Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
mich nicht ins Bett bringen oder mir wenigstens einen Gutenachtkuss geben?“, klang es spöttisch hinter ihr her.
„Nein“, antwortete sie und drehte sich langsam um.
„Wie schade!“ Max hatte sich auf das breite Bett gesetzt und sah sie an. „Im Übrigen würde ich dich morgen gern begleiten.“
„Mich begleiten?“ Es fiel January schwer, seinen Gedankensprüngen zu folgen. „Wohin?“
„Zu Josh, natürlich. Du fährst doch morgen zu ihm ins Krankenhaus?“
„Nur, wenn das Wetter es zulässt“, antwortete January vorsichtig. „Sei einmal ehrlich, Max, hältst du es wirklich für eine gute Idee mitzukommen?“
Max sprang auf, war mit wenigen Schritten bei ihr und packte sie heftig an den Schultern. „Ein für alle Mal, January … ich habe nichts, wirklich gar nichts mit dem Überfall auf Josh zu tun! Ist das jetzt klar?“
January versuchte vergeblich, seine Hände abzuschütteln. „Ich wollte nicht … Max, du tust mir weh!“
„Ich würde dich am liebsten übers Knie legen“, stieß er zornig hervor, „aber da ich kein gewalttätiger Mann bin …“
Er suchte ihre Lippen, um seinen Zorn loszuwerden, und January erwiderte den Kuss mit der ganzen Hingabe, die sie anders nicht zeigen durfte. Am Ende überwand sie seinen Zorn. Er umfasste ihr Gesicht, schloss die Augen und hauchte ihr federleichte Küsse auf den Mund.
Endlich hob er den Kopf, öffnete die Augen und sagte benommen: „Du bist die seltsamste und ungewöhnlichste Frau, die mir jemals begegnet ist.“
„Wirklich?“, flüsterte sie.
„Ja, wirklich.“ Das Geständnis schien Max nicht glücklich zu machen. „Erst hältst du mich für einen gewalttätigen Sittenstrolch, und im nächsten Augenblick küsst du mich in einer Weise …“
„Du hast mich vorhin nicht ausreden lassen“, unterbrach sie ihn und strich ihm dabei sacht über die Wange. „Ich wollte dich nur darauf hinweisen, dass du als Vertreter der Marshallcorporation lieber von einem Besuch bei Josh absehen solltest. Anders ausgedrückt: Es ist unter den gegebenen Umständen vielleicht nicht gut, die Verbindung zu meiner Familie enger werden zu lassen.“
„Ich fürchte, deine Warnung kommt zu spät.“ Max wandte sich ab und ging langsam zum Fenster. „Mein Entschluss, Josh zu besuchen, steht fest. Vielleicht hat er seinen Angreifer erkannt. Vielleicht …“
„Dafür ist die Polizei zuständig“, unterbrach January ihn, „und auf die können wir uns verlassen. Du bist Anwalt und nicht Polizist.“
Max schüttelte den Kopf. „Irgendetwas stimmt nicht mit diesem Überfall. Statt einer Frau war diesmal ein Mann das Opfer, aber da ist noch mehr …“
Max verstummte, denn es hatte geklopft, und January ging zur Tür, um zu öffnen. Wahrscheinlich fragten sich ihre Schwestern, warum es so lange dauerte, ein Bett zu beziehen.
Es war May. Sie sah erst Max und dann January fragend an, sodass diese gezwungen war, eine Erklärung abzugeben.
„Ich habe Max gerade gefragt, ob er noch etwas für die Nacht braucht“, sagte sie und spürte, dass sie errötete.
„Und braucht er noch etwas?“
„Nur das, was ein ungebetener Gast erwarten darf“, scherzte Max.
May sah ihn an, ohne das Gesicht zu verziehen. „Wenn Ihnen der Sinn danach steht, finden Sie in der obersten Kommodenschublade einen Pyjama.“
„Ich schlafe immer nackt“, antwortete er ungeniert. „Trotzdem vielen Dank.“
May lächelte kalt. „In einem alten Bauernhaus ist es nicht so warm, wie Sie es vielleicht gewohnt sind.“
„Bisher habe ich nichts davon gemerkt.“
„Wir sollten Max jetzt in Ruhe lassen“, mischte sich January ein. Das halb offene, halb versteckte Wortgeplänkel ging ihr auf die Nerven. „Es ist spät geworden.“
„Und wir pflegen früh aufzustehen“, ergänzte May mit einem vielsagenden Blick. „Schon vor sechs Uhr.“
Max erwiderte den Blick. „Eine Tasse Tee am Bett käme dann nicht ungelegen.“
„Von wegen!“, ereiferte sich May. „Gast hin, Gast her … Was wir uns nicht gönnen, bekommt auch kein anderer.“
„Es würde mir nichts ausmachen, Ihnen allen den Tee ans Bett zu bringen.“
„Das glaube ich sogar …“
„Er will dich nur ärgern, May“, mischte sich January erneut ein. Sie kannte inzwischen Max’ Art, seine Gegner rhetorisch auszumanövrieren. „Gute Nacht, Max. Solltest du tatsächlich Lust bekommen, so früh in die Küche hinunterzugehen … Wir trinken den Tee alle drei ohne Zucker.“
Sie drängte May aus dem Zimmer,
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