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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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Rezeptionistin sie zurück. „Beinah hätte ich es vergessen. Man hat etwas für Sie abgegeben.“ Ihre Miene wirkte verschwörerisch, als sie Kate ein Couvert mit der Aufschrift „Ms Kate Dunstan“ überreichte.
    „Danke“, sagte Kate unbeeindruckt und steckte es in die Umhängetasche. Sie ärgerte sich über die unverhohlene Neugier der Hotelangestellten. Kate legte großen Wert auf ihr Image als korrekte, aber unnahbare Geschäftsfrau. Deshalb lächelte sie freundlich und sehr formell.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch irgendwelche Schwierigkeiten gibt. Aber im Notfall können Sie mich im Büro oder über mein Handy erreichen“, erklärte sie sachlich.
    Erst im Auto holte sie das Couvert hervor und betrachtete sekundenlang die steile, ziemlich kühn wirkende Handschrift, ehe sie es öffnete und Peter Hendersons Visitenkarte herauszog. Auf der Rückseite hatte er seine private Telefonnummer angegeben und hinzugefügt: „Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich Optimist bin.“
    Kate presste die Lippen zusammen. Am liebsten hätte sie die Karte zerrissen und in den Mülleimer geworfen. Aber es war weit und breit keiner zu sehen. Dann werfe ich sie eben später weg – nachdem ich seine Adresse in die Kundenkartei eingetragen habe, nahm sie sich vor und schob die Karte ins Portemonnaie. Wenn sie in ihm nur einen möglichen Kunden sah, war die Sache völlig harmlos.
    Glücklicherweise herrschte nicht viel Verkehr, was eigentlich kaum zu glauben war, sodass sie noch früher zu Hause war, als sie gehofft hatte. Sie parkte den Wagen neben Ryans Mercedes in der Tiefgarage. Das große Gebäude, ein ehemaliges Kaufhaus, hatte man zu luxuriösen Eigentumswohnungen umgebaut.
    Kates und Ryans Apartment lag im obersten Stock, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf den Fluss hatte. Vom Flur, über den man in den großzügigen Wohnbereich mit Küche und Gästebad und Ryans Arbeitszimmer gelangte, führte eine geschwungene Holztreppe auf die Galerie mit dem Schlafzimmer und dem angrenzenden Bad. Die Fußböden waren aus hellem Holz, die Decken hoch und gewölbt. Durch die großen Fenster wirkte die Wohnung noch heller und freundlicher.
    Jedes Mal, wenn sie die Tür öffnete, empfand Kate Besitzerstolz. Zuerst hatten sie im Souterrain eines alten viktorianischen Hauses gewohnt, wo die Dielen knarrten, die Fenster klemmten und die Rohre ein ziemlich exzentrisches Verhalten zeigten. Es hatte ungefähr ein Jahr gedauert, bis sie sich so eingerichtet hatten, wie sie es sich vorstellten. Die Möbel kauften sie in Antiquitätengeschäften und aus Privatbesitz. Da diese Mischung verschiedener Stilrichtungen nicht in das neue Apartment gepasst hätte, hatten sie die meisten Stücke dem Paar verkauft, das die Souterrainwohnung übernommen hatte.
    Hier waren die Zimmer nicht vollgestopft, sondern eher sparsam und einheitlich in hellen Farben möbliert. Kate hatte nur ab und zu einen Farbtupfer angebracht. Nicht nur Kate war von dem Ergebnis begeistert. Sogar die Redaktion eines Hochglanzmagazins hatte angefragt, ob man das Apartment für eine bestimmte Serie fotografieren dürfe. Aber Ryan hatte es abgelehnt, weil er es sich nicht erlauben könne, seinen Arbeitsrhythmus zu unterbrechen, wie er sagte. Kate war darüber sehr enttäuscht gewesen.
    Jetzt schloss sie leise die Tür auf. Ryan saß wahrscheinlich noch am PC, und sie wollte ihn nicht stören. Es war wichtig für ihn, in Ruhe zu arbeiten, auch wenn er es einigermaßen gelassen hinnahm, gelegentlich abgelenkt zu werden.
    Ich lasse ihn noch eine halbe Stunde in Ruhe, dann bringe ich ihm einen Kaffee, nahm Kate sich vor und stellte den Aktenkoffer aufs Sofa. Plötzlich fiel ihr auf, dass es viel zu ruhig in der Wohnung war. Sie lauschte angestrengt, aber aus Ryans Arbeitszimmer drang kein Geräusch.
    Kate räusperte sich. „Ryan, bist du da?“, rief sie und wurde sich zum ersten Mal bewusst, dass ihre Stimme in dem großen, relativ leeren Raum mit der gewölbten Decke wie ein Echo widerhallte.
    Aber er muss da sein, er ist doch immer da, und außerdem steht sein Wagen in der Tiefgarage, dachte Kate verblüfft, während ihr Blick auf den Anrufbeantworter fiel. Das rote Lämpchen blinkte sie an. Sie ließ das Band zurücklaufen und hörte ihre Stimme. Demnach war Ryan schon länger weg.
    Sie sah im Schlafzimmer und in beiden Bädern nach und ging schließlich in sein Arbeitszimmer. Vielleicht hatte er ihr ja auf einen Zettel geschrieben, wohin er gegangen war. Aber

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