Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
unterbrach January ihn. „Jedenfalls nicht meinetwegen.“ Sie strich sich das dunkle Haar aus der Stirn. „Es tut mir leid, Max. Ich bin etwas durcheinander.“
Das sah Max ihr an, und er bedauerte es aufrichtig. Leider war er selbst genauso durcheinander und außerdem wütend auf sich selbst. Warum hatte er January immer wieder Anlass gegeben, an ihm zu zweifeln? Warum verhielt er sich nicht so, dass sie ihm vorbehaltlos vertrauen konnte?
„Ich sollte doch lieber gehen …“
„Wer spricht hier von Gehen?“ March kam in die Küche zurück.
„Ich“, erklärte Max offen. „Ich fürchte, mein Sympathieguthaben in diesem Haus ist aufgebraucht.“
March machte sich am Herd mit den Töpfen zu schaffen. „Das mag sein oder auch nicht sein“, sagte sie halb zurückgewandt, „aber Sie werden trotzdem bleiben müssen. Ich habe gerade die Fernsehnachrichten gehört. Aus dem Schneesturm ist ein ausgewachsener Blizzard geworden. Alle Autofahrer werden aufgefordert, zu Hause zu bleiben, wenn es irgend möglich ist.“
Zu Hause. Es war lange her, dass Max ein Zuhause gehabt hatte. Vielleicht hatte er nie eins gehabt, und der Calendar-Hof verdiente den Namen am allerwenigsten!
May erschien an der Küchentür. „Ich fürchte, March hat recht. Ich habe Tante Lyn gefragt, ob wir Josh im Krankenhaus besuchen können. Sie meinte, es spräche nichts dagegen, aber die Polizei habe wegen des Blizzards eine allgemeine Verkehrswarnung herausgegeben.“ Sie wandte sich an Max. „Wie es scheint, müssen Sie weiterhin mit unserem bescheidenen Dach vorlieb nehmen.“
Max warf January einen verstohlenen Blick zu, um ihre Meinung zu ergründen. Sie war nicht glücklich mit der Entwicklung des Abends, so viel ließ sich sagen.
War er glücklicher? Nein. Zum Teufel mit dem Blizzard, der alles, was schon schwierig genug war, noch schwieriger machte!
„Das ist wirklich sehr freundlich von dir“, sagte Max. Er stand an der offenen Tür des Schlafzimmers und sah zu, wie January das Bett für ihn bezog.
January vermied es, ihn dabei anzusehen. Sie handelte nicht aus Freundlichkeit – das wusste sie, er aber auch. Sie verstand immer noch nicht, warum sie ihn zu Beginn des Abends so grundlos verdächtigt hatte. Noch weniger verstand sie, dass sie ihm ihren Verdacht so deutlich gezeigt hatte.
Natürlich hatte er mit dem Überfall auf Josh nichts zu tun. Gewiss, er war wütend gewesen, weil Josh sie am Samstagabend geküsst hatte. Er war so wütend gewesen, dass er Josh tätlich angegriffen hatte, aber schon einen Tag später war klar gewesen, was er von January erwartete: einen kurzen, heftigen Flirt ohne Folgen und ohne Verpflichtungen. Für eine Frau, die man so einschätzte, machte man sich nicht die Finger schmutzig!
January richtete sich mit einem tiefen Atemzug auf und sah zu Max hinüber. „Es tut mir wirklich leid, dass ich dich vorhin falsch verdächtigt habe. Ich entschuldige mich dafür …“
„Dafür, dass du dachtest, ich hätte Josh überfallen?“ Max kam weiter ins Zimmer herein. „Falls es dich beruhigt, January … Die Polizei hat bestimmt schon von meiner kleinen Meinungsverschiedenheit mit Josh erfahren und muss ihr entsprechend nachgehen. Spätestens morgen wird ein Inspektor ins Hotel kommen und mich zu dem Vorfall befragen.“
January erschrak so sehr, dass sie blass wurde. Mit derartigen Folgen hatte sie keinen Augenblick gerechnet. Wie schrecklich für Max! Wie schrecklich, so verdächtigt zu werden! Doch ihre Verdächtigung wog schwerer, denn sie kannte Max und hätte es besser wissen müssen.
„War dies das Schlafzimmer deines Vaters?“
Max ging langsam umher und sah sich in dem großen Zimmer um. Kamm und Bürste lagen noch auf dem Toilettentisch, zusammen mit einigen Büchern, deren Titel nicht zu erkennen waren. Auf dem Nachttisch standen ein dunkler Holzkasten und ein silberner Wecker. Davor nahm eine Fotografie der drei Calendar-Schwestern den Ehrenplatz ein.
Max nahm das Foto in die Hand und betrachtete es nachdenklich. „Reizend“, sagte er dann leise und stellte es wieder hin.
January wandte sich ab. Sie hatte sich den ganzen Abend nicht wohlgefühlt. Nicht beim gemeinsamen Dinner und nicht danach, als sie vor dem Fernseher gesessen hatten, um sich die neuesten Meldungen über den Blizzard anzusehen. Immer wieder waren Warnungen der Polizei durchgegeben worden, und die Bilder von Autofahrern, die diese Warnung missachtet hatten, waren abschreckend genug gewesen.
January strich
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