Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
hatte ihr Haar im Lift notdürftig geordnet, aber gegen die Blässe und die immer noch geröteten Lippen hatte sie nichts tun können.
„Sie sehen aber nicht so aus“, beharrte John. „Kommen Sie mit zur Bar, und trinken Sie einen Cognac.“
January schüttelte den Kopf. „Lieber nicht. Ich habe heute schon einen Unfall gehabt. Meine Schwester bringt mich um, wenn ich ihr Auto auch noch zu Bruch fahre.“
John sah sie erstaunt an. „Sie haben einen Unfall gehabt?“
„Ich bin nur mit meinem Auto im Straßengraben gelandet.“ January rang sich ein Lächeln ab. „Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Schneit es immer noch?“
„Nein, es hat aufgehört.“ John machte ein besorgtes Gesicht. „Sie sehen wirklich nicht gut aus, January. Soll ich mich vielleicht an der Bar vertreten lassen und Sie nach Hause fahren?“
„Wie lieb von Ihnen.“ January legte kurz ihre Hand auf Johns Arm. „Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin allein hergekommen und kann auch allein zurückfahren.“
„Hat Peter Meridew Sie herbestellt?“, fragte John misstrauisch.
„Nein, nein … nichts dergleichen.“ January wich Johns hartnäckigem Blick aus. „Ich muss gehen. Einen angenehmen Abend, John.“
Sie eilte weiter, ehe er sie aufhalten oder noch etwas fragen konnte. Je weniger Menschen wussten, dass sie dumm genug gewesen war, Max in seiner Hotelsuite zu besuchen, umso besser.
Schlimm genug, dass sie selbst es nicht vergessen konnte. Sie hatte Max völlig falsch eingeschätzt und dadurch den peinlichsten Fehler ihres bisherigen Lebens gemacht.
Aber es würde bei diesem einen Fehler bleiben. Sie hatte Max gesagt, dass sie ihn nie wieder sehen wollte, und damit war es ihr bitterernst gewesen.
Bitter-, bitterernst!
6. KAPITEL
Max lag noch immer auf seinem Bett. Bravo, lobte er sich selbst. Er hatte versucht, Abneigung in January zu erzeugen, und der Versuch war geglückt. Und zwar nur zu gut.
Der verachtungsvolle Blick, den sie ihm beim Verlassen der Suite zugeworfen hatte, war ein deutlicher Beweis gewesen. Sie empfand nicht nur Abneigung gegen ihn … sie empfand Hass!
Hatte er das nicht gewollt? Oh doch, das hatte er.
Mit voller Absicht hatte er das zarte Band zwischen ihnen zerrissen, um sicherzugehen, dass in Zukunft jeder Interessenkonflikt ausgeschlossen war. Da er jetzt wusste, dass January eine der Calendar-Schwestern war, und da Luke seinen Plan nicht aufgeben wollte, war ihm gar keine andere Möglichkeit geblieben.
Warum machte sein Erfolg ihn dann nicht froh? Warum fühlte er sich so unwohl wie nie zuvor in seinem Leben? Nicht einmal damals, als seine Mutter ihn und seinen Vater verlassen hatte, war ihm so elend zumute gewesen.
Max war nicht naiv. Er wusste, dass dieses Erlebnis als fünfjähriger Junge sein späteres Verhältnis zu Frauen nachhaltig geprägt hatte. Deshalb wollte er sich niemals verlieben. Deshalb traute er keiner Frau, weil er fürchtete, irgendwann von ihr verletzt zu werden.
Wenn er ehrlich war, wusste er heute nicht mehr, wie seine Mutter ausgesehen hatte. Er wusste nur, wie verlassen er sich gefühlt hatte, und dieses Gefühl würde ihn niemals loslassen. Niemals.
Im Hinblick auf January brauchte er sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen. Sie hatte gesagt, dass sie ihn nicht wiedersehen wolle, und das war ihr bitterer Ernst gewesen.
Warum tat das so weh? Weil er nicht nur Verlangen nach January empfand. Weil er …
Halt! Er musste aufstehen und das Zimmer verlassen. Sogar ihm war seine Gesellschaft unerträglich geworden! Er musste irgendetwas tun, irgendwohin gehen und sich ablenken. Nur nicht mehr an January denken, nur nicht mehr daran, wie absichtlich und konsequent er sie verletzt hatte.
Es war fast neun Uhr, als er in die Bar kam, aber es waren noch keine anderen Gäste da. Das störte ihn nicht – im Gegenteil. Fröhliche Menschen und heiteres Lachen hätten ihn in seiner jetzigen Stimmung nur gequält.
„Einen großen Whisky“, sagte er zu John und setzte sich auf einen Barhocker.
„Übles Wetter, nicht wahr?“ John stellte das Glas vor ihn hin.
„Wahrscheinlich sind deshalb noch keine Gäste da“, mutmaßte Max und trank einen großen Schluck. „Haben Sie eigentlich manchmal frei?“
„Am Montag und Dienstag“, antwortete John.
Max trank noch einen Schluck. „Und wie wirkt sich das auf Ihr Privatleben aus?“
„Welches Privatleben?“ John machte eine wegwerfende Handbewegung. „Man muss heute froh sein, einen Job zu haben.“ Er ging
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