Julia Exklusiv Band 0194
House nicht mag?“
Er zuckte mit den Schultern. „Unter anderem. Es muss Ihnen aber auch aufgefallen sein, dass ich Ihre Gegenwart sehr schätze.“
Portia sah etwas hilflos auf ihre Tasse. „Aber das hätten Sie auch in London haben können.“
„Wirklich? Wenn ich Sie einfach zum Essen eingeladen hätte, wären Sie darauf eingegangen? Nein, ich glaube nicht. Dies war also der einzige Weg, dass Sie Ihr Versprechen halten und dazu meine Nähe ertragen mussten.“
„Aber so ist es doch nicht.“
„Das ehrt mich, Portia. Sicher ist es Ihnen nicht leichtgefallen, das zu sagen.“
„Stimmt“, lächelte sie verschmitzt. „Und wenn ich Ihnen die Gründe erzähle, warum ich dieses Haus nicht liebe, wird das auch nicht einfach sein. Deshalb schulden Sie mir danach etwas.“
„Alles, was Sie wollen“, sagte er freizügig.
„Ich möchte außerdem gern wissen, warum Sie eigentlich Turret House erwerben wollen.“
„In Ordnung, Sie dürfen raten.“
„Ist es, weil Sie bald heiraten?“
„Falsch, Mademoiselle, zweiter Versuch.“
Portia gefiel dieses Spiel. „Jetzt hab ich’s. Sie hatten so viel Interesse an dem Lift und wollen das Haus als Ruhesitz.“
Luc kicherte. „Wieder falsch.“
„Ich gebe auf.“
„Ich kaufe es, wenn es einmal Engpässe im Hotel gibt. Das Ravenswood ist doch nur drei Kilometer entfernt. Manchmal wollen meine Geschäftspartner einfach mehr Ruhe haben. Und die eigene kleine Bucht ist ausgezeichnet geeignet für Familien mit Kindern.“
Portias Gesicht hatte sich aufgehellt. „Das ist ja eine wunderbare Idee. Und Kinder könnte dieses Haus wirklich vertragen, genau wie ankommende und abreisende Gäste.“
„Ich freue mich, dass Sie mir zustimmen. Kommen Sie, lassen Sie uns noch einmal einen Rundgang machen. Dabei sehen Sie sich die Räume mit den Augen eines Gastes an und sagen mir, ob Ihnen meine Ideen gefallen. Danach können Sie mir Ihre Geschichte erzählen.“
Inzwischen war die Sonne durchgekommen. Deshalb ging Portia völlig unbesorgt mit Luc durch das Haus. Außerdem schien sich die Villa zu verändern, weil sie nun das Ganze danach betrachtete, wie sich die Räume als ein kleines Hotel einrichten ließen. Nach einiger Zeit hatte sie sich regelrecht in Begeisterung hineingeredet und schwieg erst, als sie bemerkte, dass Luc sie zwar intensiv betrachtete, ihr aber überhaupt nicht zuhörte.
„Was ist los?“, fauchte sie ihn an. „Rede ich etwa Unsinn?“
„Einige Ihrer Vorschläge sind sogar ganz praktisch. Es ist nur, dass Sie so wundervoll aussehen, wenn Sie sich so enthusiastisch verhalten, fast so, als ob eine Statue zum Leben erwacht ist. Nun habe ich alles verdorben. Ich bin wirklich ein Idiot. Sicher wollen Sie gleich zurück nach London.“
„Nein, das stimmt nicht, denn Sie haben noch nicht alles gesehen. Eine Sache habe ich letzte Woche vergessen, Ihnen zu zeigen.“
„Und das wäre?“ Er sah sie ungläubig an. „Es wäre außerdem nett, wenn Sie noch Zeit hätten für das Picknick.“
„Das ist eine gute Idee, denn ich habe einen Riesenhunger.“ Portia lächelte ihn verschmitzt an. Ihr Blick beeindruckte ihn dermaßen, dass er unwillkürlich auf sie zuging, dann aber innehielt. „Dann sollten wir vielleicht im Ravenswood …“
„Nein“, sagte sie.
„Oder wir sollten wieder in die Kneipe fahren, obwohl es dort sehr laut war.“
„Stimmt. Es bleibt also beim Picknick. Wäre doch wirklich schade, die köstlichen Dinge in dem Korb zu ignorieren.“
Er lächelte zufrieden. „Ich habe keine Ahnung, was sich darin befindet, denn ich habe ihn nicht gepackt.“
Portia hatte augenblicklich die Vorstellung, das irgendeine Frau das Picknick für Luc Brissac vorbereitet hatte. Es war gut, sich daran zu erinnern, dass er nur ein Käufer war.
Sie begleitete den Franzosen zurück in die Küche. Von da ging es weiter zu einem Raum, den die Vorbesitzer als Waschraum benutzt hatten. Eine Tür ging auf eine Veranda, eine andere führte in den Keller. Als Portia das Licht einschalten wollte, hielt Luc sie am Arm fest.
„Ist das der Keller? Sie brauchen nicht mit hinunterzukommen, Portia. Ich kann ihn mir allein ansehen.“
„Aber es macht mir nicht das Geringste aus, wirklich“, versicherte sie ihm und ging voran in den riesigen Raum, in dem die Ölheizung und lange Weinregale untergebracht waren.
Luc musterte Portia aufmerksam. „Hier im Keller befällt Sie keine Angst, oder?“
„Nein“, sagte sie unbekümmert. „Außerdem gibt es
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