Julia Exklusiv Band 0194
wollten.
„Bleib heute Nacht bei mir, Portia“, bat er.
Doch Portia schüttelte den Kopf. „Ich muss morgen früh aufstehen. Deshalb muss ich heute auch bald gehen. Würdest du mich nach Hause bringen?“
„Nein, ich werde dir ein Taxi rufen. Dann haben wir noch etwas Zeit füreinander im Wagen.“
Als sie vor Portias Wohnung ankamen, bat Luc den Fahrer zu warten. Er brachte Portia hinauf und küsste sie mehrmals unterwegs. „Das wird eine harte Woche für mich, so ganz ohne dich.“ Er schloss für sie auf. „Es fällt mir wirklich schwer zu gehen.“
„Dann bleib doch“, sagte sie ruhig.
Er hob erstaunt den Kopf. „Meinst du das wirklich?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, eilte er auf die Straße, um das Taxi zu bezahlen. Nach einigen Minuten war er zurück, und beide zogen sich aus, um sich erneut zu lieben, dieses Mal in Portias Bett. Danach schliefen sie so ein, wie sie sich in den Armen lagen, und erwachten erst am Montagmorgen, als es schon dämmerte.
9. KAPITEL
Als Portia am Montag viel später als sonst in ihrem Büro erschien, machte Biddy Bemerkungen über ihr Aussehen, so als ob Portia das ganze Wochenende durchgemacht hätte. „Ich kenne eine neue Augencreme“, fügte sie hinzu. „Sie wirkt Wunder bei dunklen Rändern unter den Augen.“
Portia kümmerte sich aber nicht um ihre Sekretärin, denn für sie war es schwer genug, trotz der Müdigkeit ihr Programm durchzuziehen. Dabei half ihr das nasskalte, graue Februarwetter natürlich überhaupt nicht. Nur in ihrem Herzen schien der Frühling schon eingezogen zu sein.
„Jemand ist glücklich bei seiner Arbeit“, kommentierte Ben Parrish, als er Portia am Abend auf ihrem Heimweg summen hörte.
„Es ist schließlich Frühling.“
„Vielleicht. Aber wenn ich Sie nicht besser kennen würde, Miss Grant, würde ich behaupten, dass Sie verliebt sind.“
„Ich?“, fragte sie unschuldig. „Ja, in meine Arbeit, Ben. Gute Nacht.“
Als Portia in ihrer Wohnung ankam, rannte sie gleich zum Telefon und hörte den Anrufbeantworter ab. Die blinkende Lampe sagte ihr, dass eine Nachricht für sie da war. Und wie erwartet, hörte sie Lucs Stimme mit dem französischen Akzent. Er wunderte sich, dass sie noch nicht zu Hause war, und sagte, dass er später noch einmal anrufen würde.
Portia machte es sich im Sessel bequem und ließ die Beine über die Lehne baumeln, als er anrief.
Sie musste Luc alle Einzelheiten der Tagesereignisse erzählen und ihm mitteilen, wie es ihr ging. Er sagte ihr auch, dass er jetzt sehr gern bei ihr wäre und sie in seinen Armen halten und mit ihr …
„Nein, sag es nicht“, bat sie.
„Vermisst du mich denn?“
„Ja.“
„Gut, denk immer daran, mein Schatz. Und sag diesem Joe Marcus, dass du nicht mehr frei bist.“
„Luc! Er ist doch nur ein Freund.“
„Aber er ist ein Mann. Falls du einen Freund brauchst, dann halte dich doch an Marianne“, schlug er ihr vor.
„Und wie steht es mit dir? Keine Freundin, von der ich wissen müsste?“
Er musste lachen. „Eifersüchtig?“
„Nein, ich wollte nur sicherstellen, dass du mich nicht mit ihr verwechselst.“
„Aber ich will keine andere Frau mehr, Portia“, sagte er mit ernster Stimme. „Es war so wunderbar gestern, und die Nacht übertraf meine kühnsten Erwartungen. Bist du noch dran?“
„Aber ja.“ Ihre Stimme klang heiser.
„Und wirst du auf mich warten, wenn ich Freitagabend ankomme?“
„Ja.“
Luc stöhnte. „Bis dahin wird es die längste Woche meines Lebens.“
Portia hatte einige arbeitsreiche Tage vor sich. Und die Abende wurden ihr versüßt durch Lucs Anrufe. Wenn es einmal später wurde, weil er lange zu arbeiten hatte, wartete Portia unter größter Anspannung darauf, dass das Telefon endlich läutete.
Joe Marcus meldete sich eines Tages bei ihr, um mit ihr ins Kino zu gehen. Da teilte sie ihm mit, dass sie jemand anderen kennengelernt hatte.
„So? Na, das ist ja nicht das erste Mal.“
„Doch, so kommt es mir jedenfalls vor.“
„Soll das heißen, dass es endlich jemand geschafft hat, die berühmten Mauern zu durchbrechen?“
Sie zögerte eine Weile, „Ja, ich denke, davon spreche ich.“
„Hör zu, Portia, du weißt, dass ich dich mag. Also achte darauf, dass der Typ zu dir passt.“
„Aber das genau tut er.“
„Dann wünsche ich dir alles Gute. Falls du mich brauchst, weißt du, wo du mich finden kannst.“
Als Marianne sich mit Portia treffen wollte, ließ sie sich nicht so rasch abschütteln. Sie
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