Julia Exklusiv Band 0194
hast du die Wahl zwischen Kaffee, Tee, Mineralwasser oder einem Glas Wein. Joe hat ihn das letzte Mal mitgebracht.“
„Dann will ich nichts davon. Lass uns einfach zusammen sitzen und miteinander sprechen.“
„Na gut“, sagte sie. Der Blick in seine Augen hatte ihr fast den Atem geraubt. Deshalb ging sie zuerst zum Telefon, um ihm ein Taxi zu rufen. Man sagte ihr, dass es etwa vierzig Minuten dauern könnte, bevor der nächste Wagen frei sei.
„Dann haben wir noch etwas Zeit füreinander“, sagte Luc zufrieden und betrachtete ihr Auge. Er war aufgestanden und zog sie an sich. „Man sieht fast nichts mehr, oder hast du Makeup benutzt?“
„Nein, und das war einer der Gründe, warum ich so ungehalten war, als du kamst.“
„Aber warum denn?“
„Nun, du bist stets so elegant gekleidet. Da habe ich mich äußerst unwohl gefühlt, mich nicht zurechtgemacht zu haben. Und dann diese Klamotten, ungekämmtes Haar …“
„Aber du siehst so reizend aus. Das gefällt mir viel besser als diese geschäftstüchtige Miss Grant mit ihren gestylten Kostümen.“ Er zog sie zu sich auf das Sofa. „Außerdem bin ich heute Abend überhaupt nicht elegant angezogen, so wie du eben sagtest. Und mir ist bewusst, dass ich mich eigentlich rasieren müsste.“
Sie grinste frech. „Dann sind wir also wie zwei Stadtstreicher?“
Er kicherte mit ihr über den Vergleich, streckte die Beine aus und seufzte entspannt. „Es ist so wunderbar, mit dir hier so zu sitzen. Denn die Woche war ein heilloses Durcheinander, seit ich dich verlassen habe.“
„Aber warum denn?“
„Ich habe mich nicht nur um Turret House zu kümmern. In der Provence versuche ich ein kleines Schloss zu erstehen.“
„Wie sieht es aus?“, fragte Portia und drängte sich ein wenig an ihn.
„Nun, es hat zwei Türme aus gelbem Sandstein, Holztüren, und auf der Terrasse stehen bronzene Vasen, mit herrlichen Blumen bepflanzt.“
„Das klingt schön“, seufzte sie fast.
„Falls ich es kaufe, nehme ich dich mit dorthin“, sagte er zärtlich und ließ den Blick über ihr Gesicht streifen.
„Und warum gibt es Schwierigkeiten. Wollen die Besitzer nicht verkaufen?“
„Ihr Preis ist einfach illusorisch, denn das Haus ist nicht im besten Zustand. Die Frau, die dort zurzeit lebt, empfindet mein Angebot als zu niedrig.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber am Ende werden wir sicher einen Kompromiss finden.“
„Und wo wohnt die Lady dann?“
„Du musst kein Mitleid mit ihr haben. Sie kann sich nur nicht dazu durchringen, in ihre Wohnung nach Nizza zu ziehen, obwohl sie dort sehr bequem mit dem Geld, dass ich zahlen werde, leben kann.“
„Ich schätze, dass du dich gut informierst, bevor du Verhandlungen aufnimmst.“
„Natürlich. Meine Rechtsanwälte haben ein Büro in Nizza. Außerdem beauftrage ich Leute, die zurückhaltend recherchieren, sowohl über den Hintergrund der Besitzer als auch über die Anwesen.“ Er legte den Arm oben auf die Sofakante, ohne ihre Schultern zu berühren. „Gefällt dir meine Verhandlungstaktik nicht?“
„Natürlich nicht.“ Sie sah ihn trotzdem lächelnd an. „Schließlich arbeite ich im gleichen Bereich wie du.“
„Aber gerade dafür bin ich dir sehr dankbar. Sonst hätte ich dich, Mademoiselle Grant, ja nie kennengelernt.“
„Geht es deinem Mund besser?“, fragte sie, errötete aber sofort, denn vielleicht nahm er die Frage als eine Einladung auf.
„Dein Kuss würde die Heilung abschließen“, sagte er mit heiserer Stimme. Und ganz sanft zog er sie in seine Arme. Er sah ihr tief in die Augen, während er ihr über das Haar streichelte. Schließlich senkte sich sein Mund auf ihre Lippen.
Portia wehrte sich nicht. Sie hatte noch Mariannes Worte im Ohr, die Erlebnisse der Vergangenheit endlich zu vergessen.
Sie beide schienen den Atem anzuhalten, als sich ihre Zungen trafen und Luc zärtlich diese Berührungen fortsetzte. Dann begann er heftig zu atmen, und seine Küsse wurden tiefer und fordernder. Erst nach einer ganzen Weile konnte er sich von ihr losreißen, hielt sie aber immer noch an sich gedrückt.
Plötzlich ging der Summer der Gegensprechanlage, was beide in die Gegenwart zurückbrachte. Portia eilte zur Tür, und Luc griff nach seiner Jacke.
„Es ist das Taxi“, sagte sie, noch außer Atem, während sie das Haar zurückstrich.
Luc streichelte ihre Wangen. „Das letzte Mal habe ich dich mit einem blauen Auge zurückgelassen, mein Schatz, dieses Mal ist es ein gerötetes
Weitere Kostenlose Bücher