Julia Exklusiv Band 0197
sie es gar nicht mehr erwarten könnte.
„Ich freue mich jetzt schon auf die Sinnesfreuden.“
Kein Zweifel, was er wirklich meinte. Und Serena verspürte eine ähnlich kribbelnde Vorfreude. „Nun, ich werde Sie hoffentlich nicht enttäuschen“, antwortete sie genauso doppeldeutig. „Und jetzt müssen Sie mich entschuldigen. Bis später.“
Nic blickte Serena zufrieden lächelnd nach. Ziel erreicht. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor vier. Drei Stunden lang hatte er die Leine ausgeworfen, und nun hatte der Fisch angebissen. Mehr oder weniger jedenfalls. Serena Fleming war ein Fisch, der einem sehr leicht entgleiten konnte. Er hatte sie zwar sozusagen im Netz, aber noch lange nicht in der Pfanne!
Sie sicherte sich eine Fluchtmöglichkeit, indem sie mit ihrem eigenen Wagen zu ihm kam. Wie es aussah, musste er heute Abend ziemlich schnell vorgehen. Er musste ihr die Zügel aus der Hand nehmen, bevor sie den Rückzug antreten konnte.
Seltsam … er konnte sich nicht erinnern, sich je derart auf eine Verabredung gefreut zu haben. Es kam darauf an, die Sache zu dem von ihm gewünschten Ende zu bringen … aber so, dass Serena genauso wild darauf war und es sich auch eingestand. Ja, wild … wenn der eine Kuss, den sie miteinander geteilt hatten, ein Hinweis darauf war, zu welcher Leidenschaft diese Frau fähig war, konnte Nic den bevorstehenden Abend kaum noch erwarten!
5. KAPITEL
Sie hatte sich ausgeklinkt.
Was hatte er Falsches gesagt? Falsch gemacht?
Nic wusste, dass zwischen ihm und Serena bis vor wenigen Minuten alles bestens gelaufen war. Alles hatte gestimmt … Augenkontakt, Kommunikation, lediglich der körperliche Kontakt hatte noch gefehlt. Nun aber zog sie sich zurück, schloss ihn aus und wappnete sich gegen das, was sich gerade zwischen ihnen zu entwickeln schien.
Lag es daran, dass das Essen vorbei war? Zunächst hatte sie sich bei Tisch auf der Terrasse zweifellos in seiner Gesellschaft sicher gefühlt. Allerdings hatte sie sich wohl bemüht, das Gespräch von ihrer eigenen Person abzulenken und stattdessen ihn, Nic, mit Fragen nach seinem Beruf zu löchern, die aufrichtiges Interesse verrieten. Doch ihre Aufmerksamkeit hatte urplötzlich nachgelassen, als er über den luxuriösen Komplex von Stadtwohnungen gesprochen hatte, den er für Lyall Duncan entworfen hatte. Serena hatte schweigend das Weinglas zwischen ihren Fingern gedreht, das Gesicht und der Blick seltsam ausdruckslos. Sie hatte nicht einmal gemerkt, als er, Nic, verstummt war.
Ja, sie war ihm entglitten. Und er wollte sie unbedingt wieder zurückholen. Es war dumm von ihm gewesen, sich dazu verleiten zu lassen, nur über sich zu sprechen. Das war zu einseitig und musste auf die Dauer langweilen. Beschwörend beugte er sich vor. „Serena …?“
Sie blickte auf. Er bemerkte den Ausdruck von Distanz in ihren klaren blauen Augen. Wie eine unsichtbare Barriere. Nic versuchte es mit einem Lächeln. „He, wo sind Sie denn mit Ihren Gedanken?“
Zögernd erwiderte sie sein Lächeln. „Ich musste gerade daran denken, was für einflussreiche Verbindungen Sie haben müssen. Überall Freunde in hohen Positionen. Große Baulöwen wie Lyall Duncan …“
„Nun, Lyall ist wohl eher ein Geschäftspartner als ein Freund“, warf er ein und überlegte, ob Serena vielleicht meinte, sie würde nicht in seine Welt hineinpassen. Was natürlich verrückt war. Serena war blitzgescheit genug, um überall hineinzupassen.
Jetzt sah sie ihn forschend an. „Sie verkehren nicht auf rein geselliger Ebene mit ihm?“
Er zuckte die Schultern. Irgendwie schien diese Frage ihr sehr wichtig zu sein, obwohl es ihm ein Rätsel war, warum. „Das eine oder andere Geschäftsessen. Ach ja, und ich war auf der Riesenparty, die er als Werbung für sein Stadtwohnungsprojekt gegeben hat. Lyall macht aus allem, was er tut, ein großes Brimborium. Zu dem Anlass gefiel es ihm, sich mit mir als ‚seinem Architekten‘ zu brüsten. Nein, über das Geschäftliche hinaus haben wir eigentlich nichts miteinander zu tun.“
Serena schien seine Worte abzuwägen. Ob mit positivem oder negativem Ergebnis, war ihr nicht anzusehen. Nic hielt es für das Beste, erst einmal die Initiative zu ergreifen. „Räumen wir den Tisch ab!“ Er stand auf und fügte betont fröhlich hinzu: „Zeit für den Nachtisch. Angelina hat nämlich eine reiche Auswahl an Gourmet-Eiskrem in der Kühltruhe: Macadamia-Nuss und Honig, Bailey’s Irish’, Chocolate Chips …“
Sie
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