Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
ich habe heute schon genug Beleidigungen von Ihrer Familie einstecken müssen.“
Für eine Sekunde kehrte der mutwillige Ausdruck in ihre grünen Augen zurück. „Sagen Sie das nicht, Mr Golding. Oder sind Sie mit March auch schon aneinandergeraten?“
„Ich kann darauf verzichten.“ Max seufzte und setzte sich an die Schmalseite des langen Konferenztischs. „Als ich herkam, rechnete ich damit, einen Routineauftrag zu erledigen. Niemand hat mich gewarnt, dass ich es mit der Calendar-Meute zu tun bekommen würde.“
May musste lachen. „Wir bemühen uns in der Öffentlichkeit um ein anderes Bild.“
„Das scheint Ihnen sogar zu gelingen. Übrigens hält mein Chef Sie aus irgendeinem Grund für drei ältliche Damen, die im Winter am Kamin sitzen und Bettsocken häkeln. Der Himmel weiß, wie er darauf kommt.“
„Tatsächlich?“, fragte May interessiert. „Vielleicht sollte Mr Marshall herüberkommen und seine schmutzige Arbeit selbst erledigen.“
„Ja, vielleicht“, stimmte Max zu, denn der Gedanke war ihm auch schon gekommen.
„Bis dahin vermeiden Sie bitte, meine Schwester zu verletzen, Mr Golding. Ihre Erinnerungen an ein ähnliches Erlebnis sind noch ziemlich frisch.“
„Was soll das heißen?“, fuhr Max auf. „Ist January von einem anderen Mann verlassen worden?“ Der Gedanke war ihm unerträglich.
„Das braucht Sie nicht zu interessieren.“ May schüttelte nur vage den Kopf. „Es sei denn, Ihre Absichten sind ernst. Sind sie das, Mr Golding?“
Max presste die Lippen zusammen. „Nein.“
„Das habe ich mir gedacht.“ May griff nach ihrer Handtasche, die sie auf den Tisch gelegt hatte. „Dann wiederhole ich meinen Rat, January in Ruhe zu lassen.“
„Und wenn ich das nicht tue?“
May zuckte die Schultern. „Dann muss die Calendar-Meute Ihnen erneut einen Besuch machen.“
Max konnte nicht anders, er musste über die Bemerkung lachen. „Ich wünschte, ich hätte eine Schwester wie Sie gehabt, als ich ein kleiner Junge war“, sagte er und wurde wieder ernst. „Einsam aufzuwachsen, an der Seite eines verbitterten Vaters, der auch im Tod niemanden brauchte …“
Auf Mays Gesicht erschien ein seltsamer Ausdruck. „Ich glaube nicht, dass Sie einen Menschen jemals allein lassen würden, Max“, sagte sie, ohne ihre Worte genauer zu erklären. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen? Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte.“ Sie ging zur Tür und verließ das Zimmer.
Was mochte sie mit ihren letzten Worten gemeint haben? Hatte sie erraten, dass er, Max, einen stählernen Panzer um sein Herz trug? Und wenn ja … wie hatte sie das erraten? Doch das spielte keine Rolle. Ihre Warnung war klar und eindeutig gewesen.
Nun, sie brauchte sich keine Sorgen zu machen. Er hatte nicht die Absicht, January noch einmal nah zu kommen. Für ihn war sie ab heute tabu. Wenn da nur nicht diese Andeutung gewesen wäre, über einen Mann, der sie kürzlich verlassen hatte …
„Was willst du hier?“, platzte January heraus, als sie die Tür öffnete und Max draußen stehen sah.
Knapp sechsunddreißig Stunden waren vergangen, dass sie ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Der Sonntagabend war ihr noch frisch im Gedächtnis, und sie bezweifelte, dass sie ihn jemals vergessen würde.
Es gefiel ihr keineswegs, dass Max unangemeldet auf dem Hof auftauchte, denn sie war allein. March arbeitete wie gewöhnlich, und May hatte einen Termin in der Stadt.
„Ich habe gefragt, was du hier willst“, wiederholte sie schärfer, denn Max machte keine Anstalten zu antworten. Er stand nur da und sah sie abwartend an.
„Geht es dir gut?“, stieß er endlich rau hervor.
January maß ihn mit einem kühlen Blick. „Warum sollte es mir nicht gut gehen?“
Glaubte er etwa, dass sie immer noch an den Folgen des verunglückten Abends litt? Falls es so war, musste sie ihn leider enttäuschen. Sie hatte einen schweren Fehler begangen, hatte sich unnötig selbst gedemütigt, aber das würde sie niemanden merken lassen. Max schon gar nicht. Dafür war sie viel zu stolz.
Max schob beide Hände tief in die Hosentaschen. Sein grimmiger Gesichtsausdruck hatte sich nicht gemildert. „Vorhin wurde im Fernsehen berichtet, dass gestern am späten Abend wieder ein Überfall stattgefunden hat.“
January war überrascht, denn sie hatte noch nichts davon gehört. Tagsüber fehlte ihr die Zeit zum Fernsehen, und March, die immer die neuesten Lokalnachrichten mit nach Hause brachte, war noch nicht
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