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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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fügte sie insgeheim hinzu.
    „Soll ich ihr sagen, dass Sie sie besuchen wollten? Wenn sie zurückkommt, meine ich“, rief die Frau hinter Kate her.
    „Nein, danke.“ Kate ging einfach weiter. „Ich treffe sie wahrscheinlich sowieso bald.“
    In der nächsten Straße entdeckte sie ein kleines Café. Ich brauche irgendetwas, um den Schock zu überwinden, und wenn ich mich nicht gleich hinsetze, falle ich um, dachte sie. Sie setzte sich an einen Tisch in der Ecke und bestellte sich einen schwarzen Kaffee.
    Dann saß sie da und betrachtete das dunkle, aromatisch duftende Gebräu, das langsam kalt wurde, während sie den Beweis, den sie zu haben glaubte, immer wieder infrage stellte. Doch es half alles nichts, sie kam jedes Mal zu demselben Schluss.
    Es ist Louise, sagte sie sich. Ryan war mit Louise zusammen.
    Das erklärte vieles. Kate versuchte, sich die Gespräche ins Gedächtnis zu rufen, die sie mit den beiden in der vergangenen Woche gehabt hatte. An die Dinnerparty erinnerte sie sich noch sehr genau – an Louises Gesichtsausdruck, die neben Ryan am Fenster gestanden hatte, als Kate ins Wohnzimmer gekommen war.
    Und ich Idiot habe mich noch für Louise und ihre Liebe zu einem verheirateten Mann eingesetzt, ich habe sie verteidigt, überlegte sie.
    Ryan hatte versucht, sie zu warnen, wie ihr erst jetzt klar wurde.
    Leider etwas zu spät begriff sie jetzt auch, warum er sie geliebt hatte. Er hatte sie von ihrem Verdacht ablenken wollen. Kate schluckte, sie hatte das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben.
    Hinter meinem Rücken haben sie sich bestimmt über mich lustig gemacht, sagte sie sich schmerzerfüllt. Sie wollte doch lieber nicht nach Yorkshire fahren, weil sie die beiden nicht zusammen sehen wollte. Und sie wollte auch nicht ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt finden, obwohl sie Louise und Ryan früher oder später gegenübertreten musste.
    Ihr Mann und ihre beste Freundin betrogen sie miteinander.
    Der Kaffee schmeckte bitter, doch Kate trank ihn trotzdem. Draußen vor dem Café warf sie die Flasche Wein, die sie jetzt nicht mehr brauchte, in einen Mülleimer.
    Wenn ich nur wüsste, was ich tun soll, überlegte sie, während sie weiterging. Sie hatte Angst vor dem Alleinsein, wollte nicht zurück in die Wohnung – aber wohin sollte sie sonst gehen?
    Irgendwo hatte sie einmal gehört, dass man sich am besten in einer Menschenmenge verstecken könne. Und genau das würde sie tun. Sie würde etwas essen, ob sie hungrig war oder nicht, und sich einen Film ansehen.
    Sie war sich über die weiteren Schritte noch nicht klar. Dazu war sie noch viel zu schockiert. Doch bald würde sich der Schock in Zorn verwandeln. Und wenn sie den überwunden hatte, konnte sie in Ruhe darüber nachdenken, welche Möglichkeiten ihr noch blieben.
    Ryan soll das, was er mir angetan hat, bitter bereuen, er soll genauso leiden wie ich, und ich will mich rächen, nahm sie sich vor und ballte die Hände zu Fäusten.
    An der Ecke, wo die Seiten- in die Hauptstraße einmündete, blieb Kate stehen und hielt nach einem Taxi Ausschau. Als ihr plötzlich jemand von hinten die Hand auf die Schulter legte, gelang es ihr nur mühsam, nicht aufzuschreien vor Schreck. Sie wirbelte herum und hielt instinktiv ihre Umhängetasche fest.
    „Du liebe Zeit, das tut mir leid“, erklärte der vermeintliche Angreifer reumütig und sehr charmant. „Sie haben sicher vergessen, wer ich bin.“
    „Nein“, erwiderte Kate langsam. „Ich erinnere mich noch gut an Sie. Sie sind Peter Henderson.“
    Er nickte. „Wir sind uns auf der Hochzeit begegnet, die nicht stattgefunden hat. Nächste Woche werden die beiden doch noch heiraten.“ Er lächelte. „Nur standesamtlich und mit zwei Trauzeugen.“
    „Das hatten Sie ja schon vermutet. Ich bin froh, dass doch noch alles gut wird.“
    „Was machen Sie denn hier sozusagen am Ende der Welt?“
    „Ich wollte eine Freundin besuchen.“ Kate zögerte kurz. „Aber sie ist nicht da.“
    „Dann habe ich ja Glück gehabt.“ Er blickte sie hoffnungsvoll an. „Darf ich Sie zu einem Drink einladen, ehe Sie brav nach Hause eilen?“
    Kate sah ihn an. Schon beim ersten Mal war ihr aufgefallen, wie attraktiv er war. In dem eleganten Anzug sah er noch besser aus. Und er interessierte sich immer noch für sie.
    Plötzlich hatte sie eine Idee, wie sie sich an Ryan rächen könnte.
    Sie zauberte ein Lächeln auf die Lippen. „Danke“, antwortete sie ruhig. „Ich nehme die Einladung gern an.“

9.

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