Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Abend verfolgt worden, oder hatte ein Nachbar nur zufällig denselben Heimweg gehabt?
Er wusste es nicht. Deshalb musste er die Polizei einschalten, ob es ihr nun gefiel oder nicht. Vorher würde er noch einmal mit Josh sprechen und dann endgültig seine Sachen packen.
Er hatte January deutlich angesehen, dass sie ihn für verrückt hielt. Seine Sorge war in ihren Augen unbegründet und nur ein Vorwand, um ihr besser nachstellen zu können.
Nun, das konnte er nicht ändern. Wenn es zu ihrer Sicherheit diente, sollte sie ihn ruhig für verrückt halten!
12. KAPITEL
„Kein John heute Abend?“
Max betrat die Bar kurz nach January und stellte überrascht fest, dass statt John ein anderer junger Mann hinter dem Schanktisch arbeitete.
January trug ein enges knallrotes Kleid mit tiefem Ausschnitt, das ihre Figur provozierend zur Geltung brachte. Sie wollte mit Aplomb von der Bühne abtreten und sich nicht als graue Maus zur Hintertür hinausschleichen. Sollte Max sie ruhig anstarren. Sie würde seine Blicke – ob nun bewundernd oder empört – einfach ignorieren.
„Es heißt, dass John da war und sich später krankgemeldet hat“, beantwortete sie die Frage. „Wahrscheinlich macht ihm sein Knöchel noch zu schaffen. Er spielt Football“, setzte sie hinzu, als sie Max’ erstauntes Gesicht sah.
Insgeheim bedauerte sie es, sich nicht mehr von John verabschieden zu können. Er war immer freundlich zu ihr gewesen, und sie würde sein vertrautes Gesicht vermissen.
„Football?“, wiederholte Max. „Ich habe nie begriffen, wie dieses Spiel zum englischen Nationalsport werden konnte.“
„Es ist nicht so langweilig wie Kricket“, erwiderte January gelassen.
Max musste lachen. „Da könntest du recht haben.“
January betrachtete ihn verstohlen. Er sah selbst wie ein Rugbyspieler und gar nicht wie ein Anwalt aus. Sein muskulöser Körper war wohlproportioniert und wirkte unglaublich fit.
Dabei ging sie das eigentlich gar nichts an. Schlimm genug, dass sie es überhaupt bemerkte. Sie brauchte keine neuen Erkenntnisse über Max Golding zu sammeln. Sie liebte ihn, trotz allem, was sie wusste oder nicht wusste!
„Wenn du mich entschuldigen würdest … Ich muss arbeiten“, sagte sie, wie immer schärfer als eigentlich beabsichtigt war. Seine Anwesenheit irritierte sie zu sehr, als dass sie normal mit ihm sprechen konnte.
„Ich habe selbst noch einiges zu erledigen“, antwortete er, ohne auf Einzelheiten einzugehen. „Vielleicht sehen wir uns später.“
January blickte ihm nach. Morgen würde er nicht mehr hier sein. Er würde das Hotel, England und sie verlassen. Der Gedanke stimmte sie unendlich traurig.
Doch sie musste durchhalten – nur noch wenige Stunden. Dann konnte sie nach Hause fahren und dem Kummer nachgeben, der ihr seit Max’ Abschiedsbesuch das Herz schwer machte.
Vielleicht war es gut, dass sie nicht länger im Hotel arbeitete. Hierher zu kommen und zu wissen, dass Max nie wieder in der Bar auf sie warten würde, wäre schwer zu ertragen gewesen. Sie hatte sich an ihn gewöhnt, so einfach war es. Warum sollte sie am Klavier sitzen und singen, wenn der Blick seiner klaren tiefblauen Augen nicht mehr auf ihr ruhte?
Denk einfach nicht an ihn, ermahnte sie sich, als sie während der ersten Pause an der Bar stand und Mineralwasser trank. Max hatte nie wirklich zu ihrem Leben dazugehört. Warum löste sein Abschied dann solche Verzweiflung in ihr aus? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie ihn entsetzlich vermissen würde.
Wie sollte sie das ertragen? Wie sollte sie weiterleben – ohne ihn?
„Woran denkst du gerade?“
January drehte sich erschrocken um. Sie hatte Max nicht kommen hören, und jetzt ertappte er sie mit Tränen in den Augen. Tränen, die ihm galten.
„Ich dachte daran, dass du morgen nach Amerika zurückfliegst“, antwortete sie nicht ganz wahrheitsgemäß.
„Ich lebe nicht immer in Amerika“, sagte er ernst. „Was hat dich auf diesen Gedanken gebracht?“
„Nun, du hast immer gesagt, du seist von drüben herübergekommen. Luke Marshall hat sein Geschäft dort, da habe angenommen …“ Sie schwieg verwirrt. Der Gedanke, dass Max vielleicht in England bleiben würde, machte den Abschied erträglicher.
„Ich besitze in London ein Apartment“, fuhr er fort und betrachtete Januarys blasses Gesicht. „Wahrscheinlich werde ich es in Zukunft sehr viel häufiger benutzen.“
January sah ihn verstört an. „Wirklich?“
„Ja“, bestätigte er.
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