihn zu belehren?“
„Wir müssen uns aussprechen, May“, flehte April. „Da sind Dinge …“
„Warum aussprechen?“, spottete May. „Ich habe dir nichts zu sagen, und es würde mich wundern, wenn du mir nach so langer Zeit etwas zu erzählen hättest.“
Über Aprils schönes Gesicht glitt ein dunkler Schatten. „Ahnst du, was in mir vorgegangen ist, als David mir mitgeteilt hat, er habe die junge May Calendar für die zweite weibliche Hauptrolle in seinem nächsten Film ausgesucht?“
„Ich ahne es nicht nur … ich weiß es!“
„Nein, das kannst du nicht wissen.“
„Du wirst etwa das gefühlt haben, was ich fühlte, als ich erfuhr, wer die Hauptrolle spielt“, erwiderte May ungerührt.
Sie war über die Nachricht so entsetzt gewesen, dass sie mit dem ersten Zug nach Yorkshire zurückgefahren war. Sie hatte ihren Schwestern erklärt, dass sie doch nicht zum Film gehen werde und auch nicht mehr über die Sache reden wolle. Dabei hatte sie nicht mit Davids Hartnäckigkeit gerechnet, und nun hatte er sie auch noch mit ihrer Mutter zusammengebracht, in der Hoffnung, dass sie ihre Meinung ändern würde!
April schüttelte den Kopf. „Nein, May, ich glaube nicht, dass wir dasselbe gefühlt haben. Erzähl mir von January und March. Sind sie …?“
„January und March gehen dich nichts an“, antwortete May hart. Sie war am Ende ihrer Kraft und wollte endlich aus diesem Albtraum aufwachen.
April blieb hartnäckig. „Luke hat mir erzählt, dass zwei seiner besten Freunde heiraten werden …“
„Worauf du ihm gesagt hast, dass sie deine Töchter sind.“
„Glaubst du wirklich, dass ich das getan habe?“ Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft lächelte April.
„Oh nein. Gerade ihm würdest du ungern gestehen, dass du drei erwachsene Töchter hast!“
Luke war etwa zehn Jahre jünger als die von ihm verehrte Schauspielerin. Drei erwachsene Töchter, die ihm im Alter näher standen als ihre Mutter, hätten seine Leidenschaft bedenklich abkühlen können.
Aprils Lächeln war schon wieder verschwunden. „Ich habe aus einem anderen Grund geschwiegen“, sagte sie ernst. „Du machst dir sicher bestimmte Vorstellungen über Luke und mich, aber ich versichere dir …“
„Ihre Versicherungen sind mir gleichgültig, Miss Robine … was immer sie betreffen. Das gilt auch für January und March.“
„Du kannst nur für dich sprechen“, protestierte April.
„In diesem Fall spreche ich auch für sie. January und March sind ohne Mutter aufgewachsen und haben zwei Männer gefunden, die sie lieben und heiraten wollen. Glaubst du wirklich, dass sie da noch an einer Mutter interessiert sind?“
„Vor allem an einer Mutter wie mir“, ergänzte April traurig. „Das meinst du doch, nicht wahr?“
„Ja, das meine ich“, bestätigte May. Nur nicht nachgeben, dachte sie. Nur
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