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Julia Exklusiv 0180

Julia Exklusiv 0180

Titel: Julia Exklusiv 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Steele , Mary Lyons , Liz Fielding
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genommen wusste sie sehr gut, dass weder die Dreharbeiten noch ihre Schwangerschaft schuld an ihrer momentanen Kraftlosigkeit waren. Als viel beschäftigter Filmstar war sie seit Jahren an harte Disziplin gewöhnt und hatte keinerlei Schwierigkeiten, morgens um fünf aufzustehen und Punkt sechs ausgeschlafen und frisch am Drehort zu erscheinen. Und auch bei diesem Film hatte sie sich mittlerweile auf die langen Drehzeiten von täglich zehn bis elf Stunden eingestellt.
    Nein, es wäre falsch gewesen, ihren anstrengenden Beruf für alles verantwortlich zu machen. Vielmehr war die Wurzel allen Übels in ihrem nervenaufreibenden Privatleben zu suchen.
    Seit der Unterredung mit Martina vor zwei Wochen rätselte Lois, welche Beziehung Rob tatsächlich zu seiner Exfrau hatte.
    Von Lois darauf angesprochen, hatte er durchaus glaubhaft versichert, er könne sich nicht denken, was Martina von ihr gewollt habe. Aber war das nicht eine typisch männliche Sichtweise? Nach ihrer, Lois’, Erfahrung, betrachteten Männer ihre Beziehung zu Frauen eher pragmatisch. Ihnen fehlte das feine Gespür einer Frau für unterschwellige Spannungen und Animositäten, und deshalb hatten weibliche Wesen es leicht, Männer in ihre Fallen zu locken.
    Was Martina an Raffinesse fehlte, machte sie mit Skrupellosigkeit und Entschlossenheit wett. Allen in der Mannschaft war klar, dass diese Frau über Leichen gehen würde, um ihren Exmann zurückzuerobern und Lady Ratcliffe zu werden. Nur Rob schien davon nichts zu bemerken.
    Dabei scheute Martina neuerdings nicht einmal davor zurück, Robs Liebe zu seiner Tochter für ihre Zwecke zu missbrauchen, wie Lois rein zufällig von Emily erfahren hatte.
    „Nun, wie geht’s mit der Schauspielerei voran?“, hatte Lois das Mädchen gefragt, als sie gestern neben Emily in der Maske gesessen hatte. „Macht dir deine Rolle noch immer Spaß?“
    „Es geht“, meinte Emily wenig begeistert und zuckte die Schultern. „Ich hatte keine Ahnung, dass man die meiste Zeit nur herumsteht und wartet, dass die Kamera richtig eingestellt ist und das Licht stimmt und was weiß ich noch alles. Und erst dieses ewige Schminken und Frisieren und Anziehen. Ständig zupft jemand an mir herum. Wenn ich ehrlich bin, ich hatte mir das alles viel aufregender vorgestellt.“
    Lois lachte. „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!“
    „Sie hatten ja so recht!“, bestätigte Emily nickend. „Es ist wirklich harte Arbeit. Joe hat das ganz richtig erkannt.“
    Lois schrie leise auf, als die Friseuse sie versehentlich mit einer Haarnadel stach. „Tut mir schrecklich leid!“, entschuldigte sich die Frau.
    „Schon gut“, winkte Lois ab und wandte sich wieder Emily zu. „Entschuldige bitte, was hast du gesagt?“
    „Na ja, Joe meint, als Popstar müsse man sich viel weniger plagen. Nur ab und zu im Studio aufkreuzen und einige Songs aufnehmen, mehr nicht. Glauben Sie, er hat recht?“
    Lois zuckte die Schultern. „Ich kenne mich in der Popszene nicht aus“, sagte sie, während sie im Spiegel ihr Make-up begutachtete. „Wer ist dieser Joe?“
    „Oh, er ist so etwas wie mein Stiefvater. Na ja, er ist nicht verheiratet mit Mom“, erklärte Emily, „aber die beiden sind seit einer Ewigkeit zusammen. Ich mag Joe“, versicherte sie lächelnd. „Er ist echt nett und ungeheuer großzügig. Und natürlich ist er“, sie lehnte sich zu Lois hinüber und ergänzte flüsternd: „unwahrscheinlich reich, obwohl man es ihm nicht ansieht!“
    „Wow! Da hast du ja das große Los gezogen! Und sicher verwöhnt er dich über alle Maßen, stimmt’s?“
    Emily lachte. „Ja, eigentlich schon. Joe ist ein prima Kerl, und wir haben eine Menge Spaß miteinander. Er nimmt mich auch oft ins Studio mit. Er ist der Sänger von The Raving Monsters …“
    „Moment!“, unterbrach Lois sie. „Heißt das etwa, dein Stiefvater ist Joe Tucker?“
    „Ja, genau! Ich finde seine Musik echt super!“
    „Genau wie Millionen anderer Fans“, meinte Lois trocken. Insgeheim fragte sie sich, was Joe Tucker wohl von Martinas verlängertem Aufenthalt auf Ratcliffe Hall hielt.
    Gleichzeitig verstand sie nun, weshalb Rob sich um seine Tochter Sorgen machte. Wer wie Emily in der Welt von superreichen und verschwenderischen Popstars aufwuchs, lief Gefahr, den Bezug zum normalen Leben zu verlieren.
    Andererseits schien Emily sehr an dem Mann zu hängen, der seit Jahren so etwas wie ein Stiefvater für sie war. Bestimmt würde es für das junge Mädchen nicht

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