Julia Exklusiv Band 0194
französischer Weißwein, sehr teuer.“
„Ja, mit dem wollen wir anstoßen. Also, auf uns.“
Portia hatte die Gläser gefüllt. „Ja, auf uns“, wiederholte sie.
Luc ließ sich den Wein schmecken, bis er abrupt aufstand und zum Telefon eilte. „Das ist es. Der Hörer war nicht richtig aufgelegt.“
Sie starrte ungläubig darauf. „Was bin ich für eine Idiotin. Ich hätte mir Stunden der Unsicherheit sparen können.“
Luc stutzte. „Ja, aber dein Handy ging auch nicht. Danach habe ich mir große Sorgen gemacht.“
Portia eilte sofort ins Bad, um das Handy aus der Handtasche zu holen, doch sie konnte es nicht finden. „Ich muss es im Büro liegen gelassen haben, denn ich war in Eile, als ich ging“, sagte Portia zu Luc, der im Wohnzimmer wartete.
„Aber warum denn, mein Liebling?“ Er setzte das Glas ab und kam mit ausgestreckten Armen auf sie zu. „Wolltest du schnell zu mir? Komm, küss mich, damit wir beide alles rasch vergessen.“
Wenig später sagte er ihr, dass er sehr müde sei und zu Bett wollte. „Was ist mit dir?“
„Ja, ein wenig bin ich abgespannt“, log sie, denn sie war hundemüde.
„Aber zuerst willst du sicher noch duschen, oder?“
„Stimmt. Aber geh du zuerst, während ich das hier noch abräume.“ Sie war davon überzeugt, dass Luc mit ihr ins Bett wollte, sobald er aus dem Bad kam. Aber dass sie nackt auf ihn wartete, dazu war sie nicht bereit.
Luc war wieder angekleidet in Kordhose und frischem Hemd.
Portia war dankbar dafür und lächelte ihm zu.
„Komm“, sagte er, „setz dich mit mir aufs Sofa und erzähl mir von deiner Woche.“
Gern folgte sie ihm. „Nun, ich war oft etwas geistesabwesend, denn ich dachte an dich. Die andere Hälfte meines Geistes hat Häuser verkauft, wie immer.“
Luc strich ihr über das Haar. „Genauso ist es mir ergangen“, lachte er. „Ich fühlte mich wie ein Schuljunge, konnte kaum schlafen. Dabei fühlte ich mich so einsam in meinem Bett ohne dich. Aber ich möchte nicht nur das Bett mit dir teilen, sondern mein ganzes Leben, mein Schatz. Ich weiß, dass ich dabei langsam vorgehen muss, obwohl ich stets mit dir zusammen sein möchte.“
Portia sah ihn immer wieder an. „Wir sollten uns noch besser kennenlernen, bevor wir an etwas …“
„Festes denken?“, beendete er den Satz für sie.
„Ja, das meine ich.“
Er fuhr sich durch das nasse Haar. „Hättest du denn etwas dagegen?“
„Nein, so würde ich das nicht sagen. Aber es kann nicht schaden, sich besser zu kennen.“
„Was heißt das schon? Ich bin bis über beide Ohren in dich verliebt, aber es scheint so, dass du anders empfindest.“
Sie sah auf ihre Füße. „Wenn ich ehrlich bin, stimmt das auch.“
Luc schien geschockt. „Wiederhole das bitte.“
Portia atmete tief ein. „Wenn ich nichts für dich empfinden würde, Luc Brissac, dann wäre das letzte Wochenende anders verlaufen.“
„Du meinst, du wärst nicht mit mir ins Bett gegangen?“
Sie nickte. „Wenn meine Gefühle nicht angesprochen sind, gebe ich mich keinem Mann hin.“
Er sah sie verwundert an. „Was genau meinst du damit?“
„Nun, ich dachte damals, dass ich den Freund vom College heiraten würde, aber das klappte nicht. Nach dem Tode meiner Mutter hat sich mein Leben radikal verändert, und mit einer Beziehung lief nichts mehr. Aber als ich dich traf, habe ich mich gleich verliebt.“
Luc zog sie an sich und küsste sie ungeduldig. „Warum hast du das nicht eher gesagt? Ein Mann muss doch wissen, dass seine Gefühle erwidert werden.“
„Ich würde dir so gern glauben.“
„Gut, dann muss ich dich noch davon überzeugen, wie sehr ich dich will. Jede Sekunde, die wir getrennt sind, ist schwer für mich zu ertragen.“
„So geht es mir auch“, sagte sie und küsste ihn zärtlich. „Das letzte Mal hat das für den Start genügt.“
„Auch heute“, versicherte er ihr mit heiserer Stimme. „Aber ich werde dich nicht ins Bett tragen, denn ich will meine Energie für wichtigere Dinge aufsparen.“
„Was meinst du nur?“, zog sie ihn auf.
„Das Schönste auf der Welt.“
10. KAPITEL
Schon bald hatte die Arbeit sie eingeholt. Zwei Wochen später musste Luc seinen Besuch in London absagen, da ihn dringende Geschäfte in der Provence festhielten. „Komm doch einfach nach Paris und begleite mich dann“, schlug er Portia vor.
„Das würde ich ja gern machen, aber an diesem Wochenende geht es wirklich nicht. Und Ben hat für mich bereits zwei Mal übernommen.
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